Willkommen bei der BUND-Ortsgruppe Bretten!

  

Autoren-Archive: BUND

Der Igel ist Tier des Jahres 2024 – Wie können wir ihm helfen?

Igelmutter
Igelmutter mit Nachwuchs

In Deutschland werden jedes Jahr zwischen einer halben und einer Millionen Igel überfahren und unzählige durch Mähroboter verletzt oder getötet. Gartenbesitzer können dazu beitragen diesem, nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützten Tier, das Überleben zu erleichtern. Wer den Igeln richtig helfen will, findet hier wichtige Hinweise :

Igeln richtig über den Winter helfen

Schutz und Hilfe für das Wildtier Igel

Pro Igel e.V. Mach mit bei der Igel-Challenge

Gesucht: Raupe des Wiener Nachtpfauenauges

Nach unserem Bericht über die seltenen Funde des Wiener Nachtpfauenauges im Bereich Bretten, treten nun Funde der Raupe des bei uns seltenen Schmetterlings auf. Deshalb unsere Bitte an Sie: falls Sie eine der sehr auffälligen Raupen des Wiener Nachtpfauenauges sehen sollten, bitte um Meldung an diese Mail-Adresse: Raupe(at)bund-bretten.de Danke!
Anbei noch ein Link zur Seite des Naturschutzbundes Steiermark mit Bildern der Raupen in verschiedenen Entwicklungsstadien (unterscheiden sich stark!) sowie Bilder des Kokons.

Anbei bereits eingegangene Bilder von Funden userer Leser, danke!

Umgang mit Wespen: BUND-Tipps für die friedliche Co-Existenz

In den Sommermonaten schwirren die Wespen um unseren gedeckten Tisch auf dem Balkon oder im Garten. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gibt Tipps wie man lästige Wespen fernhalten kann.

Draußen essen ohne Wespen

Nur zwei Wespenarten von insgesamt circa 630 Wespenarten interessieren sich für unsere Speisen und Getränke. Die „Gewöhnliche Wespe“ und die „Deutsche Wespe“. Viele Wespenarten ernähren sich vor allem von Fliegen, Mücken, Raupen, Motten oder Spinnen.

Mit diesen drei Tipps halten Sie Wespen von Ihrem Tisch fern:

• Decken Sie Speisen ab und verschließen Sie süße Getränke. Gläser können Sie mit einem kleinen Teller oder Bierdeckel abdecken.
• Locken Sie die Wespen in eine andere Ecke des Gartens oder Balkons. Ein Stück überreifes, angeschnittenes Obst auf einem kleinen Teller lockt die Wespen weg von Ihrem Tisch.
• Stecken Sie Gewürznelken in eine Zitronenscheibe und platzieren sie die Zitronenscheibe auf Ihrem Tisch. Wespen mögen den Geruch nicht.

Wespen fernhalten

Auch abseits vom gedeckten Tisch können Wespen gerade im Spätsommer aufdringlich werden. Was für uns Menschen die letzten Sommerwochen des Jahres sind, sind für die Wespen die letzten Tage ihres Lebens. Nur die jungen befruchteten Wespenköniginnen überwintern, alle anderen Wespen sterben. Erst im nächsten Sommer schlüpfen neue Wespen.

Mit diesen drei Tipps halten Sie Wespen generell auf Abstand:

• Verzichten Sie auf stark parfümierte Körperpflegeprodukte.
• Tragen Sie Kleidung in gedeckten oder dunklen Farben.
• Bleiben Sie ruhig, dann bleiben auch die Wespen entspannt.

Das sollten Sie auf keinen Fall tun:
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Buchtipp: Verkaufte Zukunft – Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht

Der Kampf gegen den Klimawandel scheitert an den Macht- und Anreizstrukturen des auf Gewinnerwirtschaftung, Konsum und unbegrenztes Wachstum geeichten Gesellschaftssystems – trotz des Wissens um die Gefahren zukünftiger Klimaveränderung. Dabei läuft die Zeit auch politisch davon, weil der Klimawandel sich dynamisch weiterentwickelt und damit immer schwieriger zu handhaben sein wird. (Beckert, Seite 178)

Jens Beckert : Verkaufte Zukunft – Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht. Suhrkamp Verlag AG , Berlin, 2024

Bitte Rücksicht nehmen auf Amphibien und ihre Helfer und Helferinnen

Bei den derzeit milden Temperaturen werden die ersten Amphibien im Land bereits wieder aktiv. Denn sobald das Wetter passt, starten Frösche, Kröten und Molche auf ihre teils kilometerlange Wanderung zu den Laichgewässern. Leider sind die ohnehin bedrohten Tiere dabei vielen Gefahren ausgesetzt.

