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Der Feuersalamander ist „Lurch des Jahres 2016“

„ Die Landsalamander sind dumme, träge Thiere , die nur bei trübem oder nassem Wetter, sich aus ihren Erdhöhlen weit hinaus ins Freie wagen. Man hat ihnen nachgesagt, dass sie im Feuer leben könnten.“

Diese Behauptung steht in einem Lehrbuch der Naturgeschichte aus dem Jahre 1834. Heute, fast zwei Jahrhunderte später, erinnert lediglich der Name „Feuer“-Salamander noch an diesen Aberglauben. Damals war dieser Lurch auch auf der Brettener Gemarkung noch weit verbreitet. Durch Verlust und die Zerschneidung vieler seiner ursprünglichen Lebensräume durch Straßen sowie den Einsatz von Pestiziden hat sein Bestand abgenommen. Um die noch vorhandenen Restpopulationen zu erhalten, hat der BUND Bretten in den letzten 30 Jahren zahlreiche Laichgewässer renaturiert und an geeigneten Stellen neue angelegt.

„Ohne diese Tümpel und den Bau von Schutzeinrichtungen an Straßen gäbe es die Salamander in manchen Bereichen schon längst nicht mehr“, stellt Matthias Menzel vom BUND Bretten fest.

Feuersalamander leben bevorzugt in Laubwäldern und sind durch ihre individuelle schwarz-gelbe Zeichnung unverwechselbar. Sie können bis zu 20 Zentimeter Körperlänge erreichen und 20 Jahre alt werden. In regnerischen warmen Frühlingsnächten suchen die Weibchen ihre Laichgewässer, flache Tümpel oder Quellbäche, auf. Hier setzen sie ihre fertig entwickelten, nur wenige Zentimeter großen und sofort schwimmfähigen Larven ab.
Diese ernähren sich von im Wasser lebenden Kleintieren und deren Larven. Im Laufe des Sommers färben sich die Larven gelb und schwarz. Dann verlassen die jungen Salamander ihr Laichgewässer. Eingegraben im frostsicheren Waldboden oder in Erdhöhlen überdauern sie den Winter.
Wegen seiner starken Gefährdung wurde der Feuersalamander jetzt von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde zum „Lurch des Jahres 2016“ gewählt.

weitere Info’s :
BUND Hessen
Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde

Tümpel sind keine Müllkippen

BUND-Appell: Wasserpflanzen nicht in Tümpel entsorgen
Immer wieder tauchen plötzlich Wasserpflanzen in neu angelegten Laichgewässern in der freien Feldflur auf. Bei Kontrollen auf der Brettener Gemarkung wurde mehrfach festgestellt, dass Mitbürger aus ihren Gartenteichen überzählige Wasserpflanzen in Laichgewässer „entsorgt“ hatten.
Gertraud Steinbach vom BUND Bretten warnt: „Das Einbringen von Wasserpflanzen in neu angelegte Tümpel beschleunigt deren Verlandung und schränkt damit die Fortpflanzungs-möglichkeit gefährdeter Amphibien immer mehr ein.“ Besonders problematisch sind in diesem Zusammenhang die Rohrkolben.

Diese Wasserpflanzen bilden kräftige, unterirdisch kriechende Ausläufer. Dadurch entstehen rasch dichte Bestände, die andere Wasserpflanzen verdrängen. Somit wird die Artenvielfalt verringert und die Verlandung des Laichgewässers beschleunigt. Um die Kinderstuben für Frösche und Molche zu erhalten, sind dann immer öfter zeitaufwändige Pflegemaßnahmen erforderlich. Ehrenamtliche Helfer müssen dann in mühevoller Arbeit der wuchernden Vegetation Einhalt gebieten.

Um die Fortpflanzung unserer einheimischen Amphibien zu sichern, hat der BUND Bretten erfolgreich bestehende Laichgewässer renaturiert und neue angelegt. Die Besiedelung dieser Wasserflächen soll durch die natürliche Sukzession, also Zuwanderung von standortgerechten Pflanzen und Tieren aus der Umgebung, erfolgen. Eingesetzte Wasserpflanzen können diese Entwicklung erheblich stören. Besonders nachteilig für die Lebensgemeinschaft in einem Tümpel kann sich das Einsetzen von Fischen auswirken. Fische haben in Kleingewässern wie Laichtümpeln nichts zu suchen. Dort kommen sie auch natürlicherweise nicht vor.
Deshalb appelliert der BUND Bretten eindringlich, keine Wasserpflanzen, Fische oder andere Organismen in stehende Kleingewässer einzubringen.

