Ein aufmerksamer BUND-Mitarbeiter entdeckte kürzlich im Siedlungsbereich von Durmersheim bei Rastatt eine Gottesanbeterin. Das unverwechselbare Insekt war nicht leicht zu entdecken, weil es die gleiche hellbraune Farbe hatte wie die verdorrten Grashalme, hinter denen es sich versteckt hatte. Der BUND Bretten bedankt sich für die Fundmeldung und das Belegfoto. Die Beobachtung wurde an die LUBW in Karlsruhe, die den Bestand der Gottesanbeterinnen in ganz Baden-Württemberg erfasst, weitergeleitet.
Mitglieder des BUND Bretten haben bereits vor einigen Jahren im südlichen Kraichgau sich paarende Gottesanbeterinnen entdeckt. Diese zu den Fangschrecken gehörenden Insekten sind hier inzwischen heimisch geworden.
Wegen der Klimaerwärmung breiten sie sich weiter nach Norden aus. Deshalb hat die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) dazu aufgerufen, Funde von Gottesanbeterinnen unter www.gottesanbeterin-bw.de zu melden.
Diese Insekten sind an ihrem dreieckigen Kopf und ihren Fangbeinen leicht zu erkennen (siehe Fotos). Wir bitten unsere Leser, die LUBW dabei zu unterstützen.
„Das Thier sieht wie eine grüne Heuschrecke aus, trägt aber den Kopf, mit den ungeheuern großen Augen und die Brust aufrecht, und hat an den Vorderfüßen, die es meistens, als wenn es betete, zusammengefaltet, scharfe, wie Sägezähne hervorstehende Haken.“So wurde die Gottesanbeterin einem Lehrbuch der Naturgeschichte aus dem Jahr 1834 treffend beschrieben.
Der kleine, sehr bewegliche, dreieckige Kopf hat wirklich große Augen und die dornigen Vorderbeine sind zu taschenmesserartigen Fangorganen ausgebildet. Sie lauert unbeweglich auf Beute, um dann blitzschnell zuzupacken. Sofort wird dann der Fang aufgefressen.
Die kaum flugfähige Gottesanbeterin, die über sieben Zentimeter lang werden kann, ist die einzige heimische Fangschreckenart. Die Farbe von Körper und Flügeln variiert von grasgrün über gelblich bis braun. Das Insekt ist deshalb von der umgebenden Vegetation kaum zu unterscheiden.
Es war ein Glücksfall, dass Mitarbeiter des BUND Bretten im August 2015 gleich drei Paare im südlichen Kraichgau entdeckten. Der Fund eines Eipaketes bestätigte dann die erfolgreiche Fortpflanzung. Die Gottesanbeterin ist in den Mittelmeerländern weit verbreitet.
In Süddeutschland bewohnte sie bisher nur die wärmebegünstigte Region um den Kaiserstuhl.Von dort hat sie sich durch den Klimawandel im Kraichgau und sogar in Südhessen ausgebreitet. Um auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen wurde die Gottesanbeterin von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zum Insekt des Jahres 2017 gewählt.
Wer im kommenden Sommer dieses Insekt oder ein Eipaket der Gottesanbeterin, entdeckt, wird gebeten, dies dem BUND Bretten mitzuteilen.
Admiral
Einen außergewöhnlichen Fund machte ein Mitarbeiter des BUND kürzlich im Brettener Lehrwald. Bei frühlingshaften Temperaturen und strahlendem Sonnenschein, flatterte ein Admiral (Vanessa atalanta) über einen Waldweg. Dieser Schmetterling, er kann eine Flügelspannweite von bis zu sechs Zentimeter erreichen, gehört zu den Wanderfaltern. Diese fliegen bis nach Südskandinavien und im Herbst wieder zurück nach Süddeutschland wo sie überwintern. „Diese Tagfalter können bei uns milde Winter überstehen. Deshalb kann man sie manchmal an sonnigen Wintertagen und im zeitigen Frühjahr bei uns antreffen“, erklärt Gerhard Dittes vom BUND Bretten.
