Kategorie-Archive: Aktuell

Bitte Rücksicht nehmen auf Amphibien und ihre Helfer und Helferinnen

Bei den derzeit milden Temperaturen werden die ersten Amphibien im Land bereits wieder aktiv. Denn sobald das Wetter passt, starten Frösche, Kröten und Molche auf ihre teils kilometerlange Wanderung zu den Laichgewässern. Leider sind die ohnehin bedrohten Tiere dabei vielen Gefahren ausgesetzt.

Aufgrund der ungewöhnlich milden Temperaturen schon Anfang Februar, erwachen bei den Amphibien auf Gemarkung Bretten und Umkreis bereits die Lebensgeister. Denn nach der Winterstarre treten die Tiere eine gefährliche Reise an, sobald die Temperaturen auch nachts wieder einige Zeit lang über fünf Grad liegen.
Als erstes machen sich Spring- und Grasfrösche, dann Erdkröten und Molche, sowie ab März auch Feuersalamander auf die alljährliche Wanderung zu ihren Laichgewässern. „Grundsätzlich ist es nicht schlimm, wenn die Tiere früher wandern. Problematisch wird es erst, wenn es nochmal einen Winter- und Frosteinbruch geben sollte“, erklärt Gertraud Steinbach vom BUND. „Denn bei Frost sind die Tiere nicht mehr so mobil und leichte Beute für Fressfeinde. Auch der schon abgelegte Laich kann dadurch Schaden nehmen“, weiß Steinbach.

Für die insgesamt ohnehin sinkenden Bestände der Amphibien wäre das eine weitere Bedrohung.

Viele ihrer Wanderstrecken sind von Straßen zerschnitten – wie beispielsweise an der Kreisstraße 3506 zwischen Bauerbach und Büchig. Dort betreuen Aktive des BUND schon seit vielen Jahren einen mobilen Amphibienschutzzaun. Unterstützung bekommen sie von der Straßenmeisterei Bretten, die jedes Jahr den Zaun montiert und am Ende der Wanderzeit wieder abbaut.
„Wo Wanderbeziehungen über eine Straße bestehen und kein Amphibienschutzzaun steht, fallen nach wie vor hunderte Tiere dem Straßenverkehr zum Opfer“, beklagt Gerhard Dittes vom BUND. Amphibien verharren oft bewegungslos im Licht von Scheinwerfern und geraten so unter die Räder.

Appell an Auto-Fahrer: Fuß vom Gas und vorsichtig fahren!
Damit die Tiere sicher von ihren Winterlebensräumen zu den Laichgewässern gelangen, sind jetzt wieder viele ehrenamtliche Amphibienschützer des BUND unermüdlich im Einsatz und errichten, wo möglich, Schutzzäune. Dort sammeln sie die Tiere in Eimern und tragen sie über die Straße. So können sie ihren Weg zum Laichgewässer sicher fortsetzen. Wichtig dabei sind vorhandene Vernetzungsstrukturen, die den Tieren Schutz bieten bei ihrer Wanderung. Aber trotz diesem Engagement gibt es an vielen Straßen keine geschützten Querungsmöglichkeiten in Form von mobilen Zäunen oder stationären Amphibienleiteinrichtungen mit Untertunnelungen. Daher sollten Autofahrer auf Straßen mit Amphibienwarnschildern jetzt besonders aufpassen.

„Fahren Sie bitte vor allem bei Dunkelheit, wenn es draußen feucht ist und die Temperaturen bei über fünf Grad liegen, besonders rücksichtsvoll und entsprechend langsam,“

appelliert Gerhard Dittes vom BUND Ortsgruppe Bretten. „So schützen Sie die wandernden Tiere und die vielen ehrenamtlichen Amphibienschützer, die den Lurchen beim Queren der Straße helfen.“ Je nachdem, wie die Temperatur sich entwickelt, kann sich die Amphibienwanderung über mehrere Wochen hinziehen.

