Kategorie-Archive: Steckbrief

Steckbrief: Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)

Diese krautige Pflanze aus der Familie der Rosengewächse, hat bis zu einem Meter lange meist flach auf dem Boden liegende Stängel. Die Laubblätter sitzen an langen Stielen und sind fünfzählig gefingert (Name). Die etwa zwei Zentimeter großen, gelben Blüten, besitzen fünf Blütenblätter. Die Früchte, etwa 200 kleine Nüsschen pro Blüte, werden von Ameisen verbreitet. Wurzeln und Blätter dieser häufigen Pflanze enthalten Gerbstoffe.

Steckbrief: Zottiger Bienenkäfer Trichodes alvearius

Zottiger Bienenkäfer Trichodes alvearius
Zottiger Bienenkäfer

Dieses etwa eineinhalb Zentimeter große Insekt aus der Familie der Buntkäfer (Cleridae) ist auffällig gezeichnet. Seine roten Deckflügel tragen drei stahlblaue bis schwarze Querbinden und die Fühlerspitzen sind keulenförmig verdickt. Vor allem der Kopf ist zottig behaart (Name). Seine Larven entwickeln sich in den Nestern von Wildbienen und Grabwespen von deren Larven und Puppen sie sich ernähren. Deshalb wird dieser Käfer auch „Bienenwolf“ genannt. Aber Vorsicht: Nicht mit der gleichnamigen Grabwespe Philanthus triangulum verwechseln!

Diese bunten Käfer kann man auch in Bretten finden. Von Mai bis Juli sitzen sie auf Blüten, wo sie kleine Insekten erbeuten aber auch Blütenstaub fressen. Der Bestand dieser seltenen Insektenart ist gefährdet. (Rote Liste 3). Deshalb ist diese nach dem Naturschutzgesetz besonders geschützt .

Siehe auch: http://www.wildbienen.de/wbi-r320.htm

Steckbrief: Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)

Von der Insektengruppe entdeckt: Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)
Dieser Schmetterling kann eine Flügelspannweite von acht Zentimeter erreichen. Auf jedem Flügel befindet sich ein dunkler Augenfleck (Name). Die Männchen haben orangefarbene Hinterflügel und große kammförmige Fühler. Wegen fehlender Mundwerkzeuge können diese Falter keine Nahrung zu sich nehmen. Deshalb leben sie nur etwa eine Woche, in der sie sich paaren und das Weibchen Eier legt. Abhängig von der Witterung kann man diese Insekten – zwischen April und Mai – gelegentlich auch auf der Brettener Gemarkung antreffen.

Das Kleine Nachtpfauenauge war Schmetterling des Jahres 2012

Steckbrief: Die Wasseramsel (Cinclus cinclus)

Wasseramsel
Wasseramsel

Dieser Vogel aus der Familie der Wasseramseln (Cinclidae) kann bis zu 18 cm groß werden. Seine Gestalt mit dem kurzen Schwänzchen ähnelt einem Zaunkönig. Die Grundfärbung ist schwärzlich mit einem auffälligen weißen Brustfleck. Dieser Vogel schwimmt oder taucht zur Nahrungssuche unter Wasser. Das kugelförmige Nest wird unter Brücken oder hinter Wasserfällen gebaut. Der über fast ganz Europa verbreitete Vogel kann auch an Brettener Gewässern angetroffen werden.

Steckbrief: Scharbockskraut ( Ranunculus ficaria oder Ficaria verna)

Dieser Frühblüher aus der Familie der Hahnenfußgewächse, besitzt Vitamin C-haltige Blätter. Der Scharbock (Skorbut), an dem früher die Seefahrer fürchterlich litten, tritt bei Vitamin C Mangel auf. Aber Vorsicht: Diese Pflanze ist vor allem nach der Blütezeit giftig! Die herzförmigen und glänzenden Blätter sitzen an langen Blattstielen. Die sternförmigen, goldgelb glänzenden Blüten können mehr als fünf Zentimeter Durchmesser erreichen. Von März bis Mai werden sie von Insekten besucht.