Graues-Männchen
Jetzt sitzen sie wieder an hell erleuchteten Schaufenstern oder an Hauswänden in der Nähe von Straßenlaternen: Die Männchen des Kleinen Frostspanners. Durch die kalte Witterung der letzten Tage und Nächte sind diese Schmetterlinge aktiv geworden. Zum Steckbrief Frostspanner
Blaupfeil
Der legendäre Rennwagen „Silberpfeil“ gewann 1934 das internationale Eifelrennen auf dem Nürburgring mit 300 km/h. Der bei uns heimische „Große Blaupfeil“ mit einer Flügelspannweite von bis zu neun Zentimeter schafft allerdings nur 26 km/h. Im Gegensatz zu einem Rennwagen ist diese Großlibelle aber äußerst wendig. Sie kann blitzschnell die Flugrichtung ändern, rückwärts fliegen oder in der Luft stehen bleiben. Auf solche Flugkünste ist dieses Insekt angewiesen, um seine Beutetiere, wie zum Beispiel Mücken während des Fluges zu fangen.
Bevorzugter Lebensraum sind Seen und Tümpel mit vegetationsarmen Uferbereichen. Auf kahlen Flächen nehmen sie gerne eine Sonnenbad. Weil sie zur Fortpflanzung auf stehende Gewässer angewiesen sind, hat der BUND Bretten gleich mehrere Tümpel für Libellen und Amphibien auf unserer Gemarkung angelegt. Diese sollen zur Sicherung des Libellenbestandes beitragen.
„Von Mitte Mai bis Oktober können diese Flugkünstler auch im Raum Bretten beobachtet werden. Auffälliges Kennzeichen der Männchen ist ihr blauer Hinterleib und ihre großen, grünen Komplexaugen“, weiß Matthias Menzel vom BUND Bretten und fügt hinzu: „Libellen sind harmlose Tiere. Sie können nicht stechen.“
Die auf Gemarkung Bretten lebende Graue Sandbiene (Andrena cineraria)Extreme Rückgänge bei heimischen Wildbienen
Schon vor über dreißig Jahren hat der BUND Bretten Schutzmaßnahmen für Wildbienen ergriffen. Seit fünf Jahren wird, zusammen mit dem Melanchthon-Gymnasium, das Projekt „Schützt die Wildbienen“ durchgeführt. Der Bestand von Wildbienen ist bundesweit drastisch gesunken, wie neueste Forschungsergebnisse zeigen. Die Folgen wären gravierende wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe für die Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion. Deshalb unterzeichneten jetzt 77 Wissenschaftler eine Resolution an Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks und fordern Sofortmaßnahmen, um den drastischen Rückgang von Wildbienen und anderen Insekten zu stoppen. “Wir begrüßen diese längst überfällige Resolution und freuen uns über diese Unterstützung des Wildbienenschutzes“, betont Gerhard Dittes der Vorsitzende des BUND Bretten .
Hauptforderungen der Resolution sind ein vollständiges Verbot von Neonicotinoiden (Insektengifte) , die Erhöhung der Strukturvielfalt in der Kulturlandschaft und die Einführung eines strengeren Schutzstatus für hochgradig gefährdete Wildbienen.
Wie notwendig diese Maßnahmen sind, zeigen aktuelle Forschungsergebnisse: In den letzten zehn Jahren sind in manchen Regionen bis zu 75% aller Wildbienenarten verschwunden. Die intensive Landbewirtschaftung mit großflächigen Monokulturen von Mais und Raps sowie der Einsatz von giftigen Pestiziden hat sich seit dem Jahr 2000 dramatisch beschleunigt. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der Artenvielfalt.
Beim Naturerlebnistag im vergangenen September stellten der BUND zusammen mit Schülern des Brettener Melanchthon-Gymnasiums das gemeinsame Projekt „Tausend Blumenzwiebeln für Wildbienen“ vor. Damit soll das Nahrungsangebot für unsere einheimischen Wildbienen, vor allem der im Frühling aktiven Mauerbienen, verbessert werden.
