Wildbienen spielen im Naturhaushalt eine unersetzliche Rolle als Bestäuber. Sie sichern uns reiche Obst- und Gemüseernten. Die meisten der über 500 heimischen Wildbienenarten nisten im Boden. Dafür graben die Weibchen bis zu 50 cm tiefe Gänge, legen dort kleine Brutkammern an, die sie mit Blütenstaub und Nektar füllen. Von diesem Proviant ernähren sich die aus den Eiern schlüpfenden Larven. Diese verpuppen sich, nachdem der Futtervorrat verbraucht ist, und entwickeln sich in einem Kokon zu fertigen Wildbienen.
Bevorzugte Nistplätze sind vegetationsfreie Flächen wie z.B. Erdwege. Hier kann man vom Frühling bis zum Spätsommer nur wenige Zentimeter kleine Hügel aus Erdkrümeln finden, unter denen Erdbienen nisten. Meistens handelt es sich um Furchen- oder Schmalbienen, wie die Frühlingsseidenbiene, Pförtner-Schmalbiene, Gelbbindige Furchenbiene oder die Efeu-Seidenbiene.
Alle Wildbienen sind nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Ihre Ruhe- und Lebensstätten dürfen nach § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes nicht beschädigt oder zerstört werden. Eine wirkungsvolle Schutzmaßnahme ist die Erhaltung ihrer Brutplätze. Deshalb bittet der BUND darum, Funde auf Erdwegen und in Gärten – mit genauer Standortangabe und Belegfoto – hier zu melden.