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Steckbrief: die Schneebeere (Symphocarpos rivularis)

Dieser Strauch stammt aus Nordamerika hat sich bei uns seit Beginn des 20. Jahrhunderts eingebürgert. Seine gegenständigen Laubblätter sind oben dunkelgrün auf der Unterseite blaugrün. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September. In dieser Zeit liefern die unscheinbaren Blüten reichlich Nektar und locken damit zahlreiche Insekten wie Bienen und Schwebfliegen an. Die weißen Steinfrüchte („Knallerbsen“) erscheinen von September bis Oktober. Die Schneebeere wird außerdem in der Liste geeigneter Pflanzen für vogelfreundliche Hecken und Sträucher empfohlen.
Hinweis aus Wikipedia:Die Giftzentrale der Universität Bonn stuft die Art als giftig ein und gibt als Symptom Brechdurchfall an. Bei kleinen Mengen (drei bis vier Beeren) kommt es meist zu keinen Symptomen, bei größeren Mengen kommen Darmbeschwerden, Fieber und Müdigkeit vor.

Der Feuersalamander ist „Lurch des Jahres 2016“

„ Die Landsalamander sind dumme, träge Thiere , die nur bei trübem oder nassem Wetter, sich aus ihren Erdhöhlen weit hinaus ins Freie wagen. Man hat ihnen nachgesagt, dass sie im Feuer leben könnten.“

Diese Behauptung steht in einem Lehrbuch der Naturgeschichte aus dem Jahre 1834. Heute, fast zwei Jahrhunderte später, erinnert lediglich der Name „Feuer“-Salamander noch an diesen Aberglauben. Damals war dieser Lurch auch auf der Brettener Gemarkung noch weit verbreitet. Durch Verlust und die Zerschneidung vieler seiner ursprünglichen Lebensräume durch Straßen sowie den Einsatz von Pestiziden hat sein Bestand abgenommen. Um die noch vorhandenen Restpopulationen zu erhalten, hat der BUND Bretten in den letzten 30 Jahren zahlreiche Laichgewässer renaturiert und an geeigneten Stellen neue angelegt.

„Ohne diese Tümpel und den Bau von Schutzeinrichtungen an Straßen gäbe es die Salamander in manchen Bereichen schon längst nicht mehr“, stellt Matthias Menzel vom BUND Bretten fest.

Feuersalamander leben bevorzugt in Laubwäldern und sind durch ihre individuelle schwarz-gelbe Zeichnung unverwechselbar. Sie können bis zu 20 Zentimeter Körperlänge erreichen und 20 Jahre alt werden. In regnerischen warmen Frühlingsnächten suchen die Weibchen ihre Laichgewässer, flache Tümpel oder Quellbäche, auf. Hier setzen sie ihre fertig entwickelten, nur wenige Zentimeter großen und sofort schwimmfähigen Larven ab.
Diese ernähren sich von im Wasser lebenden Kleintieren und deren Larven. Im Laufe des Sommers färben sich die Larven gelb und schwarz. Dann verlassen die jungen Salamander ihr Laichgewässer. Eingegraben im frostsicheren Waldboden oder in Erdhöhlen überdauern sie den Winter.
Wegen seiner starken Gefährdung wurde der Feuersalamander jetzt von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde zum „Lurch des Jahres 2016“ gewählt.

weitere Info’s :
BUND Hessen
Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde

Steckbrief: Gemeiner Widderbock (Clytus arietis)

Dieser zur Familie der Bockkäfer gehörende Käfer erreicht eine Körperlänge von 7 bis 14 Millimeter. Auf schwarzer Grundfarbe trägt er eine auffallend gelbe Zeichnung (daher auch Wespenbock genannt). Die braunen Fühler werden zur Spitze hin schwarz und dicker.
Die Larven des Widderbocks entwickeln sich zwei Jahre lang in Laubhölzern. Nach dem Schlüpfen besuchen die Käfer von Mai bis Juli vor allem Weißdornblüten. Das auch im Raum Bretten anzutreffende Insekt ist nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

Widderbock oder Wespenbock (Clytus arietis)
Widderbock oder Wespenbock (Clytus arietis)

Herzlichen Dank …

… an die Leserin unserer Homepage. Sie hatte in der Nähe von Freiburg noch Mitte November lebende Gottesanbeterinnen (Mantis religiosa) entdeckt und uns davon freundlicherweise Belegfotos geschickt.
Während die erwachsenen Insekten die ersten Nachtfröste nicht überleben, überstehen ihre Eigelege selbst grimmige Kälte. Durch die Klimaerwärmung hat sich die Gottesanbeterin inzwischen vom Kaiserstuhl über den Kraichgau bis nach Südhessen ausgebreitet.

Steckbrief : Kolkrabe Corvus corax

Dieser, zu den Rabenvögeln gehörende größte Singvogel, ist jetzt auch wieder in den Wäldern rund um Bretten heimisch geworden. Sogar im Siedlungsbereich ist er regelmäßig auf Straßenlaternen anzutreffen (siehe Foto). An seinem keilförmigen Schwanz ist er im Flug gut erkennbar. Seine „krok-krok“-Rufe hört man schon von Weitem.

http://www.bund.net/service/tipps_zur_naturbeobachtung/tipps_2014/juni/

Steckbrief: Brückenkreuzspinne Larinioides sclopetarius

Diese Spinne gehört, wie die bekanntere Gartenkreuzspinne, zur Familie der Radnetzspinnen (Araneidae). Auffälliges Kennzeichen ist eine helle Begrenzungslinie, welche den Vorderkörper umrandet und den Kopfbereich abgrenzt. Die Weibchen können eine Körperlänge von mehr als einem Zentimeter erreichen (ohne Beine). Die Brückenkreuzspinne hält sich besonders gerne in Gewässernähe und unter Brücken (Name!) auf. Ihr großes Radnetz kann sie auch über Wasserflächen spinnen. Im Raum Bretten ist sie nicht selten und fast das ganze Jahr über anzutreffen. An optimalen Standorten können diese Tiere oft dicht beisammen sitzen.

