In Bretten daheim : Die Maulwurfsgrille

In einem Lehrbuch der Naturgeschichte von 1834 steht: „Die Maulwurfsgrille, der Gartenkrebs, die auch Werre heißt, hat ausgezackte Händlein an den Vorderfüßen, womit sie, wie mit einer Schaufel, Löcher in die Erde gräbt. Sie thut viel schaden, man giebt sich deshalb viel Mühe, sie auszutilgen.“
Die schaufelartigen Grabhände machen diese bis zu zehn Zentimeter große, braun gefärbte Grille unverwechselbar. Ihren Namen hat das harmlose Insekt von ihren Grabhänden, mit denen sie wie der Maulwurf fingerdicke unterirdische Gänge gräbt. Da sie meist bei Nacht aktiv ist, bekommt man sie selten zu sehen. Auf ihrem Speiseplan stehen Drahtwürmer, Engerlinge, Schnecken, Würmer und andere kleine Bodentiere. Zum Ärger der Gartenbesitzer kann sie allerdings auch gelegentlich Wurzelgemüse, wie z. B. Radieschen und andere Kulturpflanzen, anknabbern.
In frisch angelegten Beeten hinterlässt die Maulwurfsgrille deutliche Spuren. Der Verlauf ihrer Grabgänge ist an der Oberfläche deutlich zu erkennen: Ausgesäte Körner oder die aufgehende Saat sind aus der Erde gedrückt.
Während der Paarungszeit im Mai und Juni kann man nachts das „Trillern“ der Maulwurfsgrillen hören. Die Eier werden in tiefer gelegenen Bruthöhlen abgelegt.
Im Spätsommer schlüpfen die Larven. Erst nach zwei Jahren, in denen sich die Larven fünfmal häuten, sind die Grillen erwachsen. Dann leben sie nur noch ungefähr ein Jahr.
Maulwurfsgrillen haben trotz ihrer unterirdischen Lebensweise viele Feinde: Maulwürfe, Spitzmäuse, Igel und Vögel stellen ihnen nach.

„Die Maulwurfgrille, die auch im Raum Bretten heimisch ist, bevorzugt feuchte Lebensräume wie die Ränder von Tümpeln und Gärten in Gewässernähe. Feuchtgebiete, die wir in den letzten Jahren angelegt haben,hat sie inzwischen besiedelt,“ weiß Matthias Menzel vom BUND Bretten. Europaweit hat sich ihr Bestand in den letzten Jahren verringert. Deshalb steht sie jetzt auf der Vorwarnliste der gefährdeten Insekten.

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