Kategorie-Archive: Reptilien

BUND schützt erfolgreich Zauneidechsen

Jungtiere nehmen gemeinsam letztes Sonnenbad

Dicht gedrängt nehmen die erst vor wenigen Wochen geschlüpften Zauneidechsen ein Bad in der Sonne. Sie „tanken“ die Wärme, bevor sie sich in ein frostsicheres Versteck zurückziehen, um dort in Winterstarre die kalte Jahreszeit zu überdauern.
Diese Reptilien pflanzen sich durch Eier fort, die von den Weibchen in der Zeit zwischen Mai und Ende Juli in Sand oder lockeren Boden abgelegt werden. Ein Gelege besteht aus etwa einem Dutzend weichschaliger Eier, die zum Schutz vor dem Austrocknen mit Erde bedeckt werden.

Abhängig von der Bodentemperatur schlüpfen die fünf Zentimeter großen Jungtiere nach etwa zwei Monaten.

Nach dem Schlüpfen sind sie einer Vielzahlzahl von Feinden ausgesetzt. Andere Reptilien, Vögel, Marder, Füchse und streunende Katzen stellen ihnen nach. Manchmal gelingt es ihnen, ihren Feinden zu entkommen. Packt ein Feind eine Eidechse am Schwanz, dann kann sie diesen an einer Sollbruchstelle blitzschnell abwerfen und so entkommen. Der fehlende Körperteil wächst dann als Stummel wieder nach.

Doch die größte Gefahr ist die Zerstörung und Beeinträchtigung ihrer Lebensräume durch die fortschreitende Flächenversiegelung und die Zerschneidung der Landschaft durch immer neue Verkehrswege. Außerdem kann der Schattenwurf hochwüchsiger Energiepflanzen wie Mais, Böschungen und Feldsäume ein Gelände für Eidechsen unbewohnbar machen.
„Der beste Schutz für Eidechsen ist, ihre Lebensräume zu erhalten und diese vor schädlichen Einflüssen zu schützen“, betont Matthias Menzel vom BUND Bretten. Er betreut und pflegt seit vielen Jahren eine Fläche, auf der die Zauneidechse alle für sie notwendigen Lebensbedingungen vorfindet: Viel Sonne, ein üppiges Nahrungsangebot, lockeres Bodensubstrat für die Eiablage und ein frostsicheres Versteck für die Überwinterung. Nur so konnte hier der Bestand dieses einheimischen Reptils gesichert werden. Dieses Jahr war besonders erfolgreich: Aus zwei Gelegen mit jeweils einem Dutzend Eiern sind alle Jungtiere geschlüpft und ihren Feinden nicht zum Opfer gefallen. Nach einem letzten Bad in der Oktobersonne werden sie sich zur Winterruhe zurückziehen.

„Wir hoffen, dass alle Tiere den Winter überstehen“ , wünscht sich der BUND-Vorsitzende Gerhard Dittes.

Weiter Artikel des BUND zu Zauneidechsen:
300 Millionen Jahre alt
Gemeinsame Bemühungen zum Schutz der Zauneidechse
Die Zauneidechse : Reptil des Jahres 2020

Die Zauneidechse : Reptil des Jahres 2020

Auf der Brettener Gemarkung gibt es diese bis zu 25 Zentimeter lange Eidechse noch. Sie besiedelt verschiedene Lebensräume wie Böschungen, Waldränder, Streuobstwiesen und Gärten.
Nicht nur Männchen und Weibchen weisen große Unterschiede in Zeichnung und Färbung auf. So tragen die Männchen zur Paarungszeit im Frühling ein leuchtend grünes Hochzeitskleid, während die Weibchen eher braun gefärbt sind. Im Mai/Juni legt das Weibchen etwa ein Dutzend weichschalige Eier in selbst gegrabene Erdlöcher. Der von der Sonne erwärmte Boden brütet dann die Eier aus. Nach vier bis acht Wochen schlüpfen die Jungtiere. Zauneidechsen ernähren sich von Insekten, Asseln, Schnecken und anderen Kleintieren.

