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Steckbrief: Scharbockskraut ( Ranunculus ficaria oder Ficaria verna)

Dieser Frühblüher aus der Familie der Hahnenfußgewächse, besitzt Vitamin C-haltige Blätter. Der Scharbock (Skorbut), an dem früher die Seefahrer fürchterlich litten, tritt bei Vitamin C Mangel auf. Aber Vorsicht: Diese Pflanze ist vor allem nach der Blütezeit giftig! Die herzförmigen und glänzenden Blätter sitzen an langen Blattstielen. Die sternförmigen, goldgelb glänzenden Blüten können mehr als fünf Zentimeter Durchmesser erreichen. Von März bis Mai werden sie von Insekten besucht.

Ein Paradies für Insekten

ist dieser mustergültige Vorgarten am Brettener Promenadenweg. Dieses Blütenmeer ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch eine wichtige Futterquelle für Wildbienen.

Steckbrief: Stinkende Nieswurz Helleborus foetidus

Dieser immergrüne Halbstrauch aus der Familie der Hahnenfußgewächse erreicht eine Wuchshöhe von etwa einem halben Meter. An holzigen Stielen sitzen die 7 bis 9 fach geteilten Blätter. Die glockenförmigen Blüten mit zum Teil rötlichem Rand, öffnen sich bereits im Spätwinter. Sie werden von Hummeln und Pelzbienen besucht. Aus den bestäubten Blüten entwickeln sich bis zu drei Zentimeter lange Balgfrüchte. Die Samen, die ein nahrhaftes Anhängsel (Elaiosom) besitzen, werden durch Ameisen verbreitet (Myrmekochorie). Der unangenehme Duft dieser Pflanze führte zu ihrem Namen (foetidus =stinkend ).

Steckbrief: Zaunrüben Sandbiene

Wildbiene des Jahres 2015 : Die Zaunrüben-Sandbiene (Andrena florea)
Diese Wildbienenart kommt nicht nur in der Oberrheinebene sondern auch bei uns im Kraichgau vor. Sie nistet im Sand- oder Lößboden. Zur Aufzucht ihrer Nachkommen ist sie auf den Blütenstaub der Zaunrübe (Bryonia dioica) angewiesen. Diese rankende Pflanze aus der Familie der Kürbisgewächse, findet man im Raum Bretten an Zäunen und Waldrändern.
Zum Flyer des Naturkunde-Museums Karlsruhe: Wildbiene des Jahres 2015

Steckbrief: Rotes Ordensband – Schmetterling der Jahres 2015

Rotes Ordensband
Rotes Ordensband
Unter den grau-braunen Vorderflügel liegen versteckt die schwarz-rot gebänderten Hinterflügel. Bei Gefahr werden die Vorderflügel blitzschnell nach vorne geschlagen und mit den roten Hinterflügel Feinde abgeschreckt. Diese nachtaktiven Schmetterlinge leben in Parkanlagen sowie in Au- und Bruchwäldern. Ihre Flugzeit erstreckt sich von Juli bis Oktober. Auch in der Brettener Innenstadt kann dieses stattliche Insekt gelegentlich angetroffen werden.

Zum Flyer Schmetterling des Jahres 2015

Steckbrief: Nutria (Myocastor coypus, Biberratte oder Sumpfbiber)

Die aus Südamerika stammenden Nagetiere, sind fast reine Vegetarier und sowohl tag- als auch nachtaktiv. Seit einigen Jahren sind sie an Brettener Bachläufen anzutreffen. Mit einem Körpergewicht von bis zu zehn Kilogramm und einer Körperlänge von über 60 Zentimeter, sind diese Pelztiere nicht zu übersehen. Auffällig ist ihr fast körperlanger, drehrunder, schuppiger Schwanz und die Schwimmhäute zwischen den Zehen der Hinterfüße. Die Weibchen dieser gesellig lebenden Tiere können dreimal im Jahr bis zu acht Junge zur Welt bringen.

Nutrias wurden vor allem wegen ihres Pelzes gezüchtet. Auch in Bretten gab es im letzten Jahrhundert eine Nutriazucht.

Gesucht : Scutigera coleoptrata (Spinnenassel)

das Bild zeigt einen Spinnenläufer auch Spinnenassel genannt. Lateinischer Name ist Scutigera coleoptrataDieses auch Spinnenläufer genannte Tier hat einen unverwechselbaren Körperbau. Es gehört nicht zu den Spinnen sondern zu den Hundertfüßern. Die Färbung variiert von gelb bis olivgrün mit drei dunklen Streifen auf dem Rücken. Mit seinen 15 langen Beinpaaren kann dieses Tier eine Gesamtlänge von über zehn Zentimeter erreichen. Scutigera „fliegt“ auf seinen stelzenartigen Beinen mit bis zu einem halben Meter pro Sekunde über den Boden. Bei dieser Geschwindigkeit können selbst flinke Schaben erbeutet werden.

Die Spinnenassel ist im Mittelmeergebiet beheimatet. Sie wurde aber schon vor einigen Jahrzehnten nach Deutschland eingeschleppt und hat Wärmeinseln zum Beispiel entlang des Rheins besiedelt. Mit zunehmender Klimaerwärmung breitet sich Scutigera weiter aus. Im Sommer 2014 wurde in einem Keller bei Rastatt ein Exemplar entdeckt.
Wir haben seit März 2015 mit der Hilfe unserer Leser eine Verbreitungskarte mit derzeit über 300 Fundmeldungen erstellt.
Wer eine Spinnenassel findet, wird gebeten den Fund mit Belegfoto an folgende E-Mail zu senden: Scutigera(at)bund-bretten.de.