Der Mosel-Apollofalter – Schmetterling des Jahres 2024

Mosel-Apollofalter auf Weißer Fetthenne
Foto: T. Laußmann
Dieser Tagfalter kommt nur im unteren Moseltal in Rheinland-Pfalz vor. Er ist extrem selten und weltweit einzigartig. Sein Bestand ist durch die europäische „Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie“ und zusätzlich durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen streng geschützt.Trotzdem hat sein Bestand in den letzten Jahren drastisch abgenommen. Sein Lebensraum sind Felshänge, die mitten in Weinbergen liegen. Dort werden jedes Jahr die Reben mit mehr als 20 verschiedenen Pestiziden vom Hubschrauber aus besprüht. Obwohl das Umweltbundesamt vom Versprühen der Pestizide mit dem Hubschrauber abgeraten hat, hat die zuständige Genehmigungsbehörde des Landes Rheinland-Pfalz das Ausbringen der Pestizide erlaubt. Begründung : „Der Hubschraubereinsatz dient dem Erhalt der Weinkulturlandschaft mit ihrer ökologisch bedeutsamen Flora und Fauna.“
Der Mosel-Apollo steht kurz vor dem Aussterben! Deshalb wurde er vom BUND NRW und der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen zum Schmetterlings des Jahres 2024 gewählt.

Ausführlicher Artikel auf BUND NRW mit weiteren hervorragenden Bildern!
Hintergrundinformationen zum Mosel-Apollofalter, Schmetterling des Jahres 2024

Volksantrag zum Flächenschutz

Steiner Pfad in Bretten
Helfen Sie mit, die Natur zu retten !

Im Jahr 2008 hatte sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den Flächenverbrauch bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren. Leider wurde dieses Ziel verfehlt und die Versiegelung von Flächen schreitet weiter voran.
Gegenwärtig fallen in der Bundesrepublik immer noch täglich 60 Hektar Naturflächen neuen Siedlungsgebieten und Gewerbeflächen zum Opfer. Lebensräume verschwinden unwiederbringlich unter Beton und Asphalt, und die Artenvielfalt nimmt dramatisch ab.
Auch in Baden-Württemberg zerstört dieser Flächenfraß täglich sechs Hektar unserer
Natur- und Kulturlandschaft.
Um die Landespolitik zu wirkungsvollen Maßnahmen zum Flächenschutz zu bewegen, hat der BUND Baden-Württemberg zusammen mit mehr als 15 weiteren Organisationen und Verbänden einen Volksantrag zum Erhalt der Naturflächen auf den Weg gebracht. Den Lippenbekenntnissen der Politik müssen endlich Taten folgen!

Unterstützen Sie uns mit ihrer Unterschrift !

VHS-Kurs : Wildbienen im Hausgarten

Die Artenvielfalt unserer einheimischen Insekten hat in den letzten Jahren rapide und mit zunehmender Geschwindigkeit abgenommen. Davon sind auch die Wildbienen betroffen.
Mit jeder Art, die verschwindet, geht ein unersetzliches „Zahnrädchen im Uhrwerk der Natur“ verloren. Deshalb hat sich die Europäische Union zum Ziel gesetzt, die Biodiversität zu stärken.
Wildbienen sind hauptsächlich gefährdet durch den Verlust ihrer natürlichen Lebensräume, durch Monokulturen in der Agrarlandschaft und durch Umweltgifte. Besitzer von Gärten und Streuobstwiesen können die Lebensbedingungen für Wildbienen durch entsprechende Biotoppflege und gezielte Schutzmaßnahmen verbessern.
Hierzu sind aber Kenntnisse über die Ansprüche der verschiedenen Wildbienenarten erforderlich. Um Wildbienen richtig helfen zu können, müssen Nisthilfen fachgerecht angefertigt und bereitgestellt werden. Referent ist Gerhard Dittes vom BUND.
Der Kurs besteht aus zwei Teilen die aufeinander aufbauen!
Die beiden Vortragsabende finden am Mittwoch 15. März 2023 und am Mittwoch 22.März 2023 jeweils um 19:30 Uhr im Vortragssaal der VHS Bretten, Melanchthonstraße 3, statt.

