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Steckbrief: Großblumige Königskerze (verbascum thapsiforme)

Diese zweijährige Staude kann eine Höhe von bis zu zwei Meter erreichen. In Bretten ist sie in Gärten, Bahndämmen, Südhängen und trockenen Ödländereien anzutreffen. Während ihrer langen Blütezeit (Juni bis September ) produziert sie große Mengen von orangefarbenem Pollen. Sie ist Futterpflanze für die Raupe vom Königskerzen-Mönch (Cucullia verbasci) einem Nachtfalter, der zu den Eulenfaltern zählt. Cucullia verbasci ist fast über ganz Europa verbreitet. Seine erwachsene Raupen haben eine weiß-grünliche Grundfärbung mit schwarzen und gelben Flecken und nur wenigen schwarzen Haaren (Foto).

Steckbrief: Der Gemeine Holzbock (Zecke) Ixodes ricinus

Zecken gehören mit ihren vier Beinpaaren zu den Spinnentieren. Ihre Entwicklung durchläuft mehrere Stadien: Ei, Larve, Nymphe und erwachsene Zecke. Nach jedem Stadium saugen sie an Wirtstieren Blut. Auch Menschen werden als Blutspender genutzt. Mit Beißklauen wird die Haut aufgeschnitten und ein 0,5 mm langer, mit Widerhaken besetzter, hohler „Saugrüssel“ eingeführt (siehe mikroskopische Aufnahme). Beim Zeckenstich können gefährliche Krankheiten wie die Lyme-Borreliose oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), auch im Raum Bretten(!), übertragen werden.

Ausführliche Informationen finden Sie hier:

Robert-Koch-Institut: Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion, sowie von derselben Quelle: Borreliose

Steckbrief: Johanniskraut (Tüpfel-Hartheu) Hypericum perforatum

Diese mehrjährige Pflanze treibt in jedem Frühjahr aus ihrem Wurzelstock neue Triebe, die bis zu einem Meter hoch werden können. An den verzweigten Stängeln sitzen längliche, gegenständige Blätter. Hält man letztere gegen das Licht, dann erkennt man viele helle Pünktchen. Das Blatt sieht fein getüpfelt aus (Name). Diese Tüpfel enthalten ätherische Öle. Das Tüpfel-Hartheu ist eine alte Heilpflanze.

Steckbrief: die Weinbergschnecke (Helix pomatia)

Weinbergschnecke im "Trockenschlaf"
Weinbergschnecke im „Trockenschlaf“
Schnecken sind Feuchtlufttiere. Nur bei Regenwetter oder beim Tau in der Nacht sind sie aktiv. Sonnige Tage verbringen sie in schattigen Bereichen. Bei länger anhaltender Trockenheit schmiegen sich manche Arten dicht an Unterlagen wie Steine oder Baumstämme. Um den Wasserverlust durch Verdunstung möglichst gering zu halten, bilden sie ein dünnes Häutchen zwischen der Schalenmündung und der Unterlage. Das Foto zeigt eine Weinbergschnecke im Trockenschlaf.

infoMehr Informationen zu Schnecken und Weichtieren finden Sie auch hier: Die lebende Welt der Weichtiere und bei Mollusken und Malakozoologie in Deutschland

Steckbrief: Springspinnen (Salticidae)

Auffälligstes Kennzeichen dieser nur wenige Millimeter großen Tiere sind ihre vier, wie Scheinwerfer nach vorn gerichteten Augen. An den Kopfseiten befinden sich jeweils noch zwei weitere Augen. Mit ihren hochentwickelten Sehorganen können diese Spinnen, ohne sich zu bewegen, ihre Blickrichtung ändern. Mit einem Sprung (Name) erbeuten sie ihre Nahrung. Dabei können selbst große Beutetiere überwältigt werden (siehe Foto: Zebraspringspinne mit Nachtfalter). Springspinnen bauen keine Fangnetze.

Steckbrief: Eselsdistel (Onopordum acanthium)

Diese stattliche Pflanze kann eine Wuchshöhe von mehr als zwei Meter erreichen. Auffallend ist ihre weißgraue Farbe und die großen Stacheln. Die kugeligen Blütenstände leuchten purpurrot. Sie locken viele Insekten wie Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen an. Man kann die Eselsdistel auf Brachflächen, Wegrändern oder in manchen Hausgärten antreffen.

