Kategorie-Archive: Botanik

Steckbrief: Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)

An nährstoffreichen, feuchten Standorten wie Bachufer oder Schilfgebiete kann man die zu den Rosengewächsen gehörende Pflanze finden. Im oberen Teil verzweigt sich der bis zu zwei Meter hohe Stängel. Die dunkelgrünen, von starken Blattadern durchzogenen Blätter, sind gefiedert und haben an der Unterseite einen weißen Flaum. Im Sommer entfalten sich die weißen Blüten. Ihr Duft lockt Insekten wie zum Beispiel Bienen, Fliegen oder Käfer an.

Steckbrief: Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea)

Diese einheimische Pflanze hat sich in letzter Zeit vor allem auf Brachflächen, Böschungen und Wegrändern stark ausgebreitet. Da sie giftig ist, stellt sie für Weidetiere eine ernste Gefahr dar. Sie sollte deshalb auf keinen Fall als Viehfutter genutzt werden.

Die Pflanze wird durch konsequentes mehrmaliges Mähen bekämpft. Sie sollte möglichst nicht mit bloßen Händen angefasst werden.
Das Jakobskreuzkraut bildet zuerst eine Blattrosette aus. Im zweiten Jahr treibt der bis zu einem Meter hohe, rot gefärbte Stängel aus. Die gelben Blüten werden von Insekten besucht.

Steckbrief: Schwarzer Maulbeerbaum (Morus nigra)

Dieser wärmeliebende, bis 20 m hohe Baum wird in Deutschland vor allem in Weinbaugebieten angepflanzt. Seine dunklen Früchte ähneln einer Brombeere. Neben dem Schwarzen Maulbeerbaum gibt es bei uns noch den Weißen Maulbeerbaum (Morus alba), dessen reife Früchte weiß bis leicht rosa bleiben. Maulbeeren können roh verzehrt, zu Marmelade verarbeitet oder getrocknet wie Rosinen verwendet werden. Bereits im Mittelalter hat man aus vergorenen Früchten Maulbeerwein hergestellt.

Aber nicht die Früchte, sondern die Blätter der Maulbeerbäume hatten hier früher eine große wirtschaftliche Bedeutung.Sie dienten als Futter für die Raupen des Seidenspinners (Bombyx mori). Noch vor wenigen Jahrzehnten wurden beispielsweise in Frankreich, Italien und Deutschland Seidenraupen gezüchtet. Aus Seide wurden aber nicht nur teure Kleidungsstücke hergestellt. Als es noch keine Kunstfasern gab, wurden Fallschirme aus diesem Material angefertigt. In China wird die Zucht von Seidenraupen zur Herstellung von Naturseide schon seit fünftausend Jahren betrieben. China ist der größte Naturseidenexporteur der Welt.

Die Weibchen des Falters können hunderte von Eiern legen. Die schlüpfenden Raupen werden dann mit den Blättern der Maulbeerbäume gefüttert. Vor der Verpuppung spinnen die Raupen einen Kokon aus einem zwei bis vier Kilometer langen Seidenfaden. Aus diesen Fäden werden dann Seidentücher gewebt.

In der Brettener Innenstadt stehen mehrere Früchte tragende Maulbeerbäume. Erst vor wenigen Jahren wurden Schwarze Maulbeerbäume in einer Parkanlage angepflanzt. Ein haushohes Prachtexemplar des Weißen Maulbeerbaums steht in einem Hof direkt an der Straße. Die reifen Früchte sind ein Festmahl für Insekten wie Hummeln und Honigbienen.

Steckbrief: Großblumige Königskerze (verbascum thapsiforme)

Diese zweijährige Staude kann eine Höhe von bis zu zwei Meter erreichen. In Bretten ist sie in Gärten, Bahndämmen, Südhängen und trockenen Ödländereien anzutreffen. Während ihrer langen Blütezeit (Juni bis September ) produziert sie große Mengen von orangefarbenem Pollen. Sie ist Futterpflanze für die Raupe vom Königskerzen-Mönch (Cucullia verbasci) einem Nachtfalter, der zu den Eulenfaltern zählt. Cucullia verbasci ist fast über ganz Europa verbreitet. Seine erwachsene Raupen haben eine weiß-grünliche Grundfärbung mit schwarzen und gelben Flecken und nur wenigen schwarzen Haaren (Foto).

Steckbrief: Johanniskraut (Tüpfel-Hartheu) Hypericum perforatum

Diese mehrjährige Pflanze treibt in jedem Frühjahr aus ihrem Wurzelstock neue Triebe, die bis zu einem Meter hoch werden können. An den verzweigten Stängeln sitzen längliche, gegenständige Blätter. Hält man letztere gegen das Licht, dann erkennt man viele helle Pünktchen. Das Blatt sieht fein getüpfelt aus (Name). Diese Tüpfel enthalten ätherische Öle. Das Tüpfel-Hartheu ist eine alte Heilpflanze.

Steckbrief: Eselsdistel (Onopordum acanthium)

Diese stattliche Pflanze kann eine Wuchshöhe von mehr als zwei Meter erreichen. Auffallend ist ihre weißgraue Farbe und die großen Stacheln. Die kugeligen Blütenstände leuchten purpurrot. Sie locken viele Insekten wie Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen an. Man kann die Eselsdistel auf Brachflächen, Wegrändern oder in manchen Hausgärten antreffen.

Steckbrief: Blauer Natternkopf (Echium vulgare) „Stolzer Heinrich“

Erst im zweiten Jahr entwickelt sich aus einer Blattrosette der bis zu einem Meter hohe Stängel. Die trichterförmigen Blüten sind zuerst rosarot, dann blau. Die Staubblätter sind verschieden lang und herausgestreckt. Dies ähnelt einer Schlangenzunge (Name). Der Natternkopf ist eine hervorragende Futterpflanze für Insekten. Wegen seiner langen Pfahlwurzel und seinen behaarten Blättern, kann diese Pionierpflanze gut auf trockenen Standorten wie Wegränder oder Böschungen wachsen.

Steckbrief: Borretsch (Borago officinalis) Gurkenkraut

Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Pflanze wird bei uns schon seit Jahrhunderten in Kräutergärten angebaut oder sie wächst verwildert an Wegrändern. Unter den vielen deutschen Bezeichnungen ist „Gurkenkraut“ am geläufigsten. Die krautige Pflanze ist dicht mit Borsten überzogen. Bei ihren leuchtend blauen Blüten reifen zuerst die Staubblätter. Erst nach deren Verwelken kann sie bestäubt werden. Dadurch wird Selbstbestäubung verhindert. Wegen ihres stark zuckerhaltigen Nektars wird das Gurkenkraut  gerne von Honigbienen und Hummeln besucht. Borretschsamen werden durch Ameisen verbreitet.