Dank engagierter Spender: Neue Kinderstuben für Lurche

Unsere einheimischen Amphibien sind auch deshalb bedroht, weil es an geeigneten Laichgewässern fehlt. Deshalb hat die BUND Ortsgruppe Bretten kürzlich wieder neue Wasserflächen angelegt. Um den spezifischen Ansprüchen der verschiedenen Amphibienarten gerecht zu werden, wurden die Laichplätze entsprechend gestaltet. Lurche sind zur Fortpflanzung auf ausreichend große, geeignete Wasserflächen angewiesen. In Anbetracht des Klimawandels muss sichergestellt werden, dass die Tümpel nicht vor Beendigung der Larvenentwicklung austrocknen. Für die kommende Laichsaison stehen jetzt insgesamt fünf (!) neue Tümpel zur Verfügung.

Herzlichen Dank an alle, die uns diese „Kinderstuben für Lurche“ ermöglicht haben.

Amphibien bei Laichwanderungen durch Pestizide gefährdet

infoMit dem ersten warmen Frühlingsregen werden demnächst auch unsere Brettener Lurche die Winterquartiere verlassen und ihre Laichgewässer aufsuchen. Lebensraumverlust und Straßenverkehr haben zum Rückgang des Amphibienbestandes geführt. Dass sich auch die Anwendung von Pestiziden schädigend auf die Amphibien auswirkt, haben jetzt Forscher des Instituts für Umweltwissenschaften der Universität Koblenz-Landau und des Leibniz-Zentrums für Agrarlandforschung (ZALF) in einer Studie nachweisen. Unter Laborbedingungen können manche Pestizide zu einer Sterblichkeitsrate von bis zu 100 Prozent führen.

Amphibien und Reptilienkartierung 2014 abgeschlossen

Gelbbauchunke
Gelbbauchunke
Für dieses Jahr abgeschlossen hat jetzt der BUND Bretten die landesweite Erfassung der Bestände von Lurchen und Kriechtieren. Das Untersuchungsgebiet erstreckte sich von Wössingen über Sprantal, Knittlingen, Bauerbach und Neibsheim. Voraussetzung dafür war die Kenntnis aller Laichgewässer in dieser Region und der Lebensweisen dieser gefährdeten Tiere. So weisen beispielsweise Braunfrösche und Erdkröten relativ stabile Bestände auf, während Arten wie Laubfrosch, Wechselkröte und Gelbbauchunke nicht mehr oder nur noch in Restbeständen im Untersuchungsgebiet vorkommen. Der Bau von Tümpeln durch die BUND-Ortgruppe Bretten und die Sicherung der Amphibienwanderstrecken durch Zäune und Leiteinrichtungen hat entscheidend zur Bestandserhaltung beigetragen.
Äußerst negativ auf die Entwicklung der Amphibien hat sich das extrem trockene Frühjahr 2014 ausgewirkt. In den Laichgewässern sank der Wasserspiegel rapide. Nur durch den Einsatz von Tanklöschfahrzeugen der Feuerwehr und freiwilliger Helfer konnte Schlimmeres verhindert werde. Für die Kartierungsaktion , die im nächsten Jahr fortgesetzt wird , hoffen die Aktiven vom BUND auf feuchtere Witterung.

Amphibienschutz : Neues Laichgewässer angelegt

In Abstimmung von Flurbereinigungsbehörde, Landratsamt, Tiefbauamt und dem BUND Bretten, wurde kürzlich ein seit Jahren geplantes Laichgewässer am Riedgraben angelegt. Amphibien benötigen für ihre Fortpflanzung ihren Bedürfnissen entsprechende Wasserflächen. Gerade das extrem trockene Frühjahr 2014 hat gezeigt, wie wichtig das Vorhandensein zuverlässig Wasser führender „Kinderstuben“ für Lurche ist. Im Laufe des nächsten Jahres wird es sich zeigen, ob der Wasserspiegel in diesem Tümpel hoch genug bleibt, um eine sichere Entwicklung der Larven zu gewährleisten.

Sanierung eines Feuchtgebietes

Sanierung eines Feuchtgebietes durch die Ortsgruppe Bretten
Sanierung eines Feuchtgebietes durch die Ortsgruppe Bretten

Starker Pflanzenwuchs fördert die Verlandung von Feuchtgebieten. Dadurch können Laichgewässser schon nach wenigen Jahren ihre Funktion verlieren. Deshalb müssen die Kinderstuben der Lurche immer wieder gepflegt werden. Unerlässliche Maßnahmen sind die Wiederherstellung und bei Bedarf die Neuanlage ausreichend großer, geeigneter Wasserflächen.

