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Amphibien und Reptilienkartierung 2014 abgeschlossen

Gelbbauchunke
Gelbbauchunke
Für dieses Jahr abgeschlossen hat jetzt der BUND Bretten die landesweite Erfassung der Bestände von Lurchen und Kriechtieren. Das Untersuchungsgebiet erstreckte sich von Wössingen über Sprantal, Knittlingen, Bauerbach und Neibsheim. Voraussetzung dafür war die Kenntnis aller Laichgewässer in dieser Region und der Lebensweisen dieser gefährdeten Tiere. So weisen beispielsweise Braunfrösche und Erdkröten relativ stabile Bestände auf, während Arten wie Laubfrosch, Wechselkröte und Gelbbauchunke nicht mehr oder nur noch in Restbeständen im Untersuchungsgebiet vorkommen. Der Bau von Tümpeln durch die BUND-Ortgruppe Bretten und die Sicherung der Amphibienwanderstrecken durch Zäune und Leiteinrichtungen hat entscheidend zur Bestandserhaltung beigetragen.
Äußerst negativ auf die Entwicklung der Amphibien hat sich das extrem trockene Frühjahr 2014 ausgewirkt. In den Laichgewässern sank der Wasserspiegel rapide. Nur durch den Einsatz von Tanklöschfahrzeugen der Feuerwehr und freiwilliger Helfer konnte Schlimmeres verhindert werde. Für die Kartierungsaktion , die im nächsten Jahr fortgesetzt wird , hoffen die Aktiven vom BUND auf feuchtere Witterung.

Steckbrief: Mistel Viscum album

Dieser Halbschmarotzer aus der Familie der Sandelholzgewächse, wächst auf Bäumen. Mit Saugwurzeln holt sich die Mistel aus den Leitungsbahnen ihres Wirtsbaumes Wasser und die darin gelösten Nährsalze. Ihre immergrünen, ledrigen, schmalen Blätter enthalten Chlorophyll, welches der Fotosynthese dient. Die Mistel blüht im Frühjahr noch bevor ihr Wirtsbaum seine Blätter austreibt. Die weißen, klebrigen Beeren werden von Vögeln gefressen und so die Pflanze verbreitet. Mistelpflanzen können bis zu einem Meter Durchmesser erreichen.

Steckbrief: Spinne des Jahres 2015 Anyphaena accentuata, Vierfleck-Zartspinne

Diese zur Familie der Zartspinnen (Anyphaenidae) gehörende Spinne, kann eine Körperlänge von fast einem Zentimeter erreichen. Auffällig sind vier dreieckige, dunkle Flecke auf dem Hinterleib. Die Grundfarbe schwankt zwischen gelbbraun und dunkelbraun. Tagsüber versteckt sie sich zwischen Blättern. Nachts geht sie auf Beutefang. Sie lebt in Mischwäldern, ist aber auch in der Brettener Innenstadt anzutreffen.

Steckbrief: Graue Waldbaldachinspinne Drapetisca socialis

Familie Linyphiidae, Baldachinspinnen

Diese Spinne erreicht eine Körperlänge von ungefähr fünf Millimeter (ohne Beine). Ihr Vorderkörper ist gelblich mit strahlenförmigen dunklen Zeichnungen. Die Beine sind dunkel geringelt. Der Hinterkörper ist gelb-weiß mit dunkler Fleckenzeichnung. Diese Spinne ist über ganz Europa verbreitet. In den Wäldern von Bretten trifft man sie meist zu mehreren Exemplaren auf den glatten Stämmen von Rotbuchen.

Steckbrief: Kleiner Frostspanner Operophtera brumata

Die Männchen dieser einheimischen Schmetterlingsart aus der Familie der Spanner ( Geometridae), können eine Spannweite bis zu 25 Millimeter erreichen. Die Flügel sind meist graubraun mit bräunlichen Querlinien in unterschiedlicher Ausprägung (siehe Fotos). Die Weibchen sind flugunfähig, weil sie nur kleine Stummelflügel besitzen (Geschlechtsdimorphismus). Zur Paarung müssen sie deshalb an Baumstämmen hochklettern. Hier können sie mit Leimringen gefangen werden. Die Raupen des Frostspanners können durch Blattfraß an Obstbäumen schädlich werden. Die Falter schlüpfen im Herbst, oft erst nach dem ersten Frost (Name). Von Straßenlaternen und hellen Schaufenstern werden sie magisch angezogen. Deshalb kann man diese Insekten auch an Hauswänden der Brettener Innenstadt finden. Mit bloßem Auge ist der Kleine Frostspanner vom sehr ähnlichen Buchen-Frostspanner (Operophtera fagata) nicht zu unterscheiden.

Steckbrief: Mauer-Zimbelkraut Cymbalaria muralis (Familie Wegerichgewächse)

Diese ausdauernde, krautige Pflanze hat bis zu 60 Zentimeter lange hängende oder kletternde Stängel. Seine auf der Unterseite rötlichen Blätter sind herzförmig. Die violetten Blüten haben gelbe Flecken (Staubbeutel-Attrappen), die Bienen und Schwebfliegen anlocken. Bereits vor 300 Jahren wurde diese Pflanze, die im Mittelmeergebiet beheimatet ist, bei uns eingebürgert. Das Mauer-Zimbelkraut, auch Zymbelkraut genannt, wächst an Steinmauern der Brettener Innenstadt.