Eidechsen haben viele Feinde: Sie fallen Greifvögeln wie Bussarden und Turmfalken und im Siedlungsbereich vor allem streunenden Hauskatzen zum Opfer. Manchmal gelingt es den Zauneidechsen, ihren Feinden zu entkommen. Packt ein Feind eine Eidechse am Schwanz, dann kann sie diesen an einer Sollbruchstelle blitzschnell abwerfen und so entkommen. Der fehlende Körperteil wächst dann als Stummel wieder nach.
Die Zauneidechse ist neben der Waldeidechse die häufigste Eidechsenart in Deutschland. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihr Bestand vielerorts bedroht ist. Deshalb steht sie auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Während diese Eidechse in Baden-Württemberg noch auf der Vorwarnliste steht, gilt sie in vielen anderen Bundesländern als gefährdet bis stark gefährdet.
Die Zauneidechse ist im Anhang IV der FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) der Europäischen Union aufgelistet. Deshalb ist es in ganz Europa verboten, ihre Lebensräume zu beschädigen oder zu zerstören.
Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie hat, zusammen mit anderen Organisationen wie der Stuttgarter Wilhelma, die Zauneidechse zum „Reptil des Jahres 2020“ erklärt.

Links:
Geheimnisvolle Fauna – Zauneidechsen in Niedersachsen
Artenschutzprojekt Zauneidechse in der Region Hannover

Die Blindschleiche – Reptil des Jahres 2017

Blindschleiche

Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde hat die besonders geschützte Blindschleiche zum Reptil des Jahres 2017 ernannt.
Nein – blind ist sie nicht. Obwohl diese beinlose Eidechse einer Schlange ähnelt, besitzt sie nicht deren starren Blick. Nur wenn sie ihre beweglichen Augenlider schließt, ist sie „blind“.
Auch durch seine gleich großen, glänzenden und glatten Schuppen unterscheidet sich dieses harmlose Kriechtier von den echten Schlangen. Die Körperfarbe der bis zu einem halben Meter langen Blindschleiche variiert von hellgrau bis kupferfarben. Ihre Bauchseite ist dunkelgrau, die gespaltene Zunge ist breit und kurz.
Die Blindschleiche, die über fast ganz Europa verbreitet ist, kann man auf Brettener Streuobstwiesen, an Waldrändern, Hecken und naturnahen Gärten antreffen. Hier macht sie Jagd auf Nacktschnecken, Regenwürmer und kleine Gliedertiere. Ihren zahlreichen natürlichen Feinden wie Greifvogel, Marder, Fuchs und Schlingnatter ist sie nicht ganz schutzlos ausgeliefert. Bei Bedrohung kann sie die Schwanzspitze abwerfen und fliehen.
Anderen Gefahren aber gegenüber ist dieses Reptil wehrlos: „Lebensraumverluste durch Flächenversiegelung, Verkehrsopfer und moderne Landwirtschaft mit Monokulturen und giftigen Pestiziden setzen der Blindschleiche immer mehr zu“, betont Gerhard Dittes, der Vorsitzende des BUND Bretten. Nur die Schutzgebiete, für die sich der BUND schon vor Jahren eingesetzt hat, sind sichere Rückzugsgebiete für die Blindschleiche. Hier findet sie ausreichend Nahrung und einen frostfreien Unterschlupf für ihre Winterruhe von Oktober bis April. Im Sommer bringen die Weibchen bis zu einem Dutzend etwa zehn Zentimeter lange, gestreifte Jungtiere zur Welt.
Wie kann man Blindschleichen helfen? „Besitzer von Streuobstwiesen und Gärten sollten diese naturverträglich bewirtschaften,“ empfiehlt Matthias Menzel vom BUND Bretten.

Kreuzotter oder Schlingnatter?

Wir haben die Giftschlange in unserem Garten vorsichtshalber totgeschlagen.“ Die Frau aus einem Brettener Ortsteil war sich sicher das Zickzack-Band auf dem Rücken der Schlange erkannt zu haben. Leider ist dies kein Einzelfall wie der BUND Bretten, der zur Zeit die Lebensräume von Schlangen erfasst, festgestellt hat. Um in Zukunft solche unzulässigen Totschlagaktionen von vermeintlichen Giftschlangen zu vermeiden, empfiehlt der BUND bei Schlangenfunden genauer hinzusehen.

