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Steckbrief: Blauer Natternkopf (Echium vulgare) „Stolzer Heinrich“

Erst im zweiten Jahr entwickelt sich aus einer Blattrosette der bis zu einem Meter hohe Stängel. Die trichterförmigen Blüten sind zuerst rosarot, dann blau. Die Staubblätter sind verschieden lang und herausgestreckt. Dies ähnelt einer Schlangenzunge (Name). Der Natternkopf ist eine hervorragende Futterpflanze für Insekten. Wegen seiner langen Pfahlwurzel und seinen behaarten Blättern, kann diese Pionierpflanze gut auf trockenen Standorten wie Wegränder oder Böschungen wachsen.

Steckbrief: Schmetterlingsmücken (Psychodidae)

Schmetterlingsmücke
Schmetterlingsmücke

Von diesen, nur wenige Millimeter kleinen Insekten gibt es in Deutschland etwa hundert verschiedene Arten. Ihre großen, behaarten Flügel, verleihen ihnen ein schmetterlingsartiges Aussehen. Ihr Flugvermögen ist eingeschränkt. Da sich ihre Larven in den Abflüssen von Waschbecken und Duschen entwickeln, findet man diese harmlosen Tiere gelegentlich an den Wänden der Badezimmer. Nur ihre tropischen Verwandten können gefährliche Krankheitserreger übertragen. Unsere einheimischen Arten ernähren sich hauptsächlich von Pflanzensäften.

Steckbrief: Borretsch (Borago officinalis) Gurkenkraut

Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Pflanze wird bei uns schon seit Jahrhunderten in Kräutergärten angebaut oder sie wächst verwildert an Wegrändern. Unter den vielen deutschen Bezeichnungen ist „Gurkenkraut“ am geläufigsten. Die krautige Pflanze ist dicht mit Borsten überzogen. Bei ihren leuchtend blauen Blüten reifen zuerst die Staubblätter. Erst nach deren Verwelken kann sie bestäubt werden. Dadurch wird Selbstbestäubung verhindert. Wegen ihres stark zuckerhaltigen Nektars wird das Gurkenkraut  gerne von Honigbienen und Hummeln besucht. Borretschsamen werden durch Ameisen verbreitet.

Raten Sie mal!

Wer kennt diese Tiere? Die Art kommt in Deutschland schwerpunktmäßig im Südwesten in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz vor.
 Des Rätsels Lösung:  Die Mauereidechse

Bei allen abgebildeten Exemplaren handelt es sich um die gleiche Art:  Die Mauereidechse (Podarcis muralis). Diese mit einer Gesamtlänge von über 20 Zentimeter (Rumpf sieben und Schwanz 14 cm Länge) große Eidechse weist große Zeichnungs- und Farbunterschiede selbst innerhalb einer Population auf. Während bei uns die Tiere meistens braun und schwarz gefleckt sind, findet man in Italien und Spanien auch grün gefärbte Tiere.

Dieses Reptil ist über Mittel- und Südeuropa verbreitet. Trockenes Gelände wie nach Süden exponierte Hänge und Trockenmauern in Weinbergen, sind bevorzugte Lebensräume. Die abgebildeten Exemplare gehören alle einer Population an, die auf der Brettener Gemarkung lebt. Diese Tierart steht auf der „Roten Liste“. Ihr Bestand ist in Baden-Württemberg stark gefährdet.

Blumen statt Rasen: Stadtgärtnerei als Vorbild !

Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten sind auf Nektar liefernde Pflanzen angewiesen. Eine wichtige Schutzmaßnahme für solche Insekten ist deshalb die Bereitstellung von blühenden Pflanzen. Solche „Nektar-Tankstellen“ findet man auch in der Brettener Innenstadt. An der Wilhelmstraße bei der Alten Post hat die Stadtgärtnerei auf die Anlage einer monotonen Rasenfläche verzichtet und dafür ein buntes Blumenbeet angelegt. Dieses lobenswerte Beispiel ist zur Nachahmung empfohlen! Es wertet das Stadtbild optisch auf und dient gleichzeitig Insekten als Nahrung. Gartenbesitzer sollten sich daher überlegen ob sie nicht einen Teil ihrer Rasenfläche in ein buntes Blütenmeer verwandeln wollen.

 

Die Feuergoldwespe (Chrysis ignita)

Chrysis-ignita Vorsicht ! Diese Wespe ist in ihrem Aussehen äußerst variabel, für den Menschen aber ungefährlich. Die Körperlänge schwankt zwischen vier und 13 Millimeter. Kopf und Brust glänzen blaugrün, der Hinterleib ist kupferfarben. Nur selten findet man aber zwei fast gleich aussehende Exemplare. Das Weibchen legt seine Eier auch in die Nester von einzeln lebenden Wildbienen (Brutparasit). Deshalb tragen Maßnahmen zum Wildbienenschutz auch zur Erhaltung dieser noch weit verbreiteten Wespenart bei.

