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Hornissen sind besser als ihr Ruf

Hornisse nimmt Nektar von einer Efeu-Blüte auf

Hornissen sind die größte einheimische Wespenart. Ihnen wird zu Unrecht Gefährliches nachgesagt, dabei verhält sich die Hornisse den Menschen gegenüber durchaus friedlich. Ihr Giftstich kann nur Menschen mit einer entsprechenden Allergie gefährlich werden.
„ Nur wenn sie sich oder ihr Nest bedroht fühlt, setzt sie ihren Giftstachel ein“, weiß Matthias Menzel vom BUND.

Hornissen gehören zu den staatenbildenden Insekten.
Eine junge Königin, die den Winter in einem Unterschlupf überdauert hat, beginnt im Mai mit einer kleinen Wabe und legt in jede Zelle ein Ei. Die ausschlüpfenden Larven werden von ihrer Mutter mit Futter, meist erbeuteten Fliegen, versorgt. Nach ihrer Entwicklung übernehmen die Jungtiere den Nestbau und die Brutpflege weiterer Nachkommen. So wächst der Hornissenstaat bis zum Herbst auf mehrere hundert Tiere an. Da die heranwachsenden Larven eiweißhaltiges Futter benötigen, sind Hornissen ständig auf Beutefang. Bei ihren Jagdflügen fangen sie Fliegen, Wespen und auch Forstschädlinge.

In hohlen Bäumen der Brettener Wälder und Streuobstwiesen, unter Dachgebälk oder in Nistkästen bauen sie ihre Nester. Als Baumaterial verwenden sie mit Speichel vermischtes, zerkautes Holz.
„Nach dem Naturschutzgesetz stehen Hornissen unter besonderem Schutz. Sie dürfen nicht getötet und ihre Nester nicht zerstört werden“, betont Gertraud Steinbach vom BUND.

Im Spätherbst sterben die Bewohner eines Nestes ab, nachdem die jungen Königinnen und Männchen zur Paarung ausgeflogen sind. Letzte sind an ihren langen Fühlern, die zur Spitze hin leicht gebogen sind, gut zu erkennen. Das verlassene Nest wird nicht mehr benutzt. Dafür bauen die Königinnen im nächsten Jahr an anderer, geeigneter Stelle ein neues Nest.

Hornissen sind auch bei Nacht aktiv. Deshalb fliegen sie gelegentlich durch offene Fenster in beleuchtete Zimmer. Hier empfiehlt der BUND, das Licht auszumachen und zu warten, bis die Hornisse das dunkle Zimmer wieder verlassen hat.

Harmlos : Die Hornissenschwebfliege

Wegen ihrer Färbung wird sie oft für eine Hornisse gehalten. Dabei ist die Hornissen-Schwebfliege (Volucella zonaria), die keinen Stachel besitzt, völlig harmlos. Diese bis zu zwei Zentimeter große Schwebfliegenart hat einen rotgelben Hinterleib mit zwei schwarzen Querstreifen. Die Flügel sind durchsichtig bräunlich gefärbt. Diese Fliege besucht die Blüten verschiedener Pflanzen wie den Schmetterlingsstrauch und die Schneebeere um den süßen Nektar zu saugen. Ihre Larven entwickeln sich in Wespen- oder Hummelnestern, wo sie sich von Abfällen und toten Insekten ernähren.
Diese Insektenart ist von Nordafrika über Europa bis nach Sibirien verbreitet. In Bretten und Umgebung ist die Hornissenschwebfliege gelegentlich von Mai bis September in Gärten anzutreffen.

Gesucht : Die Asiatische Hornisse

asiatische HornisseBald im Kraichgau heimisch?

Im September 2014 wurde sie in Waghäusel bei Karlsruhe entdeckt: Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax). Seither wurden auch ihre Nester hoch in den Bäumen gesichtet. Diese Wespenart ist dabei, bei uns heimisch zu werden. Ihre Heimat ist Südostasien. Vermutlich gelangte sie 2004 auf dem Seeweg aus China nach Südwestfrankreich. Von dort hat sie sich in rasantem Tempo ausgebreitet. Durch den Klimawandel mit den milden Wintern wird ist zu erwarten, dass sie sich im Kraichgau und damit im Raum Bretten ausbreitet.
Von unserer einheimischen Hornisse unterscheidet sie sich durch ihre schwarze Grundfärbung und einen schmalen gelben Hinterleibsring. Die Enden der Beine sind ebenfalls gelb.
Diese Wespenart füttert ihre Brut hauptsächlich mit erbeuteten Honigbienen. Imker befürchten deshalb Verluste an ihren Bienenvölkern. Um mehr über die Ausbreitung zu erfahren, bittet der BUND Bretten Funde von Asiatischen Hornissen zu melden.

Hornissen schützen!

Hornisse an morschem Holz
Hornisse an morschem Holz
Drei Stiche töten einen Menschen, sieben ein Pferd“. Dieser Aberglaube hat in der Vergangenheit immer wieder dazu geführt, dass Hornissen getötet und ihre Nester zerstört wurden. Solche falschen Vorstellungen wurden inzwischen mehrfach durch wissenschaftliche Untersuchungen widerlegt. Die Stiche von Hornissen entsprechen in ihrer Wirkung denen von anderen Hautflüglern, wie zum Beispiel Wespen, Hummeln oder der Honigbiene. Nur für Menschen, die gegen Insektengifte allergisch sind, können Stiche gefährlich werden.

Hornissen sind nicht angriffslustig. Sie setzen ihren Giftstachel nur zur Verteidigung ein. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn man beim Zusammentreffen mit Hornissen um sich schlägt oder sich an ihrem Nest zu schaffen macht. Durch ihre Größe und ihr lautes Brummen darf man sich nicht einschüchtern lassen.

In den letzten Jahrzehnten ist der Bestand an Hornissen in vielen Gebieten sowohl durch direkte Vernichtung ihrer Nester als auch durch Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume stark zurückgegangen. Inzwischen steht die Hornisse, unsere größte einheimische Wespenart, auf der „Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere“.
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