Auf den ersten Blick mag die ungiftige Schlingnatter der giftigen Kreuzotter ähnlich sehen. Aber bei genauer Betrachtung sehen die beiden Schlangenarten völlig verschieden aus. Die im Raum Bretten lebende Schlingnatter hat am Tage runde Pupillen und einen braunen Strich vom Auge bis zum Nasenloch. Ihr Körper wird zur Schwanzspitze hin allmählich dünner.
Dagegen hat die Kreuzotter am Tage senkrechte, schlitzförmige Pupillen und der kurze, dünne Schwanz ist deutlich vom Körper abgesetzt. Auch ist die Zahl und Größe der Schuppen auf der Kopfoberseite verschieden. Das Zickzack-Band ist kein sicheres Unterscheidungsmerkmal! Es kann bei beiden Schlangenarten sogar völlig fehlen. Im Übrigen sind alle einheimischen Schlangen gesetzlich geschützt.
Schlangenfunde oder Beobachtungen bitte dem BUND Bretten melden!

Ringelnatter gesucht!

Im Rahmen einer Forschungsarbeit, die genetische Unterschiede bei Ringelnattern in Baden-Württemberg untersucht, bitten wir darum uns Funde von toten Ringelnattern oder abgestreifte Natternhemden unverzüglich über unser Kontaktformular zu melden. Vielen Dank !

Gemeinsame Bemühungen zum Schutz der Zauneidechse

ZauneidechseZu einem Besprechungstermin zur Klärung noch offener Punkte trafen sich Vertreter der Stadt Bretten, der beteiligten Planungsbüros, die Naturschutzbehörde und der BUND. Es ging um die Artenschutzrechtlichen Festsetzungen und die Biologische Baubegleitung und Monitoring zum Schutz der Zauneidechse im Neubaugebiet „Auf dem Bergel“.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten die Fortpflanzungs- oder Ruhestätten besonders geschützter Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören. Wenn Lebensräume zerstört werden, dann müssen vorab „Maßnahmen zur dauerhaften Sicherung der ökologischen Funktion“, sogenannte CEF-Maßnahmen (continuous ecological functionality-measures) durchgeführt werden.

Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass der neu geschaffene Lebensraum für die Zauneidechse ausreichend bemessen ist und die unerlässlichen Habitatstrukturen wie Totholzhaufen und Sandflächen zeitgerecht angelegt wurden. Missverständnisse bezüglich der Baufeldräumung konnten geklärt werden. Um das Einwandern von Tieren in das Baufeld zu verhindern, wird die Schutzfläche eingezäunt. Ein Bauzaun soll das Betreten durch Unbefugte verhindern.

Die Überwachung der Maßnahme (Monitoring) ist auf mindestens drei Jahre festgelegt. Weitere vom BUND vorgeschlagene Maßnahmen wie der Schutz der Eiablageflächen wurden als sinnvoll erachtet und müssen noch umgesetzt werden. Künftig sollen konstruktive Gespräche zum Schutz gefährdeter Arten frühzeitiger erfolgen.

Raten Sie mal!

Wer kennt diese Tiere? Die Art kommt in Deutschland schwerpunktmäßig im Südwesten in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz vor.
 Des Rätsels Lösung:  Die Mauereidechse

Bei allen abgebildeten Exemplaren handelt es sich um die gleiche Art:  Die Mauereidechse (Podarcis muralis). Diese mit einer Gesamtlänge von über 20 Zentimeter (Rumpf sieben und Schwanz 14 cm Länge) große Eidechse weist große Zeichnungs- und Farbunterschiede selbst innerhalb einer Population auf. Während bei uns die Tiere meistens braun und schwarz gefleckt sind, findet man in Italien und Spanien auch grün gefärbte Tiere.

Dieses Reptil ist über Mittel- und Südeuropa verbreitet. Trockenes Gelände wie nach Süden exponierte Hänge und Trockenmauern in Weinbergen, sind bevorzugte Lebensräume. Die abgebildeten Exemplare gehören alle einer Population an, die auf der Brettener Gemarkung lebt. Diese Tierart steht auf der „Roten Liste“. Ihr Bestand ist in Baden-Württemberg stark gefährdet.