Aktuell: Ziehende Kraniche über Bretten

Am 2. Dezember 2014 konnten am Nordrand der Brettener Kernstadt, kurz vor 13 Uhr, ziehende Kraniche (Grus grus) beobachtet werden. Gleich 36 dieser großen Zugvögel flogen laut rufend von Nordosten in Richtung Bretten. Etwa 300.000 Kraniche sind jedes Jahr auf dem westeuropäischen Zugweg in Richtung Spanien und Frankreich unterwegs. Von ihren Brutgebieten im Nordosten Europas ziehen sie jeden Herbst in wärmere Gebiete.

Steckbrief: Hornfrüchtiger Sauerklee Oxalis corniculata

Die Blätter dieser Pflanze, die an bis zu 30 Zentimeter langen Ausläufern sitzen, sind „kleeblattförmig“: dreizählig, herzförmig, grünlich, dicht behaart und rötlich angehaucht. Die fünf Blütenblätter sind goldgelb mit einem roten Ring. Nach der Blütezeit (Mai bis November) werden die reifen Samen aus der Fruchtkapsel geschleudert. Diese Sauerklee-Art ist deshalb weit verbreitet. Man findet sie bei uns an Wegrändern und sogar an Mauerfugen in der Brettener Innenstadt. In Gartenbeeten kann sie lästig werden.

Dörrobstmotte (Plodia interpunctella), Vorratsmotte oder Hausmotte

Dieser Schmetterling aus der Familie der Zünsler wird fast einen Zentimeter groß . Das Weibchen kann bis zu 300 winzige Eier legen. Bevorzugte Eiablageplätze sind Lebensmittel wie zum Beispiel Teigwaren, Mehl, Haferflocken, Gewürze oder Dörrobst (Name!). Die Raupen fressen und verschmutzen die Lebensmittel. Sie werden eineinhalb Zentimeter lang und verpuppen sich dann zum Beispiel hinter Schränken und Bilderrahmen. Die Falter schlüpfen, je nach Umgebungstemperatur, nach etwa vier Wochen. Dörrobstmotten können mit Lockstoff-Klebefallen gefangen werden. Lebensmittel sollten „mottensicher“ also in dicht verschließbaren Behältern aufbewahrt werden. Originalverpackungen wie etwa aus Folie bieten keinen sicheren Schutz.

Große Egelschnecke (Limax maximus)

Diese durchschnittlich 15 Zentimeter lange Nacktschnecke aus der Familie der Egelschnecken, kennt man auch unter dem Namen Tigerschnegel oder Großer Schnegel . Auf der hellen Haut befinden sich dunkle Flecken oder Streifen. Die Zahl dieser Flecken ist unterschiedlich und es gibt auch völlig fleckenlose Exemplare. Die Augen am Ende der längeren Fühler, sind als kleine schwarze Punkte gut zu erkennen.
Tigerschnegel ernähren sich nur selten von frischen Pflanzen. Ihre Hauptnahrung besteht aus welken Pflanzen, Aas und anderen Nacktschnecken, die sie überwältigen. Deshalb richten sie in Gärten kaum Schäden an. Die zwittrigen Tiere produzieren pro Gelege bis zu 300 nur wenige Millimeter große, glasig-durchsichtige Eier.
Die Große Egelschnecke ist nachtaktiv. Tagsüber versteckt sie sich in feuchten Kellern, alten Gemäuern und unter Steinhaufen.
Der Tigerschnegel wurde zum Weichtier des Jahres 2005 gewählt

infoMehr Informationen zu Schnecken und Weichtieren finden Sie auch hier: Die lebende Welt der Weichtiere und bei Mollusken und Malakozoologie in Deutschland

Steckbrief: Bernstein-Waldschabe Ectobius vittiventris

Bernstein-Waldschabe
Bernstein-Waldschabe
Dieses Insekt kann bis zu eineinhalb Zentimeter lang werden. Der Halsschild ist am Rand durchsichtig und die Beine haben Dornen. Die dünnen Fühler können doppelte Körperlänge erreichen. Die Bernstein-Waldschabe ist, begünstigt durch die Klimaerwärmung, aus Südeuropa eingewandert. Im Raum Bretten kann man sie an Feldhecken und in Hausgärten finden. Nachts werden Lichtquellen wie Straßenlaternen und Terrassenbeleuchtungen angeflogen. Diese harmlose Schabe ernährt sich von abgestorbenen Pflanzenmaterial. In Gebäuden stirbt sie schon nach wenigen Tagen. Das abgebildete Exemplar wurde kürzlich von der BUND-Insektengruppe in der Brettener Innenstadt entdeckt.

Steckbrief: Edelkastanie (Castanea sativa)

Dieser Baum aus der Familie der Buchengewächse kann eine Höhe von bis zu 30 Meter erreichen. Bei den über 20 Zentimeter langen, lanzettlichen Blättern ist die Oberseite glänzend dunkelgrün, die Unterseite blassgrün. Die Zähnchen am Blattrand sind spitz. Im Juni/Juli verströmen die Blüten einen typischen, intensiven, fischartigen Duft von Trimethylamin. Die Blüten werden von Insekten und vom Wind bestäubt. Die im Herbst reifenden Früchte sind von einem stacheligen Fruchtbecher umgeben.
Diese Kastanien oder „Keschde“ wie sie auch genannt werden, sind stärke- und proteinhaltig. Für arme Bergbewohner (westlicher Schwarzwald, Odenwald, Tessin) waren sie noch bis vor wenigen Jahrzehnten ein überlebenswichtiges Nahrungsmittel.
Auf der Brettener Gemarkung stehen nur wenige Esskastanienbäume. Die Früchte dieser „Parkbäume“ werden von der Bevölkerung aber nicht genutzt.

Unser Rüdtwald-Video