Willkommen bei der BUND-Ortsgruppe Bretten!

  

Steckbrief: Schwarzer Maulbeerbaum (Morus nigra)

Dieser wärmeliebende, bis 20 m hohe Baum wird in Deutschland vor allem in Weinbaugebieten angepflanzt. Seine dunklen Früchte ähneln einer Brombeere. Neben dem Schwarzen Maulbeerbaum gibt es bei uns noch den Weißen Maulbeerbaum (Morus alba), dessen reife Früchte weiß bis leicht rosa bleiben. Maulbeeren können roh verzehrt, zu Marmelade verarbeitet oder getrocknet wie Rosinen verwendet werden. Bereits im Mittelalter hat man aus vergorenen Früchten Maulbeerwein hergestellt.

Aber nicht die Früchte, sondern die Blätter der Maulbeerbäume hatten hier früher eine große wirtschaftliche Bedeutung.Sie dienten als Futter für die Raupen des Seidenspinners (Bombyx mori). Noch vor wenigen Jahrzehnten wurden beispielsweise in Frankreich, Italien und Deutschland Seidenraupen gezüchtet. Aus Seide wurden aber nicht nur teure Kleidungsstücke hergestellt. Als es noch keine Kunstfasern gab, wurden Fallschirme aus diesem Material angefertigt. In China wird die Zucht von Seidenraupen zur Herstellung von Naturseide schon seit fünftausend Jahren betrieben. China ist der größte Naturseidenexporteur der Welt.

Die Weibchen des Falters können hunderte von Eiern legen. Die schlüpfenden Raupen werden dann mit den Blättern der Maulbeerbäume gefüttert. Vor der Verpuppung spinnen die Raupen einen Kokon aus einem zwei bis vier Kilometer langen Seidenfaden. Aus diesen Fäden werden dann Seidentücher gewebt.

In der Brettener Innenstadt stehen mehrere Früchte tragende Maulbeerbäume. Erst vor wenigen Jahren wurden Schwarze Maulbeerbäume in einer Parkanlage angepflanzt. Ein haushohes Prachtexemplar des Weißen Maulbeerbaums steht in einem Hof direkt an der Straße. Die reifen Früchte sind ein Festmahl für Insekten wie Hummeln und Honigbienen.

Insektengruppe startet mit Gottesanbeterin

Insektengruppe im BUND-Bretten
Mitglieder der BUND-Ortsgruppe Bretten haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Insektenfauna der Region Bretten zu untersuchen und zu dokumentieren. Zu den bekanntesten Vertretern dieser artenreichen Tiergruppe gehören beispielsweise Schmetterlinge, Käfer, Wildbienen, Heuschrecken, Fliegen, Wespen und Wanzen.

Auf einer kürzlich durchgeführten Exkursion wurde jetzt, im gleichen Lebensraum wie im Jahr zuvor, wieder eine Gottesanbeterin (Mantis religiosa) angetroffen. Dieser Fangschrecke ist es offensichtlich gelungen sich im Kraichgau erfolgreich fort zu pflanzen. Noch bis vor wenigen Jahren kam dieses wärmeliebende Insekt nur am Kaiserstuhl vor. Weil es durch den Klimawandel bereits wärmer geworden ist, wird die Gottesanbeterin jetzt auch bei uns heimisch.

Nach den Bestimmungen des Bundes-Naturschutz-Gesetzes steht dieses Insekt unter besonderen Schutz (Rote Liste). Sie darf deshalb weder gefangen noch gehalten werden.
Weitere Informationen zu diesem „Neubürger“ gibt es hier

Steckbrief: Großblumige Königskerze (verbascum thapsiforme)

Diese zweijährige Staude kann eine Höhe von bis zu zwei Meter erreichen. In Bretten ist sie in Gärten, Bahndämmen, Südhängen und trockenen Ödländereien anzutreffen. Während ihrer langen Blütezeit (Juni bis September ) produziert sie große Mengen von orangefarbenem Pollen. Sie ist Futterpflanze für die Raupe vom Königskerzen-Mönch (Cucullia verbasci) einem Nachtfalter, der zu den Eulenfaltern zählt. Cucullia verbasci ist fast über ganz Europa verbreitet. Seine erwachsene Raupen haben eine weiß-grünliche Grundfärbung mit schwarzen und gelben Flecken und nur wenigen schwarzen Haaren (Foto).

Steckbrief: Der Gemeine Holzbock (Zecke) Ixodes ricinus

Zecken gehören mit ihren vier Beinpaaren zu den Spinnentieren. Ihre Entwicklung durchläuft mehrere Stadien: Ei, Larve, Nymphe und erwachsene Zecke. Nach jedem Stadium saugen sie an Wirtstieren Blut. Auch Menschen werden als Blutspender genutzt. Mit Beißklauen wird die Haut aufgeschnitten und ein 0,5 mm langer, mit Widerhaken besetzter, hohler „Saugrüssel“ eingeführt (siehe mikroskopische Aufnahme). Beim Zeckenstich können gefährliche Krankheiten wie die Lyme-Borreliose oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), auch im Raum Bretten(!), übertragen werden.