Aufgrund der ungewöhnlich milden Temperaturen schon Anfang Februar, erwachen bei den Amphibien auf Gemarkung Bretten und Umkreis bereits die Lebensgeister. Denn nach der Winterstarre treten die Tiere eine gefährliche Reise an, sobald die Temperaturen auch nachts wieder einige Zeit lang über fünf Grad liegen.
Als erstes machen sich Spring- und Grasfrösche, dann Erdkröten und Molche, sowie ab März auch Feuersalamander auf die alljährliche Wanderung zu ihren Laichgewässern. „Grundsätzlich ist es nicht schlimm, wenn die Tiere früher wandern. Problematisch wird es erst, wenn es nochmal einen Winter- und Frosteinbruch geben sollte“, erklärt Gertraud Steinbach vom BUND. „Denn bei Frost sind die Tiere nicht mehr so mobil und leichte Beute für Fressfeinde. Auch der schon abgelegte Laich kann dadurch Schaden nehmen“, weiß Steinbach.

Für die insgesamt ohnehin sinkenden Bestände der Amphibien wäre das eine weitere Bedrohung.

Viele ihrer Wanderstrecken sind von Straßen zerschnitten – wie beispielsweise an der Kreisstraße 3506 zwischen Bauerbach und Büchig. Dort betreuen Aktive des BUND schon seit vielen Jahren einen mobilen Amphibienschutzzaun. Unterstützung bekommen sie von der Straßenmeisterei Bretten, die jedes Jahr den Zaun montiert und am Ende der Wanderzeit wieder abbaut.
„Wo Wanderbeziehungen über eine Straße bestehen und kein Amphibienschutzzaun steht, fallen nach wie vor hunderte Tiere dem Straßenverkehr zum Opfer“, beklagt Gerhard Dittes vom BUND. Amphibien verharren oft bewegungslos im Licht von Scheinwerfern und geraten so unter die Räder.

Appell an Auto-Fahrer: Fuß vom Gas und vorsichtig fahren!
Damit die Tiere sicher von ihren Winterlebensräumen zu den Laichgewässern gelangen, sind jetzt wieder viele ehrenamtliche Amphibienschützer des BUND unermüdlich im Einsatz und errichten, wo möglich, Schutzzäune. Dort sammeln sie die Tiere in Eimern und tragen sie über die Straße. So können sie ihren Weg zum Laichgewässer sicher fortsetzen. Wichtig dabei sind vorhandene Vernetzungsstrukturen, die den Tieren Schutz bieten bei ihrer Wanderung. Aber trotz diesem Engagement gibt es an vielen Straßen keine geschützten Querungsmöglichkeiten in Form von mobilen Zäunen oder stationären Amphibienleiteinrichtungen mit Untertunnelungen. Daher sollten Autofahrer auf Straßen mit Amphibienwarnschildern jetzt besonders aufpassen.

„Fahren Sie bitte vor allem bei Dunkelheit, wenn es draußen feucht ist und die Temperaturen bei über fünf Grad liegen, besonders rücksichtsvoll und entsprechend langsam,“

appelliert Gerhard Dittes vom BUND Ortsgruppe Bretten. „So schützen Sie die wandernden Tiere und die vielen ehrenamtlichen Amphibienschützer, die den Lurchen beim Queren der Straße helfen.“ Je nachdem, wie die Temperatur sich entwickelt, kann sich die Amphibienwanderung über mehrere Wochen hinziehen.

Buchtipp: Das Ende der Evolution

Der Mensch und die Vernichtung der Arten
Von einem der bekanntesten deutschen Evolutionsbiologen, Matthias Glaubrecht.

Der Klimawandel ist endlich in aller Munde. Doch so alarmierende Ausmaße er auch angenommen hat – er ist nur Nebenschauplatz angesichts der apokalyptischen Reiter, die in einem Akt der Verwüstung gegenwärtig über die Erde ziehen: Bevölkerungsexplosion, Ressourcenverknappung, Umweltzerstörung und Artensterben.

In seiner ebenso umfassenden wie beklemmenden Analyse sieht der renommierte Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht mit dem sich abzeichnenden Massenexitus, dem größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier, eine weltweite biologische Tragödie auf uns zukommen. Der Mensch ist heute so zum größten Raubtier und zum entscheidenden Evolutionsfaktor mutiert, der die Existenz aller Lebewesen – auch seine eigene – gefährdet.

C.Bertelsmann Verlag
Auch als Taschenbuch und bei Amazon als Kindle-Version erhältlich.

Der Mosel-Apollofalter – Schmetterling des Jahres 2024

Mosel-Apollofalter auf Weißer Fetthenne
Foto: T. Laußmann
Dieser Tagfalter kommt nur im unteren Moseltal in Rheinland-Pfalz vor. Er ist extrem selten und weltweit einzigartig. Sein Bestand ist durch die europäische „Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie“ und zusätzlich durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen streng geschützt.Trotzdem hat sein Bestand in den letzten Jahren drastisch abgenommen. Sein Lebensraum sind Felshänge, die mitten in Weinbergen liegen. Dort werden jedes Jahr die Reben mit mehr als 20 verschiedenen Pestiziden vom Hubschrauber aus besprüht. Obwohl das Umweltbundesamt vom Versprühen der Pestizide mit dem Hubschrauber abgeraten hat, hat die zuständige Genehmigungsbehörde des Landes Rheinland-Pfalz das Ausbringen der Pestizide erlaubt. Begründung : „Der Hubschraubereinsatz dient dem Erhalt der Weinkulturlandschaft mit ihrer ökologisch bedeutsamen Flora und Fauna.“
Der Mosel-Apollo steht kurz vor dem Aussterben! Deshalb wurde er vom BUND NRW und der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen zum Schmetterlings des Jahres 2024 gewählt.

