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Steckbrief: Die Vierblättrige Einbeere (Paris quadrifolia )

Die Einbeere (Paris quadrifolia), auch Vierblättrige Einbeere, ist eine giftige Pflanzenart aus der Familie der Germergewächse (Melanthiaceae).
Die Einbeere (Paris quadrifolia), auch Vierblättrige Einbeere, ist eine giftige Pflanzenart aus der Familie der Germergewächse (Melanthiaceae).

Diese bis zu 30 Zentimeter hohe, ausdauernde, krautige Pflanze besitzt nur vier Blätter, die an einem Knoten sitzen (Quirl). Die Einbeere blüht dieses Jahr schon im April mit immer nur einer endständigen Blüte an der Stängelspitze. Die acht Staubblätter sind leuchtend gelb gefärbt (Foto). Die Frucht ist eine blauschwarze, ein Zentimeter große Beere. Diese giftige Pflanze, die feuchte Böden bevorzugt, wächst am Rande eines Brettener Feuchtgebietes.

Vierundzwanzig Prozent der europäischen Hummelarten sind vom Aussterben bedroht

Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris)
Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris)
Dies meldet die „International Union for Conservation of Nature“ (IUCN).
Hummeln und andere Wildbienen spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der Obst- und Gemüseernte. Deshalb müssen Hummeln geschützt und ihre Lebensräume erhalten werden. Zerstörte Ökosysteme müssen wieder hergestellt und umweltfreundliche Anbaumethoden praktiziert werden. Das muss sowohl auf europäischer als auch auf lokaler Eben geschehen.
Die Intensivierung der Landwirtschaft durch Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden sowie der Verlust von Lebensräumen durch Stadtentwicklung, sind die wichtigsten Ursachen für den Rückgang dieser unersetzlichen Insekten. Auch Bretten hat zum Rückgang der Hummeln beigetragen: In den letzten Jahren sind rund 300 Hektar natürlicher Lebensräume der Bebauung zum Opfer gefallen!

Nistplätze für Wildbienen gesichert

Die gemeinsamen Bemühungen haben sich gelohnt: Die Flurbereinigungsbehörden und der BUND konnten mehrere Nistplätze von im Boden nistenden „Erdbienen“ erhalten. Die Pförtner-Schmalbiene bevorzugt durch Befahren gefestigte Erdwege. In diesem Frühjahr wurden mehrere hundert Brutschächte – erkenntlich an kleinen „Maulwurfshügelchen“ – auf den entsprechenden Feldwegen angelegt.

Laichtümpel zweckentfremdet

Die extrem geringen Niederschläge der letzten Wochen haben den Wasserspiegel der Laichgewässer stark absinken lassen. Der kräftige Wind hat zusätzlich noch die Verdunstung erhöht. Wildschweine nutzen den niedrigen Wasserstand, um sich im Schlamm einiger Tümpel zu suhlen (Fotos). Die BUND-Ortsgruppe Bretten, die über 40 Laichgewässer in der Region Bretten betreut, hofft auf ergiebige Niederschläge. Einige flache Gewässer sind bereits ausgetrocknet.

Arbeitseinsatz am Wildbienenbiotop

Noch rechtzeitig vor der Brutsaison 2014 wurden Nistmöglichkeiten für im Boden nistende Wildbienen geschaffen. Dazu wurde das Brombeergestrüpp an einer dafür geeigneten, südexponierten Böschung entfernt. In den jetzt vegetationsfreien Lößboden können die Wildbienen ihre unterirdischen Nester graben. Da drei von vier Wildbienenarten im Boden nisten, ist die Bereitstellung von unbewachsenen Bodenflächen besonders wichtig.


zum ersten Bild: Die Frühlingspelzbiene nistet bevorzugt an Lößsteilwänden. Die Männchen sind an den langen schwarzen Haarfransen an den Mittelbeinen leicht zu erkennen.