Ausführliche Informationen finden Sie hier:

Robert-Koch-Institut: Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion, sowie von derselben Quelle: Borreliose

Steckbrief: Johanniskraut (Tüpfel-Hartheu) Hypericum perforatum

Diese mehrjährige Pflanze treibt in jedem Frühjahr aus ihrem Wurzelstock neue Triebe, die bis zu einem Meter hoch werden können. An den verzweigten Stängeln sitzen längliche, gegenständige Blätter. Hält man letztere gegen das Licht, dann erkennt man viele helle Pünktchen. Das Blatt sieht fein getüpfelt aus (Name). Diese Tüpfel enthalten ätherische Öle. Das Tüpfel-Hartheu ist eine alte Heilpflanze.

Städtische Rattenbekämpfung

Die Stadt Bretten führt vom 14. bis 18. Juli eine Rattenbekämpfungsaktion durch
Neben Gebäuden bewohnen die Wanderratten (Rattus norvegicus) Abwasserkanäle und Bachläufe. Diese Kulturfolger werden schon nach drei Monaten fortpflanzungsfähig. Ein Rattenweibchen kann nach drei Wochen Tragzeit fünf bis zehn Junge zur Welt bringen. Man kann sich leicht ausrechnen, wie stark sich diese Tiere, bei einer Lebenserwartung von bis zu drei Jahren, vermehren. Nur durch regelmäßige Bekämpfungsmaßnahmen kann man ihre Zahl einschränken.

Eine wichtige Vorsorgemaßnahme ist, den Ratten kein Futter anzubieten. Deshalb sollten Essensreste nicht über die Toilette entsorgt und Wasservögel an unseren Gewässern nicht gefüttert werden. Neben Schäden an Gebäuden und Lebensmittelvorräten können Ratten gefährliche Krankheitserreger übertragen.
Der BUND-Bretten bittet die Bevölkerung die städtische Rattenbekämpfungsmaßnahme zu unterstützen.

Steckbrief: die Weinbergschnecke (Helix pomatia)

Weinbergschnecke im "Trockenschlaf"
Weinbergschnecke im „Trockenschlaf“
Schnecken sind Feuchtlufttiere. Nur bei Regenwetter oder beim Tau in der Nacht sind sie aktiv. Sonnige Tage verbringen sie in schattigen Bereichen. Bei länger anhaltender Trockenheit schmiegen sich manche Arten dicht an Unterlagen wie Steine oder Baumstämme. Um den Wasserverlust durch Verdunstung möglichst gering zu halten, bilden sie ein dünnes Häutchen zwischen der Schalenmündung und der Unterlage. Das Foto zeigt eine Weinbergschnecke im Trockenschlaf.

infoMehr Informationen zu Schnecken und Weichtieren finden Sie auch hier: Die lebende Welt der Weichtiere und bei Mollusken und Malakozoologie in Deutschland

Neonicotinoide

Studie aus den Niederlanden hat nachgewiesen: Pestizide sind schuld am Vogelschwund!
Neonicotinoide machen Bienen orientierungslos. Sie finden nicht mehr heim und sterben. Jetzt hat man festgestellt, dass dort wo diese Umweltgifte eingesetzt wurden, die Vogelbestände zurückgegangen sind, weil die Beutetiere der Vögel vergiftet wurden.

Links:
Pestizide sind schuld am Vogelschwund
Pestizid-Einsatz soll Vogelschwund bewirken
Declines in insectivorous birds are associated with high neonicotinoid concentrations

Steckbrief: Springspinnen (Salticidae)

Auffälligstes Kennzeichen dieser nur wenige Millimeter großen Tiere sind ihre vier, wie Scheinwerfer nach vorn gerichteten Augen. An den Kopfseiten befinden sich jeweils noch zwei weitere Augen. Mit ihren hochentwickelten Sehorganen können diese Spinnen, ohne sich zu bewegen, ihre Blickrichtung ändern. Mit einem Sprung (Name) erbeuten sie ihre Nahrung. Dabei können selbst große Beutetiere überwältigt werden (siehe Foto: Zebraspringspinne mit Nachtfalter). Springspinnen bauen keine Fangnetze.

Steckbrief: Eselsdistel (Onopordum acanthium)

Diese stattliche Pflanze kann eine Wuchshöhe von mehr als zwei Meter erreichen. Auffallend ist ihre weißgraue Farbe und die großen Stacheln. Die kugeligen Blütenstände leuchten purpurrot. Sie locken viele Insekten wie Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen an. Man kann die Eselsdistel auf Brachflächen, Wegrändern oder in manchen Hausgärten antreffen.

Steckbrief: die Gallmilbe Aceria erineus

Die Milbe Aceria erineus verursacht die „Filzkrankheit“ der Walnussbäume. Befallene Walnuss-Blätter zeigen auf der Blattoberseite gelbliche Aufwölbungen von etwa einem Zentimeter Durchmesser. Die Unterseite dieser Blasen sind mit einem dichten Filz heller Haare überzogen, die später braun werden. Ursache dieser Blattkrankheit ist die winzige, mit bloßem Auge nicht erkennbare, Gallmilbe Aceria erineus. Zwei dieser wurstförmigen Milben sind auf dem Mikrofoto zu erkennen.

Unser Rüdtwald-Video