Ausführlicher Artikel auf BUND NRW mit weiteren hervorragenden Bildern!
Hintergrundinformationen zum Mosel-Apollofalter, Schmetterling des Jahres 2024

Volksantrag zum Flächenschutz

Steiner Pfad in Bretten
Helfen Sie mit, die Natur zu retten !

Im Jahr 2008 hatte sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den Flächenverbrauch bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren. Leider wurde dieses Ziel verfehlt und die Versiegelung von Flächen schreitet weiter voran.
Gegenwärtig fallen in der Bundesrepublik immer noch täglich 60 Hektar Naturflächen neuen Siedlungsgebieten und Gewerbeflächen zum Opfer. Lebensräume verschwinden unwiederbringlich unter Beton und Asphalt, und die Artenvielfalt nimmt dramatisch ab.
Auch in Baden-Württemberg zerstört dieser Flächenfraß täglich sechs Hektar unserer
Natur- und Kulturlandschaft.
Um die Landespolitik zu wirkungsvollen Maßnahmen zum Flächenschutz zu bewegen, hat der BUND Baden-Württemberg zusammen mit mehr als 15 weiteren Organisationen und Verbänden einen Volksantrag zum Erhalt der Naturflächen auf den Weg gebracht. Den Lippenbekenntnissen der Politik müssen endlich Taten folgen!

Unterstützen Sie uns mit ihrer Unterschrift !

Mit Refugialflächen gegen den Biodiversitätsverlust

Im Sommer 2020 wurde vom Landtag Baden-Württemberg das „Biodiversitäts-Stärkungsgesetz“ verabschiedet und im Naturschutzgesetz festgeschrieben.
Dabei sollen besonders die Kommunen mehr Verantwortung für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt übernehmen. Ziel ist, eine Trendumkehr beim Verlust der Biodiversität zu erreichen. So sollen landesweit und mittelfristig Refugialflächen angelegt werden. Refugialflächen dienen vorrangig als Lebens- und Rückzugsräume für Tier- und Pflanzenarten, die aufgrund von Landnutzungsänderungen im Offenland keine geeigneten Habitate mehr finden.

Dazu hat das Ministeriums für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz die Verwaltungsvorschrift „Refugialflächen“ erlassen, die am 1. April 2023 in Kraft getreten ist. Damit verpflichtet sich das Land, den Anteil an Refugialflächen mittelfristig landesweit auf mindestens zehn Prozent der Fläche je landwirtschaftlicher Landnutzungsart auszubauen.
Vielfältige Strukturen im Offenland – Voraussetzung für die Artenvielfalt – sollen erhalten und gefördert werden und so zum Biotopverbund beitragen. Dafür gibt es Förder-Maßnahmen.

Vortrag des BUND : Lebensraum Streuobstwiese

Streuobstwiesen stellen ein wichtiges Strukturelement unserer hiesigen Kulturlandschaft dar. Früher waren sie für die damaligen Menschen überlebenswichtige Existenzgrundlage, heute bieten sie uns im immer hektischer werdenden Alltag ein erholsames und wohltuendes Naturerlebnis während eines ausgedehnten Wochenendspaziergangs.
Darüber hinaus sind Streuobstwiesen Lebensraum zahlreicher, teils seltener Tier- und Pflanzenarten und somit ein Hotspot der Artenvielfalt bei uns hier in Mitteleuropa. Der zunehmenden Intensivierung im Obst- und Ackerbau sowie dem Straßen-, Haus- und Gewerbebau sind jedoch viele Streuobstwiesen zum Opfer gefallen und tun dies immer noch. Dennoch gibt es im Kraichgau noch wertvolle Restbestände dieses ehemals häufigen Landschaftstyps.

Der Vortrag von Dr. Eiko Wagenhoff beleuchtet die historische Entwicklung, die aktuelle Situation und Gefährdung und vor allem die große ökologische Bedeutung von Streuobstwiesen. Außerdem werden einige ihrer typischen Bewohner näher vorgestellt und Tipps zur Pflege von Streuobstwiesen gegeben. Am Schluss wird es Raum für Fragen und Diskussionen geben.
Der Vortrag des BUND findet am Dienstag, den 21. März 2023 um 19:30 Uhr im Vortragssaal der Volkshochschule Bretten, Melanchthonstraße 3, statt. Besitzer von Streuobstwiesen und Obstgärten sowie Interessenten sind dazu herzlich eingeladen.

Unser Rüdtwald-Video