Willkommen bei der BUND-Ortsgruppe Bretten!

  

Aktuell :Trockenheit

Seit Wochen hat es bei uns so gut wie gar nicht mehr geregnet. Wiesen und Rasenflächen haben sich braun verfärbt. Auf den staubtrockenen Böden sieht man breite Risse. Mit Ernteeinbußen, vor allem beim Getreide, muss gerechnet werden. Auch Bäume leiden, trotz tief reichender Wurzeln, unter der extremen Trockenheit.

Besonders hart getroffen hat es aber die Amphibien auf unserer Gemarkung. Diese Tiere sind vielfältigen Gefahren ausgesetzt: Verlust der Lebensräume durch fortgesetzte Flächenversiegelung, zunehmenden Straßenverkehr, Monokulturen und Einsatz von Pestiziden. Hinzu kommt der diesjährige Wassermangel. Dadurch wurden die jahrelangen Bemühungen des BUND, sichere Laichmöglichkeiten zu schaffen, teilweise zunichte gemacht. Nur Dank der raschen Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Bretten konnte Schlimmeres verhindert werden.

Steckbrief: Rosskastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella)

Dieser etwa fünf Millimeter große Kleinschmetterling ist ein schlechter Flieger. Er wird deshalb hauptsächlich mit dem Wind verfrachtet. Vom Balkan ausgehend, hat sich dieser Parasit über Europa ausgebreitet. Die Weibchen legen etwa 30 Eier einzeln auf den Blättern der Rosskastanien ab. Die ausschlüpfende Larve lebt unter der Blattoberhaut (Epidermis). Dort frisst sie das Blattgewebe und unterbricht dadurch die Wasserzufuhr. An dieser Stelle stirbt das umliegende Blattgewebe ab und wird braun („Rostflecken“ auf den Blättern). Bei starkem Befall fallen die Blätter bereits im August ab. Abhängig von der Temperatur können bis zu vier Falter-Generationen pro Jahr entstehen. Aktuell sind in Bretten die Rosskastanien am Seedamm stark betroffen.

Gemeinsame Bemühungen zum Schutz der Zauneidechse

ZauneidechseZu einem Besprechungstermin zur Klärung noch offener Punkte trafen sich Vertreter der Stadt Bretten, der beteiligten Planungsbüros, die Naturschutzbehörde und der BUND. Es ging um die Artenschutzrechtlichen Festsetzungen und die Biologische Baubegleitung und Monitoring zum Schutz der Zauneidechse im Neubaugebiet „Auf dem Bergel“.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten die Fortpflanzungs- oder Ruhestätten besonders geschützter Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören. Wenn Lebensräume zerstört werden, dann müssen vorab „Maßnahmen zur dauerhaften Sicherung der ökologischen Funktion“, sogenannte CEF-Maßnahmen (continuous ecological functionality-measures) durchgeführt werden.

Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass der neu geschaffene Lebensraum für die Zauneidechse ausreichend bemessen ist und die unerlässlichen Habitatstrukturen wie Totholzhaufen und Sandflächen zeitgerecht angelegt wurden. Missverständnisse bezüglich der Baufeldräumung konnten geklärt werden. Um das Einwandern von Tieren in das Baufeld zu verhindern, wird die Schutzfläche eingezäunt. Ein Bauzaun soll das Betreten durch Unbefugte verhindern.

Die Überwachung der Maßnahme (Monitoring) ist auf mindestens drei Jahre festgelegt. Weitere vom BUND vorgeschlagene Maßnahmen wie der Schutz der Eiablageflächen wurden als sinnvoll erachtet und müssen noch umgesetzt werden. Künftig sollen konstruktive Gespräche zum Schutz gefährdeter Arten frühzeitiger erfolgen.

Fracking stoppen: keine Chemie ins Grundwasser!

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Exxon und Co. wollen bundesweit mit Fracking Erdgas fördern – und gefährden damit auch unser Trinkwasser. Ein erster Gesetzentwurf von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) soll Fracking den Weg ebnen. Das müssen wir verhindern.

Unterschreiben Sie unseren Appell!

während viele am Fernseher Tore bejubeln, droht abseits der Kameras ein dreistes Foul-Spiel: Nach Medienberichten könnte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel schon am kommenden Mittwoch ein Gesetz ins Kabinett einbringen, das Fracking ermöglicht – auf über 80 Prozent des Bundesgebiets. Beim Fracking sprengen Exxon und Co. mit Hochdruck Gestein tief in der Erde auf, um an das darin enthaltene Erdgas zu gelangen. Es entsteht ein giftiger Abwassercocktail – der unser Trinkwasser bedroht. weiter lesen

Feuerwehr rettet Amphibien

Als Retter in der Not erwies sich wieder einmal die Freiwillige Feuerwehr Bretten. Durch die anhaltende Trockenheit ist der Wasserspiegel vieler Laichgewässer dramatisch gesunken. So stand auf Gemarkung Bauerbach ein Tümpel mit Hunderten von Kaulquappen kurz vor dem Austrocknen. Der BUND-Bretten bat die Freiwillige Feuerwehr um Unterstützung. Schon kurze Zeit später waren die Bauerbacher Florians-Jünger vor Ort und spritzten das lebensrettende Nass in den Tümpel. Herzlichen Dank !