300 Millionen Jahre alt

Artikel aus den Internetseiten von BUND.net
ZauneidechseSchlangen, Eidechsen und Schildkröten werden unter dem Namen Reptilien zusammengefasst. Sie bevölkern schon seit 300 Millionen Jahren die Erde – doch wie lange noch? Manche Arten sind schon fast völlig aus Deutschland verschwunden.
Reptilien sind stark gefährdet: 11 der 14 Arten stehen auf der Roten Liste. Geeignete Lebensräume sind in den letzten Jahrzehnten immer seltener geworden. Besonders fatal wirkt sich die intensive Landwirtschaft aus: Sie ist oft schuld daran, dass Feuchtgebiete entwässert, dass „unproduktive“ Magerrasen überdüngt, ganz aus der Nutzung genommen oder aufgeforstet werden. Und wo großflächig Hecken, alte Mauern und Lesesteinhaufen verschwinden, verlieren Reptilien ihre Lebensgrundlage. Auch die fortschreitende Zerschneidung von Lebensräumen ist ein großes Problem.
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Stellungnahme des Bund für Umwelt und Naturschutz zur Flurbereinigung Bretten-Gölshausen (B293)

Der BUND bedankt sich für die Überlassung der Unterlagen und nimmt wie folgt Stellung:
Erläuterungsbericht
Seite 6 –2.1.6 Allgemeine Leitsätze
Landschaftspflegerische Kompensationsmaßnahmen leiten sich von den Eingriffstatbeständen einer Maßnahme in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild ab (§ 14 ff BNatSchG). Dabei gilt nach wie vor der Grundsatz der räumlich funktionalen Kompensation. Große zusammenhängende Flächen sind anzustreben. Wir lehnen schmale Saumstreifen entlang von Wegen und Restflächen als übrig gebliebene Zwickel als Kompensationsmaßnahmen ab (z.B. in den Gewannen „Hinter dem Feller und Am Büchiger Weg“), auch wenn diese im Biotopvernetzungskonzept der Stadt Bretten oder als Ökokontomaßnahme aufgeführt sein sollten.

Wasserläufe sollen ökologisch aufgewertet werden….
Dazu ist eine gewässerökologische Bestandsaufnahme erforderlich. Umgestaltungsmaßnahmen müssen von vorkommenden wertgebenden Tier- und Pflanzenarten und dem Charakter des Gewässers abgeleitet werden (Festlegung von Zielbiotopen). Sollten solche Maßnahmen geplant sein, fordern wir vorab entsprechende Kartierungen und die Beteiligung von entsprechendem Fachpersonal auf den Naturschutz- und Wasserbehörden.
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Schlingnatter ist das Reptil des Jahres 2013

Schlingnatter
Schlingnatter
BUND Bretten erfasst Bestand
Die Ortsgruppe Bretten des BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sorgt sich um die Erhaltung des Reptilienbestandes auf der Brettener Gemarkung. Der Bestand von Zauneidechse, Ringelnatter und Schlingnatter ist durch Lebensraumverlust und den zunehmenden Straßenverkehr stark zurückgegangen.
Besonders betroffen ist die Schlingnatter. „Noch vor Jahren konnte man diese Schlange an sonnigen Böschungen und Bahndämmen und vereinzelt in Hausgärten regelmäßig beobachten“ erinnert sich Matthias Menzel vom BUND.
Auf dem Speisezettel dieser ungiftigen Schlange stehen Eidechsen, Mäuse und sogar Schlangen, die sie durch blitzschnelles Umschlingen tötet (daher der Name Schlingnatter).
Wegen ihrer Rückenzeichnung wird sie leider oft für eine giftige Kreuzotter gehalten und aus Angst vor Giftbissen verjagt oder gar getötet. Dabei ist die Schlingnatter sicher zu erkennen: Vom Nasenloch führt ein brauner Strich über das Auge mit stets runder Pupille. Der lange Schwanz ist nicht vom Körper abgesetzt. Ausgewachsene Tiere werden etwa 75 cm lang.
Wer einer Schlingnatter begegnet, sollte das unter Schutz stehende Reptil einfach in Ruhe lassen. Es ist für den Menschen völlig ungefährlich.
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