Dank der Spendenbereitschaft der Brettener Bevölkerung konnten mehr als 1000 Zwiebeln von Trauben-hyazinthe, Blaustern und Wildtulpe gekauft und auf mehreren geeigneten Flächen eingepflanzt werden.
„Die Schüler mussten sich beim Einpflanzen der Blumenzwiebeln anstrengen, weil der Boden wegen der langen Trockenheit sehr hart war“, berichtet Annika Hoffmann vom Brettener Melanchthon-Gymnasium.
Der Erfolg dieser Aktion hat sich jetzt in diesem Frühjahr gezeigt: Fast ein Dutzend Bienenarten konnten beim Blütenbesuch an Traubenhyazinthen, Blausternen und Wildtulpen beobachtet werden. „Neben Mauerbienen konnten an diesen Frühblühern auch Frühlings-Pelzbienen, Holzbienen, Wespenbienen, Blutbienen und andere Insekten wie Wollschweber und Schwebfliegen beobachtet werden“, stellt Gerhard Dittes vom BUND Bretten fest.
Damit die Mauerbienen die zur Fortpflanzung notwendigen Nistgelegenheiten vorfinden, hatten die Schüler bereits im vergangenen Jahr über 100 spezielle Nisthilfen für die Gehörnte und die Rote Mauerbiene angefertigt und an interessierte Gartenbesitzer verteilt.
Neben den Hummeln sind die pelzigen Mauerbienen in der Lage auch bei kühler Witterung effektiv die Blüten unserer Obstbäume zu bestäuben. „Sie werden deshalb immer häufiger zur Bestäubung auf Obstanlagen eingesetzt“, ergänzt Matthias Menzel vom BUND Bretten.
An ihrer rot-schwarzen Warntracht ist dieses etwa einen Zentimeter große Insekt leicht zu erkennen. Ebenso auffällig ist ihr massenhaftes Auftreten besonders im Fußbereich von Linden. Sie saugen an abgefallenen Lindenfrüchten und toten Insekten. Für den Menschen sind sie völlig ungefährlich. Aus den Eiern, die unter altem Laub abgelegt werden, schlüpfen Larven. Erst nach mehreren Häutungen sind sie erwachsen. In der Brettener Innenstadt kann man diese harmlosen Insekten oft an milden Wintertagen antreffen.
„Erst vor ein paar Jahren habe ich meine Hauswände neu streichen lassen. Jetzt sind diese schon wieder mit dunklen, fast schwarzen, watteartigen Flecken übersät. Die Renovierung meiner Hausfassade war für die Katz!“, so ein betroffener Hausbesitzer. Schlimmer noch: Die Suche nach dem Verursacher dieser Fassadenverschmutzung bleibt ohne die Benutzung einer Lupe meist erfolglos.
Verursacher dieser Verschmutzung ist eine ca. drei Millimeter kleine Spinne, die sich in den Unebenheiten des Verputzes versteckt: Die Mauerspinne (Ditynia civica) aus der Familie der Kräuselspinnen. Sie lebt an Hauswänden. Hier baut sie aus feinen Kräuselfäden ihre flachen Fanggespinste, die einen Durchmesser von einer Euromünze bis sogar Handtellergröße erreichen. Da diese Netze nicht erneuert werden, färben sie sich durch abgelagerten Staub mit der Zeit immer dunkler. Besonders auf hellen Hausfassaden fallen dann die zahlreichen dunklen Flecken auf. Verstaubte Netze sind funktionslos. Deshalb müssen immer wieder neue gesponnen werden.
Die Mauerspinnen als eifrige Insektenvertilger sind sehr nützlich. „Die Vielzahl ihrer Netze an Hauswänden wirken wie großflächige Fliegenfänger, in denen Hunderte von lästigen Fluginsekten gefangen werden“, stellt Gerhard Dittes vom BUND Bretten fest.
Schon in den 50-er Jahren des vorigen Jahrhunderts hatte sich die Mauerspinne in den wärmebegünstigten Gebieten Deutschlands ausgebreitet. Hier besiedeln sie Mauern und Hauswände in Dörfern und Städten. Auch in der Brettener Innenstadt sind zahlreiche Gebäude wie die Stadtparkhalle betroffen.