Steckbrief: Blauer Natternkopf (Echium vulgare) „Stolzer Heinrich“

Erst im zweiten Jahr entwickelt sich aus einer Blattrosette der bis zu einem Meter hohe Stängel. Die trichterförmigen Blüten sind zuerst rosarot, dann blau. Die Staubblätter sind verschieden lang und herausgestreckt. Dies ähnelt einer Schlangenzunge (Name). Der Natternkopf ist eine hervorragende Futterpflanze für Insekten. Wegen seiner langen Pfahlwurzel und seinen behaarten Blättern, kann diese Pionierpflanze gut auf trockenen Standorten wie Wegränder oder Böschungen wachsen.

Steckbrief: Schmetterlingsmücken (Psychodidae)

Schmetterlingsmücke
Schmetterlingsmücke

Von diesen, nur wenige Millimeter kleinen Insekten gibt es in Deutschland etwa hundert verschiedene Arten. Ihre großen, behaarten Flügel, verleihen ihnen ein schmetterlingsartiges Aussehen. Ihr Flugvermögen ist eingeschränkt. Da sich ihre Larven in den Abflüssen von Waschbecken und Duschen entwickeln, findet man diese harmlosen Tiere gelegentlich an den Wänden der Badezimmer. Nur ihre tropischen Verwandten können gefährliche Krankheitserreger übertragen. Unsere einheimischen Arten ernähren sich hauptsächlich von Pflanzensäften.

Steckbrief: Borretsch (Borago officinalis) Gurkenkraut

Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Pflanze wird bei uns schon seit Jahrhunderten in Kräutergärten angebaut oder sie wächst verwildert an Wegrändern. Unter den vielen deutschen Bezeichnungen ist „Gurkenkraut“ am geläufigsten. Die krautige Pflanze ist dicht mit Borsten überzogen. Bei ihren leuchtend blauen Blüten reifen zuerst die Staubblätter. Erst nach deren Verwelken kann sie bestäubt werden. Dadurch wird Selbstbestäubung verhindert. Wegen ihres stark zuckerhaltigen Nektars wird das Gurkenkraut  gerne von Honigbienen und Hummeln besucht. Borretschsamen werden durch Ameisen verbreitet.

Raten Sie mal!

Wer kennt diese Tiere? Die Art kommt in Deutschland schwerpunktmäßig im Südwesten in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz vor.
 Des Rätsels Lösung:  Die Mauereidechse

Bei allen abgebildeten Exemplaren handelt es sich um die gleiche Art:  Die Mauereidechse (Podarcis muralis). Diese mit einer Gesamtlänge von über 20 Zentimeter (Rumpf sieben und Schwanz 14 cm Länge) große Eidechse weist große Zeichnungs- und Farbunterschiede selbst innerhalb einer Population auf. Während bei uns die Tiere meistens braun und schwarz gefleckt sind, findet man in Italien und Spanien auch grün gefärbte Tiere.

Dieses Reptil ist über Mittel- und Südeuropa verbreitet. Trockenes Gelände wie nach Süden exponierte Hänge und Trockenmauern in Weinbergen, sind bevorzugte Lebensräume. Die abgebildeten Exemplare gehören alle einer Population an, die auf der Brettener Gemarkung lebt. Diese Tierart steht auf der „Roten Liste“. Ihr Bestand ist in Baden-Württemberg stark gefährdet.

Blumen statt Rasen: Stadtgärtnerei als Vorbild !

Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten sind auf Nektar liefernde Pflanzen angewiesen. Eine wichtige Schutzmaßnahme für solche Insekten ist deshalb die Bereitstellung von blühenden Pflanzen. Solche „Nektar-Tankstellen“ findet man auch in der Brettener Innenstadt. An der Wilhelmstraße bei der Alten Post hat die Stadtgärtnerei auf die Anlage einer monotonen Rasenfläche verzichtet und dafür ein buntes Blumenbeet angelegt. Dieses lobenswerte Beispiel ist zur Nachahmung empfohlen! Es wertet das Stadtbild optisch auf und dient gleichzeitig Insekten als Nahrung. Gartenbesitzer sollten sich daher überlegen ob sie nicht einen Teil ihrer Rasenfläche in ein buntes Blütenmeer verwandeln wollen.

 

Die Feuergoldwespe (Chrysis ignita)

Chrysis-ignita Vorsicht ! Diese Wespe ist in ihrem Aussehen äußerst variabel, für den Menschen aber ungefährlich. Die Körperlänge schwankt zwischen vier und 13 Millimeter. Kopf und Brust glänzen blaugrün, der Hinterleib ist kupferfarben. Nur selten findet man aber zwei fast gleich aussehende Exemplare. Das Weibchen legt seine Eier auch in die Nester von einzeln lebenden Wildbienen (Brutparasit). Deshalb tragen Maßnahmen zum Wildbienenschutz auch zur Erhaltung dieser noch weit verbreiteten Wespenart bei.

Die Igelfliege ( Familie Raupenfliegen Tachinidae)

IgelfliegeDieses ungefähr einen Zentimeter große Insekt ähnelt einer Stubenfliege. Am orangefarbenen Hinterleib sind aber deutlich Stacheln zu erkennen (Name). Diese Fliege ist vom Frühling bis zum Herbst auf Wiesen und in Wäldern anzutreffen, wo sie sich von Blütenstaub und Nektar ernährt. Die Weibchen legen ihre Eier in der Nähe von Raupen verschiedener Schmetterlingsarten ab. Die ausschlüpfenden Larven bohren sich in die Raupen und fressen diese von innen her auf (Raupenfliegen).

Unser Rüdtwald-Video