Streuobstwiesen – Perlen der Landschaft

BUND Bretten besuchte Ausstellung im Landratsamt Karlsruhe
Streuobstwiesen sind Lebensräume mit einer großen Artenvielfalt. Dies zeigten Infotafeln der Umweltakademie Baden-Württemberg in der Eingangshalle des Landratsamtes Karlsruhe. Obstgärten sind auch eine Arche Noah der Kulturlandschaft, ein Früchteparadies und Heimat alter Obstsorten. In kleinen Körbchen waren viele Apfelsorten dekorativ ausgelegt: „Danziger Kantapfel“, „Champagner Renette“ und „Jakob Lebel“, um nur einige zu nennen.

Streuobstwiesen dauerhaft zu erhalten ist aber nur möglich, wenn sich ihre Nutzung finanziell lohnt. Deshalb bezahlt die Streuobstinitiative des Landkreises Karlsruhe für angeliefertes Obst gute Preise. Seit Jahren vermarktet diese Initiative erfolgreich mehrere Produkte, wie zum Beispiel Apfel- und Birnensaft von Streuobstwiesen.

Dass Streuobstwiesen ein „Hotspot“ der Biodiversität sind, zeigte Gerhard Dittes vom BUND Bretten mit großformatigen Fotos. Seine Bilder gaben Einblicke in den großen Artenreichtum einer Streuobstwiese: Blühende Bäume, Wiesenblumen, Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer.

Eine Obstpresse und ein altes Handwägelchen, beladen mit einem Sack Äpfel, führten die Besucher der Ausstellung zurück in vergangene Zeiten.

(LINK : http://streuobstinitiative.de

Brutkolonie entdeckt

Einen Nistplatz von Efeu-Seidenbienen (Colletes hederae) hat jetzt die Insektengruppe des BUND Bretten entdeckt. Auf einer Brachfläche in der Innenstadt haben etwa hundert Weibchen dieser Wildbienenart ihre Brutröhren in den lehmigen Boden gegraben. Blühender Efeu an benachbarten Hauswänden liefert reichlich Nektar und Pollen für die Aufzucht der Nachkommen.
Dies ist bereits die zweite bekannte Brutkolonie in Bretten. Ein dritter Nistplatz bei Karlsruhe wurde dem BUND Bretten erst kürzlich gemeldet. Offensichtlich breitet sich diese Wildbiene wegen des Klimawandels weiter aus.

BUND pflegt Nistplatz für Wildbienen

FrühjahrsblüherFür im Boden nistende Wildbienen hat jetzt der BUND Bretten Nistplätze vorbereitet. Damit im nächsten Jahr Wildbienen wie Pelz-, Sand- und Seidenbienen wieder ungehindert nisten können wurde unerwünschte Vegetation entfernt. Nach mehrstündigem Einsatz war die Fläche freigeräumt.
Im Rahmen des Projekts „Tausend Blumenzwiebel für Wildbienen“, einem Gemeinschaftsprojekt von BUND und Melanchthon-Gymnasium, sollen hier im nächsten Frühling viele Futterpflanzen für Wildbienen blühen.

Steckbrief: Gefleckte Schnirkelschnecke Arianta arbustorum = Helicigona arbustorum

Gefleckte Schnirkelschnecke  © Gerhard Dittes
Gefleckte Schnirkelschnecke
© Gerhard Dittes

Das etwa drei Zentimeter große Gehäuse ist fast kugelförmig mit fünf bis sechs Windungen. Das braune Gehäuse ist hell gesprenkelt und hat deutliche Längsrillen. Die Gehäusemündung ist innen weiß. Die Farben von Gehäuse und Weichkörper hängen vom Klima und Lebensraum ab. Sie variiert beim Weichkörper von farblos bis schwarz. Auch können Kopf und Fuß unterschiedlich gefärbt sein.
Diese Schnecke bevorzugt feuchte Lebensräume. In Bretten ist sie vor allem in den nördlichen Stadtteilen zu finden.

Gesucht: Gottesanbeterin (Mantis religiosa)


Dieses zu den Fangschrecken gehörende Insekt ist leicht zu erkennen. Der Kopf ist dreieckig. Die Vorderbeine besitzen kräftige Dornen und dienen zum blitzschnellen ergreifen der Beutetiere, die sofort gefressen werden. Die Weibchen können über sieben Zentimeter lang werden. Die Färbung der Gottesanbeterin ist unterschiedlich grün, gelblich oder braun.
Ursprünglich im Mittelmeergebiet zu Hause breitet sich, bedingt durch die Klimaerwärmung, dieses Insekt im Süden Deutschlands aus. Die Insektengruppe des BUND Bretten hat im südlichen Kraichgau schon mehrere Paare gefunden.

Wer eine Gottesanbeterin findet, wird gebeten dies dem BUND Bretten über unser Kontaktformular zu melden. Vielen Dank!

Unser Rüdtwald-Video