Liebe Freundinnen und Freunde,
die Bienen sterben. Den fleißigen Tierchen verdanken wir fast ein Drittel unserer Lebensmittel, doch sie verschwinden, weil giftige Pestizide auf sie herabregnen. Nun könnte sich die US-Regierung endlich für ein Verbot dieser Bienengifte einsetzen.
Machen wir dies zum entscheidenden Moment für die Bienen! Zehn Jahre lang haben die Lobbys Druck gemacht. Jetzt hat die Behörde, die Giftstoffe verbieten kann, endlich zur öffentlichen Stellungnahme aufgerufen ― und will so über eine Chemikalie entscheiden, die für Bienen stark gefährdend ist. Doch die Agrochemie wird ihre massiven PR-Budgets einsetzen, um die Wissenschaft und die BürgerInnen zu übertönen. Zusammen mit Imkern, Landwirten und Wissenschaftlern kann unsere Gemeinschaft einen riesigen Aufruf starten und den Bienen eine Stimme geben.
Unsere Gemeinschaft erzielt in der EU bereits Erfolge für Bienen. Wenn wir das Verbot in den USA durchsetzen, könnte ein weltweiter Schneeballeffekt entstehen, um diese Chemikalien einzustellen. Verhindern wir mit unseren Stimmen den weltweiten Kollaps der Bienen. Unterzeichnen und verbreiten Sie die Aktion:
Neonikotinoide – die Pestizide, die Bienen bedrohen – sind ein fieses Nervengift, das auf über 40 Millionen Hektar Ackerland, Rasen und Gärten in den USA eingesetzt wird. Die Bienen können sie nicht vermeiden, weil sie überall sind. Neonikotinoide verbreiten sich über den Boden und das Wasser, und können nicht von Nahrungsmitteln abgewaschen werden. Eine Studie der US-Regierung hat sie sogar in 29 Prozent der Babynahrung gefunden! weiter lesen
Die Bunthummel (Bombus sylvarum) wurde früher unzutreffend auch als Waldhummel bezeichnet, obwohl sie in Wäldern nicht vorkommt. Man kann sie an Waldrändern, Streuobstwiesen, Trockenrasen und Gärten antreffen. Von April bis Oktober ist sie auf Futtersuche. Bei der Auswahl ihrer Nahrungspflanzen ist sie nicht wählerisch. Blühende Obst- und Kastanienbäume werden bevorzugt besucht. Dabei fliegt sie auffällig hastig von Blüte zu Blüte. „Auch am blühenden Lavendel in unseren Vorgärten kann die Bunthummel beobachtet werden“, berichtet der Brettener Naturfotograf Hans-Georg Leonhardt. Die Bunthummel ist an der Brustoberseite zwischen graugelben Borsten schwarz gefärbt.
Im Frühjahr verlassen die im Boden überwinternden Königinnen der Bunthummel ihr Winterversteck und suchen sich einen geigneten Nistplatz. Das Hummelnest kann sowohl unterirdisch in Mäusegängen als auch oberirdisch unter Grasbüscheln angelegt werden. In selbstgefertigte Brutzellen legt sie Eier. Die ausschlüpfenden Larven werden mit Nektar und Pollen gefüttert.Nach etwa vier Wochen schlüpfen dann die jungen Arbeitshummeln. In ihrem bis zu zwölf Wochen dauernden Leben besuchen sie Blüten und versorgen weitere Nachkommen mit Futter. Im Herbst sterben alle Hummeln des bis zu 150 Individuen zählenden Volkes ab. Nur die Königinnen überwintern.
„Hummeln sind wichtige Bestäuber unserer Kulturpflanzen. Wegen ihres dicken Pelzes können diese Insekten auch an kalten Frühlingstagen Blüten im Brettener Umland bestäuben“, betont Matthias Menzel vom BUND Bretten. Die Bunthummel steht bereits auf der Vorwarnliste für gefährdete Wildbienen. Das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ hat die Bunthummel für 2016 ausgewählt.
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