Steckbrief: die Mauerbiene

Mauerbiene
Mauerbiene

Die gehörnte Mauerbiene ist in Baden-Württemberg weit verbreitet. Die Weibchen sehen aus wie eine kleine Hummeln. Kopf und Brust sind pechschwarz, der Hinterleib ist rostrot gefärbt. Die kleineren Männchen tragen einen weißen Bart im Gesicht. Von Anfang März bis Mai kann man diese harmlose Wildbiene in Gärten antreffen. An blühenden Traubenhyazinthen sammelt sie Pollen und trinkt Nektar. Ihre Brutzellen legt sie gerne in künstlichen Nisthilfen an: Bohrlöcher von 7-9mm Durchmesser in Holzklötzen oder in Schilfhalmen.

Warmer Frühlingsregen lockt Lurche aus ihrem Winterquartier

ErdkrötenpaarBei einbrechender Dunkelheit und einsetzendem Regen machen sich in diesen Nächten Kröten Frösche und Salamander auf den Weg von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern. Dabei müssen oft Straßen überquert werden: Eine tödliche Gefahr für diese Tiere.

Gertraud Steinbach vom BUND Bretten kennt das Problem: „Wir betreuen seit 7 Jahren den Schutzzaun an der Straße zwischen Büchig und Bauerbach. Gegen den zunehmenden Verkehr haben die Amphibien keine Chance unversehrt die Straße zu überqueren. Ein Amphibienschutzzaun ist aber keine Dauerlösung. Für die langfristige effektive Sicherung sind dauerhafte Leiteinrichtungen und Vernetzungsstrukturen erforderlich.“

Dem streng geschützten Springfrosch gingen im Rüdtwald 20 ha Wald als Lebensraum verloren. Dadurch ist die Population dieser regional bedeutsamen Amphibienart stark beeinträchtigt worden. Matthias Menzel ehrenamtlicher Amphibienschützer vom BUND Bretten, kennt die Situation: „Seit 2007 wurde der zwei Kilometer lange Zaun im Rüdtwald, vom BUND zusammen mit einem städtischen Helfer betreut. Von anfänglich 710 Springfröschen ging das Vorkommen von Jahr zu Jahr weiter zurück. Im Jahr 2013 wurden lediglich noch 41 Exemplare entlang des Baugebietes erfasst.“ weiter lesen

Kartierung

Die LUBW führt eine landesweite Amphibien- und Reptilien-Kartierung durch, an der sich auch der BUND beteiligt. In den Jahren 2014 und 2015 sollen alle Lurche und Kriechtiere in Bretten und Umgebung erfasst werden. Bitte unterstützen Sie uns! 

Im Anhang finden Sie Fotos der am häufigsten bei uns vorkommenden Amphibien und Reptilien, sowie am Ende des Artikels unser Kontaktformular, mit dem Sie uns Ihre Beobachtungen senden können, vielen Dank!

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Wildbienenschutz

bienen2.jpgWildbienen: Bedeutung – Gefährdung – Schutzmaßnahmen

Bedeutung

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es einschließlich der 20 Hummelarten rund 500 verschiedene Wildbienen. Davon leben die mei­sten als sogenannte Einsiedlerbienen, bei denen das Weibchen ganz allein ein Nest baut und die Brut versorgt.
Alle Wildbienen sind harmlos! Sie stechen nur dann, wenn man sie in die Hand nimmt und drückt! Wegen ihrer unersetzlichen Bestäuberfunktion , die sie zusammen mit der Honigbiene ausüben, und we­gen ihrer Gefährdung stehen alle Wildbienen unter Schutz!