Steckbrief: Stinkende Nieswurz Helleborus foetidus

Dieser immergrüne Halbstrauch aus der Familie der Hahnenfußgewächse erreicht eine Wuchshöhe von etwa einem halben Meter. An holzigen Stielen sitzen die 7 bis 9 fach geteilten Blätter. Die glockenförmigen Blüten mit zum Teil rötlichem Rand, öffnen sich bereits im Spätwinter. Sie werden von Hummeln und Pelzbienen besucht. Aus den bestäubten Blüten entwickeln sich bis zu drei Zentimeter lange Balgfrüchte. Die Samen, die ein nahrhaftes Anhängsel (Elaiosom) besitzen, werden durch Ameisen verbreitet (Myrmekochorie). Der unangenehme Duft dieser Pflanze führte zu ihrem Namen (foetidus =stinkend ).

Steckbrief: Zaunrüben Sandbiene

Wildbiene des Jahres 2015 : Die Zaunrüben-Sandbiene (Andrena florea)
Diese Wildbienenart kommt nicht nur in der Oberrheinebene sondern auch bei uns im Kraichgau vor. Sie nistet im Sand- oder Lößboden. Zur Aufzucht ihrer Nachkommen ist sie auf den Blütenstaub der Zaunrübe (Bryonia dioica) angewiesen. Diese rankende Pflanze aus der Familie der Kürbisgewächse, findet man im Raum Bretten an Zäunen und Waldrändern.
Zum Flyer des Naturkunde-Museums Karlsruhe: Wildbiene des Jahres 2015

Steckbrief: Rotes Ordensband – Schmetterling der Jahres 2015

Rotes Ordensband
Rotes Ordensband
Unter den grau-braunen Vorderflügel liegen versteckt die schwarz-rot gebänderten Hinterflügel. Bei Gefahr werden die Vorderflügel blitzschnell nach vorne geschlagen und mit den roten Hinterflügel Feinde abgeschreckt. Diese nachtaktiven Schmetterlinge leben in Parkanlagen sowie in Au- und Bruchwäldern. Ihre Flugzeit erstreckt sich von Juli bis Oktober. Auch in der Brettener Innenstadt kann dieses stattliche Insekt gelegentlich angetroffen werden.

Zum Flyer Schmetterling des Jahres 2015

Steckbrief: Nutria (Myocastor coypus, Biberratte oder Sumpfbiber)

Die aus Südamerika stammenden Nagetiere, sind fast reine Vegetarier und sowohl tag- als auch nachtaktiv. Seit einigen Jahren sind sie an Brettener Bachläufen anzutreffen. Mit einem Körpergewicht von bis zu zehn Kilogramm und einer Körperlänge von über 60 Zentimeter, sind diese Pelztiere nicht zu übersehen. Auffällig ist ihr fast körperlanger, drehrunder, schuppiger Schwanz und die Schwimmhäute zwischen den Zehen der Hinterfüße. Die Weibchen dieser gesellig lebenden Tiere können dreimal im Jahr bis zu acht Junge zur Welt bringen.

Nutrias wurden vor allem wegen ihres Pelzes gezüchtet. Auch in Bretten gab es im letzten Jahrhundert eine Nutriazucht.