Die Igelfliege ( Familie Raupenfliegen Tachinidae)

IgelfliegeDieses ungefähr einen Zentimeter große Insekt ähnelt einer Stubenfliege. Am orangefarbenen Hinterleib sind aber deutlich Stacheln zu erkennen (Name). Diese Fliege ist vom Frühling bis zum Herbst auf Wiesen und in Wäldern anzutreffen, wo sie sich von Blütenstaub und Nektar ernährt. Die Weibchen legen ihre Eier in der Nähe von Raupen verschiedener Schmetterlingsarten ab. Die ausschlüpfenden Larven bohren sich in die Raupen und fressen diese von innen her auf (Raupenfliegen).

Steckbrief: Gemeine Skorpionsfliege (Panorpa communis)

Dieses bis zu drei Zentimeter große Insekt hat schnabelartig verlängerte Mundwerkzeuge. Bei den Männchen ist das Hinterleibsende zu einem zangenförmigen Begattungsorgan umgebildet. Dies ähnelt dem Hinterleib eines Skorpions (Name). Nach der Paarung legt das Weibchen rund 50 Eier in in feuchten Boden ab. Skorpionsfliegen ernähren sich hauptsächlich von toten Insekten.

Steckbrief: Der Ameisenbuntkäfer (Thanasimus formicarius)

Thanasimus-formicariusDieser Käfer kann bis zu einem Zentimeter lang werden. Er ernährt sich hauptsächlich von Borkenkäfern. Auf der Suche nach Beutetieren läuft er, flink wie eine Ameise, auf Nadelbäumen oder Holzstapeln umher. Im Frühsommer legt das Weibchen bis zu 30 Eier an die Rinde von Nadelbäumen, die vom Borkenkäfer befallen sind. Gleich nach dem Ausschlüpfen beginnen die Larven eifrig Borkenkäferlarven zu vertilgen.

Steckbrief: Der Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)

Seinen lateinischen Namen hat dieses Insekt von den zehn schwarzen Längsstreifen auf seinen Deckflügeln. Er hat sich vom US-Bundesstaat Colorado ausgehend weltweit verbreitet (Coloradokäfer).
Die Weibchen legen im Juni an die Unterseite der Kartoffelblätter hunderte von gelben Eiern ab. Die rötlichen, schwarz gepunkteten Larven haben eine großen Appetit. Während ihrer Entwicklungszeit von ungefähr vier Wochen, können sie ganze Kartoffelfelder kahl fressen. Nach ihrer Entwicklung verpuppen sich die Larven im Boden. Wenige Wochen später schlüpft die zweite Käfergeneration.

Steckbrief: Ameisen-Sackkäfer (Clytra laeviuscula)

Ameisen-SackkäferDieser Käfer aus der Familie der Blattkäfer ist ungefähr einen Zentimeter lang und langgestreckt. Das Weibchen verpackt jedes Ei einzeln mit Kot und legt es in der Nähe von Ameisennestern ab. Diese Kotpäckchen werden von Ameisen ins Nest getragen. Dort ernähren sich die Käferlarven von Abfällen und Ameisenbrut.Die Larve verpuppt sich in der Kothülle. Der fertige Käfer schlüpft nach zwei bis drei Jahren. Die Käfer ernähren sich dann z.B. von Weidenblättern.

Wolfsspinnen (Lycosidae)

Diese Spinnen bauen keine Netze. Sie lauern ihren Beutetieren auf, um sie dann blitzschnell zu überwältigen. Ihr ausgeprägter Gesichtssinn besteht aus acht Augen die in drei Reihen angeordnet sind. Die Weibchen tragen die Eier in einem Kokon mit sich herum. Nach dem Schlüpfen klettern die bis zu hundert Jungtiere auf den Rücken ihrer Mutter, die sie noch einige Zeit mit sich herumträgt. (siehe erstes Foto)
Die größeren, in Mitteleuropa heimischen Wolfspinnen bewohnen wie die meisten Arten dieser Familie Erdhöhlen, die sie von innen mit Seide auskleiden. Die meisten anderen heimischen Arten leben in der Krautschicht oder zwischen Steinen, wo sie sich Wohngespinste anlegen.
Nachts verlassen sie das Versteck und begeben sich auf die Jagd: Sie warten an günstigen Plätzen darauf, dass ein Insekt vorbeikommt. Aus wenigen Zentimetern Entfernung schnellt die Wolfspinne vor und ergreift die Beute. Mit ihren sehr kräftigen Kieferklauen können die größeren Exemplare auch die menschliche Haut durchdringen. Die Menge und Konzentration des Giftes reicht jedoch selbst bei den 3 cm großen Exemplaren nicht aus, einem Menschen ernsthafte Probleme zu bereiten.
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