Ihr Artenreichtum und die damit verbundenen vielfältigen Anpassungen an die verschiedensten Blütenpflanzen ist die Voraussetzung für die Samen- und Fruchtbildung bei zahlreichen Blumen und Obst­bäumen. Alle Wildbienen sind rege Blütenbesucher. Die nestbauenden Arten zeigen eine ausgeprägte Brutfürsorge, das heißt, Nektar und Blü­tenstaub werden als Nahrungsvorrat für die sich entwickelnde Larve in die Brutzelle eingetragen.
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Der naturnahe Gartenteich

In den vergangenen Jahrzehnten wurden in Baden-Württemberg unzählige Kleingewässer trockengelegt, mit Müll aufgefüllt oder eingeebnet. Dadurch wurden vielerorts die Amphibienbestände dezimiert oder gar ganz ausgelöscht. Immer noch werden in unserem Land täglich (!) mehrere Hektar Naturfläche verbaut und damit Lebensräume vernichtet.

Dem können Garten­besitzer teilweise entgegenwirken : Durch Anlegen eines Gartenteiches in einem naturnahen Garten.
Richtig angelegte Gartenteiche kosten wenig im Vergleich zu dem Wert, den sie für die Natur haben und im Vergleich zu der Freude, die sie ihren Besitzern bringen. Geben Sie einen Teil Ihres Gartens der Natur zurück!
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Stellungnahme des Bund für Umwelt und Naturschutz zur Flurbereinigung Bretten-Gölshausen (B293)

Der BUND bedankt sich für die Überlassung der Unterlagen und nimmt wie folgt Stellung:
Erläuterungsbericht
Seite 6 –2.1.6 Allgemeine Leitsätze
Landschaftspflegerische Kompensationsmaßnahmen leiten sich von den Eingriffstatbeständen einer Maßnahme in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild ab (§ 14 ff BNatSchG). Dabei gilt nach wie vor der Grundsatz der räumlich funktionalen Kompensation. Große zusammenhängende Flächen sind anzustreben. Wir lehnen schmale Saumstreifen entlang von Wegen und Restflächen als übrig gebliebene Zwickel als Kompensationsmaßnahmen ab (z.B. in den Gewannen „Hinter dem Feller und Am Büchiger Weg“), auch wenn diese im Biotopvernetzungskonzept der Stadt Bretten oder als Ökokontomaßnahme aufgeführt sein sollten.

Wasserläufe sollen ökologisch aufgewertet werden….
Dazu ist eine gewässerökologische Bestandsaufnahme erforderlich. Umgestaltungsmaßnahmen müssen von vorkommenden wertgebenden Tier- und Pflanzenarten und dem Charakter des Gewässers abgeleitet werden (Festlegung von Zielbiotopen). Sollten solche Maßnahmen geplant sein, fordern wir vorab entsprechende Kartierungen und die Beteiligung von entsprechendem Fachpersonal auf den Naturschutz- und Wasserbehörden.
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Zum Leserbrief von Udo Stammnitz „Sinnlose Zerstörung kann nicht hingenommen werden“, BNN 17.1.14

email_writevon Gerhard Dittes, BUND Bretten
Der Leserbriefschreiber stellte die Frage: “Wo waren da die Naturschutzverbände und die Grünen?“
Hierzu muss richtig gestellt werden  [Antwort]:
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat, wie zu fast jeder Planung im Rahmen des Anhörungsverfahrens, auch zu diesem Wege- und Gewässerplan Stellung bezogen.
Kritikpunkte waren u.a. die Beachtung artenschutzfachlicher Belange, die Wegebaumaßnahmen, der Schutz bestehender Feuchtgebiete, die Sicherung des Streuostbestandes, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sowie deren Pflege und rechtliche Sicherung sowie Bauzeitenbeschränkungen.

Auf Drängen des BUND wurde durch einen Experten eine Bestandserhebung durchgeführt und dabei Dutzende geschützter Wildbienenarten festgestellt. Die Brutplätze der in den Erdwegen nistenden Bienen wurden gesichert oder Ausweichmöglichkeiten geschaffen. Denn Wildbienen sind unersetzliche Blütenbestäuber. Zusammen mit der Honigbiene sorgen sie für eine reiche Obsternte.
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Unser Rüdtwald-Video