Der Verlust von Lebensräumen ist die größte Bedrohung für europäische Wildbienen
„Weitere 100 Wildbienenarten Europas bedroht“.
Dies gab jetzt die Weltnaturschutzunion (IUCN) auf einem Kongress in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate, bekannt.
Die Situation europäischer Wildbienen ist katastrophal: Etwa 10 % der Wildbienen in Europa sind bereits vom Aussterben bedroht und jede zweite Wildbienenart ist in ihrem Bestand gefährdet.
Die Hauptursachen für den Verlust dieser nützlichen Insekten sind die intensive Landwirtschaft mit dem Einsatz von Dünger und Pestiziden, Umweltverschmutzung und Klimawandel. Aber nach wie vor ist der Verlust von Lebensräumen die größte Bedrohung für die Wildbienen Europas. Wildbienen sind unersetzliche Bestäuber: Vier von fünf Kulturpflanzenarten in der EU sind auf bestäubende Insekten angewiesen. Dafür reichen aber die Honigbienen nicht aus. Wildbienen sind nämlich die effektiveren Bestäuber. Nur sie garantieren uns reiche Ernten.
Deshalb sieht die Kommission über EU-Maßnahmen zum Schutz von Bestäubern dringenden Handlungsbedarf. Sie weist darauf hin,dass Bestäuber ein integraler Bestandteil gesunder Ökosysteme sind. Ohne sie würden viele Pflanzenarten zusammen mit den von ihnen abhängigen Organismen zurückgehen und schließlich verschwinden, was schwerwiegende ökologische, soziale und wirtschaftliche Folgen hätte.
Zum Schutz der gefährdeten Insekten hat die EU-Kommission Aktionspläne für die Erhaltung der Lebensräume für gefährdete Bestäuberinsekten entwickelt.
In Bretten dagegen sind aktuell rund 30 Wildbienenarten durch ein geplantes Gewerbegebiet akut bedroht. Ihr Lebensraum wird unwiederbringlich unter Beton und Asphalt verschwinden. Dies hat der Gemeinderat so beschlossen. Weitere 100 ha sollen folgen.
Links:
IUCN : Mounting risks threaten survival of wild European pollinators – IUCN Red List
Kommission über EU-Maßnahmen : Biologische Vielfalt: Fortschrittsbericht der Kommission über EU-Maßnahmen zum Schutz von Bestäubern zeigt dringenden Handlungsbedarf
Bestäuberinsekten: Kommission schlägt Maßnahmen zur Eindämmung des Artenrückgangs vor