Steckbrief: Efeu-Seidenbiene ( Colletes hederae)

Diese Wildbienenart gehört zu einer Gruppe sehr ähnlicher Arten. Deshalb wurde sie erst vor 20 Jahren als eigenständige Wildbienenart erkannt. Die Weibchen sind etwa so groß wie die Honigbiene, die Männchen sind deutlich kleiner. Auffällig sind die fünf gelben Ringe am Hinterleib. Sie fliegt später im Jahr als alle anderen Wildbienen, weil sie sich fast ausschließlich von Nektar und Blütenstaub des Efeu ernährt.
Abhängig von der Witterung schlüpfen die Männchen Ende August, die Weibchen folgen im September. Letztere sind dann oft bis Ende Oktober damit beschäftigt für ihre Nachkommen zu sorgen. Dafür gräbt jede Biene einen ca. 30 cm tiefen, schraubenförmigen Gang in den Boden und legt bis zu einem Dutzend Brutkammern an, deren Wände mit selbst produzierter Seide ausgekleidet werden.
Dann werden die Brutzellen mit einer Mischung aus Blütenstaub und Nektar gefüllt. An diesen Nahrungsvorrat werden dann die Eier abgelegt. Die Futtermenge ist so berechnet, dass die ausschlüpfende Bienenlarve sich bis zu ihrer Verpuppung gut ernähren kann.

Erst im Spätsommer des nächsten Jahres schlüpft dann die nächste Bienengeneration. Die Seidenbiene lebt einzeln und gräbt ihre Brutgänge selber. Nistplätze werden gemeinschaftlich genutzt, so dass Brutkolonien aus vielen hundert Individuen entstehen können. Auffällig ist, dass die Seidenbiene, die sich seit einigen Jahren auch in Baden-Württemberg ausbreitet, Sandkästen von Spielplätzen bevorzugt.

Zum Glück sind Seidenbienen friedfertige Insekten. Auf Störungen reagieren sie mit Flucht. Sie stechen nur, wenn man sie in die Hand nimmt und drückt. Der winzige Stich ist aber nach wenigen Minuten nicht mehr zu spüren.
Ein aufmerksamer Brettener entdeckte in seinem Garten rund 200 „Erdwohnungen“ der Efeu-Seidenbiene und verständigte umgehend die BUND Ortsgruppe Bretten.

Steckbrief: Efeu (Hedera helix Araliaceae)

Diese immergrüne Pflanze kann bis zu 20 Meter hoch klettern. Sie wächst in Parkanlagen, Gärten, Wälder und an Mauern. Die bis zu 12 Zentimeter großen Blätter sind dunkelgrün und drei- bis fünflappig . Eine dicke Haut (Kutikula) schützt das Blatt vor starkem Wasserverlust durch Verdunsten. Erst im Alter von mindestens acht Jahren entwickeln sich die gelbgrünen , doldenartigen Blüten. Efeu blüht von Ende August bis Oktober und lockt eine Vielzahl von Insekten wie zum Beispiel Schmetterlinge, Faltenwespen und Schwebfliegen an.

Durch die Klimaerwärmung hat sich die wärmeliebende Efeu-Seidenbiene (Colletes hederae), die auf Efeublüten angewiesen ist, auch in Bretten ausgebreitet. Die beerenähnlichen, blauschwarzen, kugeligen Steinfrüchte sind erst nach dem Winter ausgereift. Efeu ist giftig und kann ein Alter von über 400 Jahren erreichen.

Siehe auch: Schadet Efeu unseren Bäumen?     Efeu an Bäumen – ein Problem?

Steckbrief: Schneeflöhe

Zur Jahreswende konnten aufmerksame Beobachter auf tauendem Schnee kleine dunkle, hüpfende Punkte erkennen. Hierbei handelt es sich um primitive Insekten aus der Gruppe der Springschwänze (Collembolen). Diese nur Millimeter großen Winzlinge, besitzen eine Sprunggabel, mit der sie sich hüpfend fortbewegen können .Ein Frostschutzmittel in ihrem Blut schützt sie vor dem Erfrieren. Sie können massenhaft auftreten ,so dass man den Eindruck hat ,als ob jemand feinen Ruß auf den Schnee gestreut hätte. Verwandte Arten leben auf Gletschern (Gletscherflöhe).

siehe auch unter: Youtube: http://goo.gl/7VZrog