Kategorie-Archive: Natur / Umwelt

Eil-Aktion: So können wir Glyphosat doch noch stoppen!

Ein Schock: Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat in Brüssel ein „Ja“ zu Glyphosat durchgedrückt. Das umstrittene Ackergift ist für weitere fünf Jahre in der EU erlaubt. Ist damit die Sache entschieden? Nein! Denn die deutsche Bundesregierung kann Unkrautvernichtungsmittel mit dem Wirkstoff Glyphosat trotzdem auf nationaler Ebene verbieten. Das ist unsere Chance: Wir fordern ein Verbot von Glyphosat in Deutschland!
Vielleicht erging es Ihnen wie uns Anfang dieser Woche? Wir waren geschockt, als wir hörten, dass Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) in Brüssel für eine weitere Zulassung von Glyphosat gesorgt hat. Monatelang hatte es in der Bundesregierung Streit über das Thema gegeben, Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte sich immer strikt GEGEN Glyphosat ausgesprochen. Doch Agrarminister Schmidt hat in der entscheidenden Sitzung auf EU-Ebene trotzdem einfach für Deutschland mit „Ja” gestimmt. Damit war klar: Das Ackergift wird für weitere lange Jahre in Europa zugelassen. Christian Schmidt hat wissenschaftliche Studien ignoriert, die vor Schäden für Umwelt und Gesundheit durch Glyphosat warnen. Und der Minister hat nicht nur die vielen hunderttausend Menschen, die sich gegen Glyphosat ausgesprochen haben, vor den Kopf gestoßen. Er hat auch den Krach mit dem möglichen künftigen Koalitionspartner SPD in Kauf genommen.
Glyphosat-Protestaktion unterzeichnen!
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Wenn Hummeln nicht mehr Summen

Hummeln, die Blüten besuchen, setzen den Blütenstaub durch Vibrationen mit den Flügeln frei. Neonicotinoide beeinträchtigen diese Vibrationen. Dadurch wird die gesammelte Menge an Blütenstaub verringert. Für die Aufzucht der Brut steht dann weniger Nahrung zur Verfügung. Dies haben Forscher vom Karlsruher Institut für Technik (KIT) und der University of Stirling jetzt herausgefunden.

KIT: Das Schweigen der Hummeln


Links zu Neonicotinoiden :
Zehn Fakten zu Neonicotinoiden
EFSA: Neonicotinoide für den Menschen schädlich
die Zeit: Pestizide wirken auf Bienen wie Nikotin auf Menschen

Opfer des Klimawandels – Föhrensterben in den Alpen

In den Alpen sterben die Waldföhren (Waldfkiefer , Pinus sylvestris) großflächig ab!
Betroffen sind besonders die trockenen Regionen Wallis (Schweiz), Vinschgau (Südtirol) und das Aostatal. Die abgestorbenen Bäume färben die Berghänge auffällig rostrot.
Den außergewöhnlich heißen Sommer 2015, verbunden mit extremer Trockenheit 2016 konnten die Bäume nicht verkraften. Im Vinschgau fielen im ersten Halbjahr 2017 nur halb so viel Niederschläge wie im langjährigen Durchschnitt. Das Klima in den Alpen hat sich stärker erwärmt als in anderen Gebieten. Dies zeigt sich auch in der kürzeren Wintersportsaison, die inzwischen bis zu zwei Wochen später beginnt und fast einen Monat früher endet.

Die abgestorbenen, trockenen Bäume sind leicht entflammbar, dadurch nimmt die Waldbrandgefahr zu. Die fehlende Waldbedeckung an den Hängen erhöht die Lawinengefahr: Bodenerosion und Hochwasser werden häufiger.
Weitere Infos: Trockenheit im Wasserschloss Schweiz (Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL)

Umweltstiftung: Bäume und Sträucher nicht kaputtpflegen

NatureLife-International plädiert für mehr Naturbewahrung auf öffentlichen Flächen
Ludwigsburg. Schneeglöckchen und die ersten Krokusse blühen; der Frühling steht vor der Tür und die Zugvögel kehren aus ihren Überwinterungsgebieten in Südeuropa oder Afrika zurück um bei uns Brutplätze zu beziehen und ihren Nachwuchs groß zu ziehen. Viele Baum- und Buschbrüter erwarten jedoch Kahlschlagsflächen an Straßen und im öffentlichen Grün. Wo früher stattliche Bäume oder Gehölzzonen standen in welche sie ihre Nester bauen konnten klafft Leere. Zahlreiche von Straßenbauverwaltungen und Kommunen beauftragte Firmen und Bautrupps haben den Winter damit verbracht, Bäume zu fällen und Gebüsche zu roden.
Gehölzpflege muss sein und auch früher wurden Hecken immer wieder auf den Stock gesetzt; Aber was sich in den letzten Jahren bei der Grünpflege entlang von Straßen und Wegen eingeschlichen hat, ist katastrophal. Bald gibt es keine großen, starken Bäume mehr“, so Prof. Dr. Friedhelm Göltenboth, Biologe und Mitglied des Kuratoriums der Umweltstiftung NatureLife-International.

Wo im letzten Jahr noch ein Feldhecke stand, herrscht jetzt gähnende Leere. Vögel habe hier keine Nistplätze mehr Holz lebende Insekten wurden kleingehäckselt.
Statt selektiv zu pflegen würden die beauftragten Firmen nach Feststellungen von NatureLife die zur Straße gehörenden Nebenflächen äußerst großzügig interpretieren und selbst noch viele Meter vom Straßenraum entfernt – wo eigentlich Sicherheitsaspekte keine Rolle mehr spielen würden – auch mächtige Bäume wir Eschen, Eichen, Wildkirschen und andere fällen.
Wie NatureLife feststellte, handelt es sich hier um ein landes- und bundesweites Problem, das sich nicht festsetzen dürfe. „Wenn wir so weitermachen, gibt es bald keine alten Bäume mehr“, beklagt Biologe Göltenboth. „Offensichtlich geht der Holzhunger um; wenn jedoch in öffentliches Grün, das eine wichtige ökologische Rolle spielt, so massiv eingegriffen wird, grenzt das bald schon an Holzdiebstahl“, argumentiert man bei NatureLife.
Die Stiftung unterstreicht, dass Gehölzpflege sinnvoll ist und immer wieder auch neue Habitate hervorbringe. Die meisten der beauftragten Firmen würden jedoch oftmals mit angelernten Kräften arbeiten und es zähle nur Masse statt Klasse. Mit den Eingriffen verlieren auch viele Kleintiere, die im Holz, unter der Rinde oder in hohlen Stängeln leben und überwintern ihren Lebensraum und werden in der Regel kleingehäckselt. Ebenso geht es epiphytischen Moosen, Flechten und Baumpilzen, die auf oder in den Gehölzen leben. Da viele alte Biotope mit hohem Totholzanteil „weggepflegt“ werden, gehen vor allem die genannten Artengruppen zurück. Auch werden häufig Wildpflanzenbestände mit gebietsheimischen Gehölzarten vernichtet, die ebenfalls immer weniger werden. In der Summe tragen diese Maßnahmen mit dazu bei, dass die Roten Listen der vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten immer länger werden. Das Aussterben der Arten bedeutet in jedem Einzelfall einen schweren Schaden im Ökosystem.
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Schmetterlinge im Dezember!

Admiral

Einen außergewöhnlichen Fund machte ein Mitarbeiter des BUND kürzlich im Brettener Lehrwald. Bei frühlingshaften Temperaturen und strahlendem Sonnenschein, flatterte ein Admiral (Vanessa atalanta) über einen Waldweg. Dieser Schmetterling, er kann eine Flügelspannweite von bis zu sechs Zentimeter erreichen, gehört zu den Wanderfaltern. Diese fliegen bis nach Südskandinavien und im Herbst wieder zurück nach Süddeutschland wo sie überwintern. „Diese Tagfalter können bei uns milde Winter überstehen. Deshalb kann man sie manchmal an sonnigen Wintertagen und im zeitigen Frühjahr bei uns antreffen“, erklärt Gerhard Dittes vom BUND Bretten.

Sofortmaßnahmen gegen Artenschwund

Die auf Gemarkung Bretten lebende Graue Sandbiene (Andrena cineraria)
Die auf Gemarkung Bretten lebende Graue Sandbiene (Andrena cineraria)
Extreme Rückgänge bei heimischen Wildbienen

Schon vor über dreißig Jahren hat der BUND Bretten Schutzmaßnahmen für Wildbienen ergriffen. Seit fünf Jahren wird, zusammen mit dem Melanchthon-Gymnasium, das Projekt „Schützt die Wildbienen“ durchgeführt. Der Bestand von Wildbienen ist bundesweit drastisch gesunken, wie neueste Forschungsergebnisse zeigen. Die Folgen wären gravierende wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe für die Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion. Deshalb unterzeichneten jetzt 77 Wissenschaftler eine Resolution an Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks und fordern Sofortmaßnahmen, um den drastischen Rückgang von Wildbienen und anderen Insekten zu stoppen. “Wir begrüßen diese längst überfällige Resolution und freuen uns über diese Unterstützung des Wildbienenschutzes“, betont Gerhard Dittes der Vorsitzende des BUND Bretten .
Hauptforderungen der Resolution sind ein vollständiges Verbot von Neonicotinoiden (Insektengifte) , die Erhöhung der Strukturvielfalt in der Kulturlandschaft und die Einführung eines strengeren Schutzstatus für hochgradig gefährdete Wildbienen.
Wie notwendig diese Maßnahmen sind, zeigen aktuelle Forschungsergebnisse: In den letzten zehn Jahren sind in manchen Regionen bis zu 75% aller Wildbienenarten verschwunden. Die intensive Landbewirtschaftung mit großflächigen Monokulturen von Mais und Raps sowie der Einsatz von giftigen Pestiziden hat sich seit dem Jahr 2000 dramatisch beschleunigt. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der Artenvielfalt.

Link zum Artikel: Insektensterben statt Bienentanz: Wissenschaftler fordern Sofortmaßnahmen gegen Artenschwund

Streuobstwiesen – Perlen der Landschaft

BUND Bretten besuchte Ausstellung im Landratsamt Karlsruhe
Streuobstwiesen sind Lebensräume mit einer großen Artenvielfalt. Dies zeigten Infotafeln der Umweltakademie Baden-Württemberg in der Eingangshalle des Landratsamtes Karlsruhe. Obstgärten sind auch eine Arche Noah der Kulturlandschaft, ein Früchteparadies und Heimat alter Obstsorten. In kleinen Körbchen waren viele Apfelsorten dekorativ ausgelegt: „Danziger Kantapfel“, „Champagner Renette“ und „Jakob Lebel“, um nur einige zu nennen.

Streuobstwiesen dauerhaft zu erhalten ist aber nur möglich, wenn sich ihre Nutzung finanziell lohnt. Deshalb bezahlt die Streuobstinitiative des Landkreises Karlsruhe für angeliefertes Obst gute Preise. Seit Jahren vermarktet diese Initiative erfolgreich mehrere Produkte, wie zum Beispiel Apfel- und Birnensaft von Streuobstwiesen.

Dass Streuobstwiesen ein „Hotspot“ der Biodiversität sind, zeigte Gerhard Dittes vom BUND Bretten mit großformatigen Fotos. Seine Bilder gaben Einblicke in den großen Artenreichtum einer Streuobstwiese: Blühende Bäume, Wiesenblumen, Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer.

Eine Obstpresse und ein altes Handwägelchen, beladen mit einem Sack Äpfel, führten die Besucher der Ausstellung zurück in vergangene Zeiten.

(LINK : http://streuobstinitiative.de

PESTIZIDE SCHADEN ARTENVIELFALT UND ÖKOSYSTEMEN

http://www.greenpeace.de/Hamburg, 13. 10. 2015 – Der alltägliche Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide in der industrialisierten Landwirtschaft Europas schadet der Umwelt. Zudem versagt die EU bei Bewertung, Zulassung und Überwachung von Pestiziden. Dies zeigt ein heute europaweit veröffentlichter Greenpeace-Report.
Demnach sind weniger Gifte und eine andere landwirtschaftliche Produktion und Agrarpolitik dringend notwendig. Auch weil Pestizide in der Umwelt etwa eine zusätzliche Reinigung von Trinkwasser oder Lebensmittelkontrollen notwendig machen. Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Dirk Zimmermann fordert Agrarminister Christian Schmidt (CSU) zum Handeln auf: „Nicht die Allgemeinheit, sondern die Verursacher sollten die verdeckten Kosten tragen. Agrarminister Schmidt muss sich deshalb für eine Pestizidsteuer stark machen. Einnahmen einer solchen Abgabe sollten unter anderem die ökologische Landwirtschaft fördern, fordert die unabhängige Umweltorganisation.
Zum Report: www.greenpeace.de/pestizide-umwelt-2015

Ausverkauf der Natur abgelehnt

infoMehr als eine halbe Million EuropäerInnen haben sich in einer von der EU-Kommission initiierten Befragung gegen die Aufweichung des Naturschutzes in der EU ausgesprochen. Nie zuvor verzeichnete eine EU-Konsultation eine solche Resonanz. Dies ist vor allem auf die Mobilisierungsaktion von 120 Umweltorganisationen in den 28 Mitgliedstaaten zurückzuführen, bei der 520.325 Menschen für eine Beibehaltung der bisherigen Naturschutzrichtlinien stimmten.

Die Proteste aus allen EU-Ländern haben in den vergangenen Wochen eindrucksvoll gezeigt, dass die Menschen von den Politikerinnen und Politikern in Europa aktive Hilfe beim Schutz des gemeinsamen Naturerbes erwarten. Was sie nicht wollen, ist das Herumzerren an Gesetzestexten, um kurzfristige Profitinteressen zu bedienen.
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NatureAlert: Naturschutz in Gefahr

warningUnter dem Vorwand des Bürokratieabbaus stellt der EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker die beiden elementaren EU-Naturschutzrichtlinien auf den Prüfstand, die Vogelschutzrichtlinie und die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. Juncker nutzt die Überprüfung als Deckmantel, um das Herz des europäischen Naturschutzes zu schwächen.
Und das obwohl der Verlust der biologischen Vielfalt noch lange nicht gestoppt und der Schwund der Lebensräume kaum gebremst ist. Würden die EU-Staaten die bestehenden Regelungen für Natura 2000 konsequent umsetzen und die EU Geld in den Naturschutz statt in die Agrarindustrie stecken, können wir die Artenvielfalt erhalten!

EU-Konsultation ist unsere Chance!

Vom 30. April ist bis zum 27. Juli jeder Europäer aufgerufen, der EU-Kommission seine Meinung zum Natur- und Artenschutz in Europa kundzutun. An dieser „Konsultation“ kann sich jeder online beteiligen. Dies ist die einzige Chance sich direkt an die EU-Kommission zu wenden, denn eine weitere Bürgerbeteiligung ist bislang nicht vorgesehen!
Nehmen Sie als BUND-Gruppe an der Expterenbefragung der EU-Kommission teil! Aktive, die keine „Natura2000-Experten“ sind aber Ihre Stimme für den Naturschutz an Herrn Junker richten wollen, rufen wir dazu auf sich am Nature Alert zu beteiligen.

So nicht Herr Juncker – beim Nature Alert unterzeichnen!

Monsanto gegen unsere Gesundheit

https://secure.avaaz.org/de/index.phpdas weltweit am meisten genutzte Pflanzenschutzmittel ist wahrscheinlich krebserregend ― davor warnen führende Wissenschaftler gerade! Monsanto fordert nun, dass die Weltgesundheitsorganisation ihren bahnbrechenden Bericht widerruft, und könnte die Wissenschaft so zum Schweigen bringen. Doch Experten sagen, dass ein dringender Aufruf der Öffentlichkeit das verhindern kann.

Dass die agrochemische Industrie unser undurchschaubares Zulassungssystem fest im Griff hat, ist allgemein bekannt. Doch jetzt haben wir eine einmalige Chance: In der EU wird Glyphosat offiziell überprüft und auch in Kanada, Brasilien und den USA finden ähnliche Prozesse statt. Die Niederlande, Sri Lanka und El Salvador ziehen sogar ein Verbot in Erwägung.

Die Gefahr ist eindeutig — dieses Gift wird in unseren Lebensmitteln, auf unseren Feldern, Spielplätzen und Straßen eingesetzt. Sorgen wir dafür, dass es vom Markt genommen wird. Unterzeichnen Sie den dringenden Aufruf und berichten Sie allen davon:

https://secure.avaaz.org/de/monsanto_dont_silence_science_loc_eu/?btiSOab&v=57284
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