Neue Autobahnen: Mit Vollgas in die Sackgasse

Deutschland wollte Anfang 2022 so vieles beschleunigen: den Ausbau erneuerbarer Energien, Mobilfunk- und Glasfasernetze, das Schienennetz und den Wohnungsbau.

Das Jahr brachte uns aber auch ein zukunftsfeindliches LNG-Beschleunigungsgesetz.
Das weckt nun Begehrlichkeiten: Neuerdings fährt auch die Autobahn auf der Überholspur der Infrastrukturprojekte mit. Weitere 144 Klimasünder-Projekte mit einer Gesamtlänge von circa 1300 Kilometern sollen, eingebracht durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Teil der neuesten Koalitionsverhandlung zur Planungsbeschleunigung sein. Etwa 80 europäische Schutzgebiete sind durch erhebliche Beeinträchtigungen im Schnellverfahren bedroht. Wir müssen diesen Irrweg stoppen und unsere Zukunft sinnvoll planen:
Keine neuen Autobahnen – jetzt unsere Petition unterschreiben!

Warum der Autobahnausbau so problematisch ist und was stattdessen umgesetzt werden könnte, erfahren Sie hier.

Wasser gehört uns allen

Campact warnt: Trinkwasser in Gefahr!
37 Grad im Schatten – und aus dem Wasserhahn kommen nur einzelne Tropfen. Das könnte immer mehr Regionen in Deutschland drohen. Nach Hitzesommern und Dürreperioden sinken die Grundwasserstände. Das Trinkwasser wird knapper. Deswegen bringen sich Konzerne wie Aldi, Red Bull und Co. in Stellung und wollen unser Trinkwasser wegkaufen.

Der Plan der Getränke-Konzerne: in der Klimakrise schon früh zugreifen – und ein lukratives Geschäft sichern. Denn für die Millionen von Kubikmetern Trinkwasser, die sie aus dem Boden pumpen, zahlen sie so gut wie nichts. So machen sie Profit mit einem Gemeingut, das uns allen gehört.

Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) kann die Wasser-Deals verhindern. Mit einem Appell fordern wir: Beendet den Ausverkauf von unserem Trinkwasser!
Wenn sich 100.000 Menschen mit einer Unterschrift für diese Forderung einsetzen, ziehen wir mit einem riesigen Wasserhahn vor das Bundesumweltministerium und übergeben Lemke den Appell.

foodwatch-Recherche: Hochgiftige Pestizide in Deutschland ohne abschließende Risikoprüfung zugelassen – Özdemir muss Mittel verbieten!

Bild von Franck Barske auf Pixabay

Berlin, 19. Dezember 2022. foodwatch hat Bundesagrarminister Cem Özdemir einen unverantwortlichen Umgang mit Pestizid-Neuzulassungen vorgeworfen. Recherchen der Verbraucherorganisation zeigen: Das von Özdemir geführte Bundeslandwirtschaftsministerium hat allein in diesem Jahr 150 neue Pestizid-Mittel zugelassen – obwohl einige dieser Mittel riskante Wirkstoffe enthalten, bei denen teilweise seit Jahren die Sicherheitsüberprüfung auf EU-Ebene verschleppt wird. Darunter sind zum Beispiel mehrere Insektengifte und ein hochgefährliches Pilzmittel, das den Stoff Dimethomorph enthält. Dieses Pestizid kann laut Europäischer Chemikalienagentur (ECHA) die Fruchtbarkeit bei Menschen beeinträchtigen. foodwatch forderte Cem Özdemir auf, alle Pestizide, die keine abgeschlossene EU-Risikobewertung haben, in Deutschland sofort vom Markt zu nehmen.

„Das Ministerium von Cem Özdemir winkt die Zulassung von gefährlichen Pestizid-Mitteln einfach durch, obwohl eine abschließende Sicherheitsprüfung durch die EU fehlt. Der Grünen-Minister gefährdet die Gesundheit von Verbraucher:innen und treibt das Bienen- und Insektensterben voran. Dänemark zeigt, wie es besser geht: Dort ist nur rund die Hälfte aller Pestizid-Wirkstoffe zugelassen, die in Deutschland erlaubt sind“, sagte Annemarie Botzki von foodwatch.