Steckbrief: Efeu-Seidenbiene ( Colletes hederae)

Diese Wildbienenart gehört zu einer Gruppe sehr ähnlicher Arten. Deshalb wurde sie erst vor 20 Jahren als eigenständige Wildbienenart erkannt. Die Weibchen sind etwa so groß wie die Honigbiene, die Männchen sind deutlich kleiner. Auffällig sind die fünf gelben Ringe am Hinterleib. Sie fliegt später im Jahr als alle anderen Wildbienen, weil sie sich fast ausschließlich von Nektar und Blütenstaub des Efeu ernährt.
Abhängig von der Witterung schlüpfen die Männchen Ende August, die Weibchen folgen im September. Letztere sind dann oft bis Ende Oktober damit beschäftigt für ihre Nachkommen zu sorgen. Dafür gräbt jede Biene einen ca. 30 cm tiefen, schraubenförmigen Gang in den Boden und legt bis zu einem Dutzend Brutkammern an, deren Wände mit selbst produzierter Seide ausgekleidet werden.
Dann werden die Brutzellen mit einer Mischung aus Blütenstaub und Nektar gefüllt. An diesen Nahrungsvorrat werden dann die Eier abgelegt. Die Futtermenge ist so berechnet, dass die ausschlüpfende Bienenlarve sich bis zu ihrer Verpuppung gut ernähren kann.

Erst im Spätsommer des nächsten Jahres schlüpft dann die nächste Bienengeneration. Die Seidenbiene lebt einzeln und gräbt ihre Brutgänge selber. Nistplätze werden gemeinschaftlich genutzt, so dass Brutkolonien aus vielen hundert Individuen entstehen können. Auffällig ist, dass die Seidenbiene, die sich seit einigen Jahren auch in Baden-Württemberg ausbreitet, Sandkästen von Spielplätzen bevorzugt.

Zum Glück sind Seidenbienen friedfertige Insekten. Auf Störungen reagieren sie mit Flucht. Sie stechen nur, wenn man sie in die Hand nimmt und drückt. Der winzige Stich ist aber nach wenigen Minuten nicht mehr zu spüren.
Ein aufmerksamer Brettener entdeckte in seinem Garten rund 200 „Erdwohnungen“ der Efeu-Seidenbiene und verständigte umgehend die BUND Ortsgruppe Bretten.

Steckbrief: Efeu (Hedera helix Araliaceae)

Diese immergrüne Pflanze kann bis zu 20 Meter hoch klettern. Sie wächst in Parkanlagen, Gärten, Wälder und an Mauern. Die bis zu 12 Zentimeter großen Blätter sind dunkelgrün und drei- bis fünflappig . Eine dicke Haut (Kutikula) schützt das Blatt vor starkem Wasserverlust durch Verdunsten. Erst im Alter von mindestens acht Jahren entwickeln sich die gelbgrünen , doldenartigen Blüten. Efeu blüht von Ende August bis Oktober und lockt eine Vielzahl von Insekten wie zum Beispiel Schmetterlinge, Faltenwespen und Schwebfliegen an.

Durch die Klimaerwärmung hat sich die wärmeliebende Efeu-Seidenbiene (Colletes hederae), die auf Efeublüten angewiesen ist, auch in Bretten ausgebreitet. Die beerenähnlichen, blauschwarzen, kugeligen Steinfrüchte sind erst nach dem Winter ausgereift. Efeu ist giftig und kann ein Alter von über 400 Jahren erreichen.

Siehe auch: Schadet Efeu unseren Bäumen?     Efeu an Bäumen – ein Problem?

Steckbrief: Schneeflöhe

Zur Jahreswende konnten aufmerksame Beobachter auf tauendem Schnee kleine dunkle, hüpfende Punkte erkennen. Hierbei handelt es sich um primitive Insekten aus der Gruppe der Springschwänze (Collembolen). Diese nur Millimeter großen Winzlinge, besitzen eine Sprunggabel, mit der sie sich hüpfend fortbewegen können .Ein Frostschutzmittel in ihrem Blut schützt sie vor dem Erfrieren. Sie können massenhaft auftreten ,so dass man den Eindruck hat ,als ob jemand feinen Ruß auf den Schnee gestreut hätte. Verwandte Arten leben auf Gletschern (Gletscherflöhe).

siehe auch unter: Youtube: http://goo.gl/7VZrog

Nebensonnen

Nebensonne
Nebensonne


Vor wenigen Tagen konnte man am Himmel über Bretten gleich zwei Nebensonnen beobachten. Dieses Naturphänomen wird durch Brechung und Spiegelung des Sonnenlichts an in großer Höhe schwebenden Eiskristallen hervorgerufen. In einem Abstand von 22° stehen die regenbogenfarbenen Nebensonnen links und rechts von der Sonne. Unser Foto zeigt eine Nebensonne über Brettener Obstbäumen.
Mehr zum Thema Nebensonen: http://goo.gl/pFbBj3

Steckbrief: Winterjasmin Jasminum nudiflorum

Diese frostharte Pflanze aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) blüht bei milder Witterung von Dezember bis April. An Rankgerüsten kann dieser Spreizklimmer drei Meter und mehr hochklettern. An seinen langen vierkantigen Trieben sitzen bis zu zwei Zentimeter lange schmale Blätter. Die Blüten sind leuchtend gelb. Sein Ursprungsland ist China. Diese Zierpflanze wächst auch in Brettener Gärten.

Unser Rüdtwald-Video