BUND bei Gewässerschau

Da Kommunen verpflichtet sind in regelmäßigen Abständen eine Gewässerschau durchzuführen, hatte die Stadt Bretten zu einer Bachbegehung eingeladen. Neben Vertretern der Stadt Bretten und der Wasserbehörde , nahm auch der BUND-Bretten an der Begehung von Salzach und Weissach teil.
Die Salzach durchfließt als Wiesenmäander das Ruiter Tal. Ihr Lauf ist nicht gerade sondern bildet Schlingen mit steilen Prall- und flachen Gleithängen. (Bild3) Dadurch verlagert sich der Bachlauf ständig. Durch gezielte Maßnahmen soll der Unterspülung der Steilhänge Einhalt geboten werden.

Das verheerende Hochwasser vom Juni 2013 und mögliche, zukünftige Hochwasserschutz-maßnahmen wurden ausführlich diskutiert. Als Hauptursache für die Überflutung wurde die fortschreitende Versiegelung durch Neubaugebiete in Maulbronn und Kleinvillars und die damit verbundene Einleitung von Niederschlagswasser in die Salzach genannt. Außerdem kann der Aalkistensee seine Funktion als Hochwasserpuffer nicht ausreichend erfüllen, weil bei der Sanierung die meterdicke Schlammschicht aus Kostengründen nicht entfernt wurde. Die Entsorgung des giftigen Sediments auf einer Sondermülldeponie wollte damals keiner bezahlen.
Folgende erforderlichen Maßnahmen wurden besprochen:

  • Vom Hochwasser aufgestauter Schotter muß aus dem Bachbett entfernt werden. (Bild4)
  • Konkret wurde gefordert das alte Stauwehr bei der Kreitermühle abzubauen und die Bachsohle tiefer zu legen.(Bild1)
    Neben dem Hochwasserschutz soll damit die Durchgängigkeit für Fische wiederhergestellt werden. Gleiches gilt auch für das Wehr am Enzbrunnen. (Bild5, 6)
  • Abflusshindernisse wie aufgestautes Treibgut, müssen entfernt werden. (Bild7, 8)
  • Schräg stehende Bäume und tiefhängende Äste sollen nach einem Pflegeplan entfernt werden, damit die Wiesen auch bis zum Bachufer gemäht werden können.
  • Ein weiterer wichtiger Punkt wurde ebenfalls angesprochen: Die Erhaltung und Schaffung von Retentionsräumen. Die Schäden in der Kernstadt wären noch viel größer gewesen, wenn die Wiesen im Ruiter Tal nicht einen großen Teil der Wassermassen aufgefangen hätten. (Bild11) An der Weissach, zwischen Hallenbad und der Gemarkungsgrenze, ist die Retention von Hochwasser nicht mehr möglich, weil die Wiesen überbaut sind.

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