Die Verbraucherorganisation startete unter foodwatch.org/ungepruefte-pestizide eine E-Mail-Protestaktion an Cem Özdemir. Die Forderung: Alle Pestizid-Mittel ohne aktuelle Risikobewertung durch die EU müssen in Deutschland sofort verboten werden. Langfristiges Ziel müsse eine pestizidfreie Landwirtschaft sein, so foodwatch. weiter lesen

Streuobstwiese trotz gesetzlichem Schutz gerodet

In Bretten wurden jetzt Obstbäume einer Streuobst-wiese gefällt. Trotz gesetzlichem Schutz musste dieser Lebensraum einem geplanten Gewerbegebiet weichen. Dies widerspricht den Zielen der Landesregierung zum Arten- und Klimaschutz sowie zur Erreichung der Netto-Null beim Flächenverbrauch. Das Landratsamt hatte die Genehmigung für diese Rodungsaktion erteilt.

„Leider stellen wir landauf landab fest, dass die Landratsämter in Baden-Württemberg den gesetzlichen Schutz von Streuobstwiesen nicht richtig umsetzen, der nach dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ neu eingeführt wurde. Das wollen wir so nicht hinnehmen“
, betont die BUND-Landesvorsitzende Sylvia Pilarsky-Grosch in einer Pressemitteilung.

Bereits 2020 hatten der BUND Regionalverband Mittlerer Oberrhein und der Arbeitskreis Karlsruhe des Landesnaturschutzverbands (LNV) in einer gemeinsamen Stellungnahme darauf hingewiesen, dass die Planungen zur Erweiterung des Industriegebiets Gölshausen gegen das Gebot zum Erhalt von Streuobstbeständen gemäß Landesnaturschutzgesetz verstößt.

Am Seedamm : Kastanienblüte im September

Spaziergänger reiben sich die Augen. Blühende Kastanienbäume im September?

Am Brettener Seedamm beim neuen Rathaus zeigen jetzt Roßkastanien neben ihren stacheligen Früchten vereinzelt weiße Blütenkerzen und grüne Blätter. Dies ist keine Laune der Natur, sondern ein Hilferuf dieser Bäume. Aus Knospen, die erst im nächsten Frühjahr austreiben sollten, entwickeln sich Blüten. Gleich zwei Ursachen kommen für dieses Phänomen in Frage: Zum einen hat die eingeschleppte Roßkastanienminiermotte das Innere der Blätter aufgefressen. Dies hat dazu geführt, dass die Blätter abgestorben sind und seit Wochen braun und vertrocknet an den Zweigen hängen. Der Baum kann keine Photosynthese mehr betreiben und wird stark geschwächt.

Die trockenen Sommer der letzten Jahre haben die feinen Wurzeln geschädigt.
Die Blüten, die jetzt austreiben, sterben im Winter ab. Sie fehlen bei der Baumblüte im Frühjahr.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die am Seedamm wachsenden und hier das Stadtbild prägenden Bäume absterben. Hierzu trägt der vom Menschen verursachte Klimawandel mit höheren Temperaturen und längeren Trockenperioden bei. Besonders im Siedlungsbereich leiden die Bäume, weil hier die versiegelten Flächen sich wie Herdplatten aufheizen und die Verdunstung erhöhen. Wie lange können das unsere Kastanien noch aushalten?

Links: Süddeutsche Zeitung: Warum gerade viele Kastanienbäume blühen

 

Zukunft sinnvoll planen: Keine neuen Autobahnen!

Hunderte Kilometer neue Autobahnen sollen in Deutschland gebaut werden – mit katastrophalen Auswirkungen auf die Umwelt. Wir können nicht zulassen, dass noch mehr Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum verlieren, das Klima weiter angeheizt wird und unser Grundwasser belastet wird. Deshalb fordern wir den Bundesverkehrsminister Volker Wissing auf, den Bau neuer Fernstraßen zu stoppen. Bitte helfen Sie uns und nehmen Sie an unserem E-Mail-Protest teil:
Hier den Brief an Minister Wissing unterschreiben