Der BUND-Bretten hat in diesen Herbsttagen mit der Sanierung eines Feuchtgebietes begonnen. Nach Absprache mit den zuständigen Behörden wurde die mehrstündige und schweißtreibende Maßnahme durchgeführt.

Aktuell :Trockenheit

Seit Wochen hat es bei uns so gut wie gar nicht mehr geregnet. Wiesen und Rasenflächen haben sich braun verfärbt. Auf den staubtrockenen Böden sieht man breite Risse. Mit Ernteeinbußen, vor allem beim Getreide, muss gerechnet werden. Auch Bäume leiden, trotz tief reichender Wurzeln, unter der extremen Trockenheit.

Besonders hart getroffen hat es aber die Amphibien auf unserer Gemarkung. Diese Tiere sind vielfältigen Gefahren ausgesetzt: Verlust der Lebensräume durch fortgesetzte Flächenversiegelung, zunehmenden Straßenverkehr, Monokulturen und Einsatz von Pestiziden. Hinzu kommt der diesjährige Wassermangel. Dadurch wurden die jahrelangen Bemühungen des BUND, sichere Laichmöglichkeiten zu schaffen, teilweise zunichte gemacht. Nur Dank der raschen Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Bretten konnte Schlimmeres verhindert werden.

Feuerwehr rettet Amphibien

Als Retter in der Not erwies sich wieder einmal die Freiwillige Feuerwehr Bretten. Durch die anhaltende Trockenheit ist der Wasserspiegel vieler Laichgewässer dramatisch gesunken. So stand auf Gemarkung Bauerbach ein Tümpel mit Hunderten von Kaulquappen kurz vor dem Austrocknen. Der BUND-Bretten bat die Freiwillige Feuerwehr um Unterstützung. Schon kurze Zeit später waren die Bauerbacher Florians-Jünger vor Ort und spritzten das lebensrettende Nass in den Tümpel. Herzlichen Dank !

Grasfrösche gerettet !

Die wochenlange Trockenheit im Frühjahr 2014 hat den Wasserspiegel vieler Laichgewässer in der Umgebung von Bretten dramatisch sinken lassen. Abgelegter Amphibienlaich drohte zu vertrocknen. So waren beispielsweise in einem Dürrenbüchiger Abflussgraben die Laichballen vom Grasfrosch schon nach wenigen Tagen nicht mehr von Wasser bedeckt (Foto). Aber zum Glück hat Elke Schäfer vom BUND-Bretten schnell gehandelt. Sie brachte den Laich in tiefere Wasserbereiche und verringerte den Wasserabfluss. Inzwischen haben sich mehrere tausend Kaulquappen prächtig entwickelt. Schon in den nächsten Tagen werden sie sich zu kleinen Grasfröschen verwandeln und den Wassergraben verlassen. Damit konnte der Bestand an Grasfröschen für ein weiteres Jahr gesichert werden.

Laichtümpel zweckentfremdet

Die extrem geringen Niederschläge der letzten Wochen haben den Wasserspiegel der Laichgewässer stark absinken lassen. Der kräftige Wind hat zusätzlich noch die Verdunstung erhöht. Wildschweine nutzen den niedrigen Wasserstand, um sich im Schlamm einiger Tümpel zu suhlen (Fotos). Die BUND-Ortsgruppe Bretten, die über 40 Laichgewässer in der Region Bretten betreut, hofft auf ergiebige Niederschläge. Einige flache Gewässer sind bereits ausgetrocknet.

Feuerwehreinsatz an einem Laichtümpel

Durch eine E-Mail eines aufmerksamen Spaziergängers, erfuhren wir, dass einer der beiden Laichtümpel im Sprantaler Tal beinahe trocken gefallen war. Darin befanden sich aber bereits eine große Menge an Kaulquappen. Wir nahmen Kontakt mit der Feuerwehr auf, die uns auch sofort die Zufuhr von Wasser zum Tümpel zusagte. Bereits am nächsten morgen gegen 10 Uhr, stand das Fahrzeug neben dem Tümpel und die 4 hilfsbereiten Feuerwehrmänner gaben „Wasser marsch“ aus!
Vielen Dank an die freiwillige Feuerwehr in Bretten!
Anbei noch einige Bilder der „Rettungs-Aktion“: