Wissenschaftler der Universität München haben in einer aktuellen Studie nachgewiesen, dass von den über 500 Wildbienenarten in Deutschland mehr als die Hälfte in ihrem Bestand bedroht oder in manchen Regionen schon verschwunden sind. Wesentliche Ursache ist der Nahrungsmangel im Spätsommer, weil es zu dieser Zeit gerade auf landwirtschaftlich genutzten Flächen keine Blüten mehr gibt.
„Allgemein scheint die Artenvielfalt von Bienen aufgrund der intensiven Landwirtschaft und des verstärkten Einsatzes von Pestiziden, die sich beide negativ auf Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten auswirken, rückläufig zu sein“, betont Prof. Susanne Renner von der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Wildbienen spielen eine unersetzliche Rolle bei der Bestäubung von Blütenpflanzen. So wird der wirtschaftliche Wert durch Bestäubung in Europa vom BUND auf über 14 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Beispielsweise gibt es ohne die Bestäubung durch Hummeln keine Tomaten.
Siehe unter : Verhungern im ländlichen Raum

Biowinzer setzen in ihren Weinbergen keine Pestizide ein und lassen bunte Blühmischungen zwischen den Rebzeilen wachsen. Deshalb gibt es hier Nahrung für viele Schmetterlinge, Schwebfliegen, Wildbienen und Käferarten. Der Verzicht auf Pestizide schont auch die Boden-organismen wie Würmer, Asseln und Springschwänze. Diese bereiten Humus, der die Bodenfruchtbarkeit erhöht und der Bodenerosion vorbeugt. Das Ziel, Weinberge nachhaltig zu bewirtschaften, erfordert von allen am Weinbau Beteiligten gemeinsame Anstrengungen. Dazu hatte die Umweltakademie Baden-Württemberg zum Symposium „Nachhaltigkeit im Weinbau“ nach Marbach eingeladen .
Im südtiroler Vinschgau sind 76% der Kinderspielplätze mit Pestizidrückständen belastet. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Dachverband für Natur – und Umweltschutz durchgeführte Studie. Fragen an die Verantwortlichen blieben bisher unbeantwortet!