Steckbrief: die Gallmilbe Aceria erineus

Die Milbe Aceria erineus verursacht die „Filzkrankheit“ der Walnussbäume. Befallene Walnuss-Blätter zeigen auf der Blattoberseite gelbliche Aufwölbungen von etwa einem Zentimeter Durchmesser. Die Unterseite dieser Blasen sind mit einem dichten Filz heller Haare überzogen, die später braun werden. Ursache dieser Blattkrankheit ist die winzige, mit bloßem Auge nicht erkennbare, Gallmilbe Aceria erineus. Zwei dieser wurstförmigen Milben sind auf dem Mikrofoto zu erkennen.

Aktuell :Trockenheit

Seit Wochen hat es bei uns so gut wie gar nicht mehr geregnet. Wiesen und Rasenflächen haben sich braun verfärbt. Auf den staubtrockenen Böden sieht man breite Risse. Mit Ernteeinbußen, vor allem beim Getreide, muss gerechnet werden. Auch Bäume leiden, trotz tief reichender Wurzeln, unter der extremen Trockenheit.

Besonders hart getroffen hat es aber die Amphibien auf unserer Gemarkung. Diese Tiere sind vielfältigen Gefahren ausgesetzt: Verlust der Lebensräume durch fortgesetzte Flächenversiegelung, zunehmenden Straßenverkehr, Monokulturen und Einsatz von Pestiziden. Hinzu kommt der diesjährige Wassermangel. Dadurch wurden die jahrelangen Bemühungen des BUND, sichere Laichmöglichkeiten zu schaffen, teilweise zunichte gemacht. Nur Dank der raschen Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Bretten konnte Schlimmeres verhindert werden.

Steckbrief: Rosskastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella)

Dieser etwa fünf Millimeter große Kleinschmetterling ist ein schlechter Flieger. Er wird deshalb hauptsächlich mit dem Wind verfrachtet. Vom Balkan ausgehend, hat sich dieser Parasit über Europa ausgebreitet. Die Weibchen legen etwa 30 Eier einzeln auf den Blättern der Rosskastanien ab. Die ausschlüpfende Larve lebt unter der Blattoberhaut (Epidermis). Dort frisst sie das Blattgewebe und unterbricht dadurch die Wasserzufuhr. An dieser Stelle stirbt das umliegende Blattgewebe ab und wird braun („Rostflecken“ auf den Blättern). Bei starkem Befall fallen die Blätter bereits im August ab. Abhängig von der Temperatur können bis zu vier Falter-Generationen pro Jahr entstehen. Aktuell sind in Bretten die Rosskastanien am Seedamm stark betroffen.

Gemeinsame Bemühungen zum Schutz der Zauneidechse

ZauneidechseZu einem Besprechungstermin zur Klärung noch offener Punkte trafen sich Vertreter der Stadt Bretten, der beteiligten Planungsbüros, die Naturschutzbehörde und der BUND. Es ging um die Artenschutzrechtlichen Festsetzungen und die Biologische Baubegleitung und Monitoring zum Schutz der Zauneidechse im Neubaugebiet „Auf dem Bergel“.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten die Fortpflanzungs- oder Ruhestätten besonders geschützter Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören. Wenn Lebensräume zerstört werden, dann müssen vorab „Maßnahmen zur dauerhaften Sicherung der ökologischen Funktion“, sogenannte CEF-Maßnahmen (continuous ecological functionality-measures) durchgeführt werden.

Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass der neu geschaffene Lebensraum für die Zauneidechse ausreichend bemessen ist und die unerlässlichen Habitatstrukturen wie Totholzhaufen und Sandflächen zeitgerecht angelegt wurden. Missverständnisse bezüglich der Baufeldräumung konnten geklärt werden. Um das Einwandern von Tieren in das Baufeld zu verhindern, wird die Schutzfläche eingezäunt. Ein Bauzaun soll das Betreten durch Unbefugte verhindern.

Die Überwachung der Maßnahme (Monitoring) ist auf mindestens drei Jahre festgelegt. Weitere vom BUND vorgeschlagene Maßnahmen wie der Schutz der Eiablageflächen wurden als sinnvoll erachtet und müssen noch umgesetzt werden. Künftig sollen konstruktive Gespräche zum Schutz gefährdeter Arten frühzeitiger erfolgen.

Feuerwehr rettet Amphibien

Als Retter in der Not erwies sich wieder einmal die Freiwillige Feuerwehr Bretten. Durch die anhaltende Trockenheit ist der Wasserspiegel vieler Laichgewässer dramatisch gesunken. So stand auf Gemarkung Bauerbach ein Tümpel mit Hunderten von Kaulquappen kurz vor dem Austrocknen. Der BUND-Bretten bat die Freiwillige Feuerwehr um Unterstützung. Schon kurze Zeit später waren die Bauerbacher Florians-Jünger vor Ort und spritzten das lebensrettende Nass in den Tümpel. Herzlichen Dank !

Unser Rüdtwald-Video