Willkommen bei der BUND-Ortsgruppe Bretten!

  

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Kinderstube für Wössinger Wildbienen

Einen Beitrag zum Schutz der Wildbienen leistete jetzt die Schule in Wössingen. Unter Anleitung ihrer Lehrerin Angelika Mücke fertigten Schüler Nisthilfen für diese gefährdeten Insekten an. In Holzklötze wurden Löcher gebohrt und Schilfhalme montiert. Tino Villano, der Umweltbeauftragte des Wössinger Zementwerks, stellte einen geeigneten Platz und die Fundamente für die Nistwand bereit. Gerhard Dittes von der BUND Ortsgruppe Bretten lobte das Engagement der Schule zum Schutz dieser nützlichen Insekten.

„Wildbienen sind unverzichtbare Bestäuber unserer Kulturpflanzen. Sie sichern uns reiche Obsternten. Leider sind sie durch Lebensraumverlust, Monokulturen und dem Einsatz von giftigen Pestiziden gefährdet,“

betonte der Biologe. Zusammen mit dem Landkreis-Ökologen Hans-Martin Flinspach wurden Maßnahmen zur Verbesserung des Nahrungsangebots vereinbart.

Hornissen schützen!

Hornisse an morschem Holz
Hornisse an morschem Holz
Drei Stiche töten einen Menschen, sieben ein Pferd“. Dieser Aberglaube hat in der Vergangenheit immer wieder dazu geführt, dass Hornissen getötet und ihre Nester zerstört wurden. Solche falschen Vorstellungen wurden inzwischen mehrfach durch wissenschaftliche Untersuchungen widerlegt. Die Stiche von Hornissen entsprechen in ihrer Wirkung denen von anderen Hautflüglern, wie zum Beispiel Wespen, Hummeln oder der Honigbiene. Nur für Menschen, die gegen Insektengifte allergisch sind, können Stiche gefährlich werden.

Hornissen sind nicht angriffslustig. Sie setzen ihren Giftstachel nur zur Verteidigung ein. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn man beim Zusammentreffen mit Hornissen um sich schlägt oder sich an ihrem Nest zu schaffen macht. Durch ihre Größe und ihr lautes Brummen darf man sich nicht einschüchtern lassen.

In den letzten Jahrzehnten ist der Bestand an Hornissen in vielen Gebieten sowohl durch direkte Vernichtung ihrer Nester als auch durch Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume stark zurückgegangen. Inzwischen steht die Hornisse, unsere größte einheimische Wespenart, auf der „Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere“.
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Kreuzotter oder Schlingnatter?

Wir haben die Giftschlange in unserem Garten vorsichtshalber totgeschlagen.“ Die Frau aus einem Brettener Ortsteil war sich sicher das Zickzack-Band auf dem Rücken der Schlange erkannt zu haben. Leider ist dies kein Einzelfall wie der BUND Bretten, der zur Zeit die Lebensräume von Schlangen erfasst, festgestellt hat. Um in Zukunft solche unzulässigen Totschlagaktionen von vermeintlichen Giftschlangen zu vermeiden, empfiehlt der BUND bei Schlangenfunden genauer hinzusehen.

Auf den ersten Blick mag die ungiftige Schlingnatter der giftigen Kreuzotter ähnlich sehen. Aber bei genauer Betrachtung sehen die beiden Schlangenarten völlig verschieden aus. Die im Raum Bretten lebende Schlingnatter hat am Tage runde Pupillen und einen braunen Strich vom Auge bis zum Nasenloch. Ihr Körper wird zur Schwanzspitze hin allmählich dünner.
Dagegen hat die Kreuzotter am Tage senkrechte, schlitzförmige Pupillen und der kurze, dünne Schwanz ist deutlich vom Körper abgesetzt. Auch ist die Zahl und Größe der Schuppen auf der Kopfoberseite verschieden. Das Zickzack-Band ist kein sicheres Unterscheidungsmerkmal! Es kann bei beiden Schlangenarten sogar völlig fehlen. Im Übrigen sind alle einheimischen Schlangen gesetzlich geschützt.
Schlangenfunde oder Beobachtungen bitte dem BUND Bretten melden!

Steckbrief: Große Vielfraßschnecke (Zebrina detrita ) Familie Turmschnecken

Das Gehäuse dieses auch als Weiße oder Große Turmschnecke bezeichneten Tieres, kann bis zu 25 mm lang werden und weist dann bis zu sieben Windungen auf. Das Schneckenhaus kann unterschiedlich gefärbt sein : weiß, cremefarben oder gelblich mit manchmal bräunlichen Querbändern. Diese Schnecke bevorzugt Kalkböden mit sonnigen, trockenen Stellen wie nach Süden geneigte Böschungen oder Weinberge. Angeheftet an Steinen oder Pflanzenstängeln überstehen diese Tiere, oft in großer Zahl, auch längere Trockenzeiten.

Nach der Roten Liste Baden-Württemberg gilt ihr Bestand als gefährdet. Auf Veränderungen ihres Lebensraumes reagiert sie besonders empfindlich. Sie kommt auch im Raum Bretten vor. Wir bitten deshalb unsere Leser, uns Funde mitzuteilen.

Buchtipp: Beschleunigtes Massensterben auf der Erde

Elizabeth Kolbert: Das sechste Sterben, Suhrkamp Verlag 2015, ISBN 978-3-518-42481-0
Elizabeth Kolbert: Das sechste Sterben, Suhrkamp Verlag 2015, ISBN 978-3-518-42481-0

Nach einer Studie von gleich drei US-Universitäten ( Princeton, Stanford und Berkeley), beginnt ein globales Massen-Aussterben. Seit der Mensch in die Natur eingreift, hat sich die Aussterberate etwa verhundertfacht. Hauptursachen sind der Verlust von Lebensräumen durch Waldrodung und Flächenversiegelung sowie Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung. Weltweit sind inzwischen fast jede zweite Amphibien-Art und jede vierte Säugetier-Art vom Aussterben bedroht.

In der Studie wird eindringlich appelliert, weitere Lebensraumverluste sofort zu stoppen, weil mit dem Rückgang der biologischen Vielfalt auch der Verlust von Ökosystemleistungen für uns Menschen verbunden ist – mit unvorhersehbaren wirtschaftlichen Folgen. Auch im Raum Bretten sind bereits viele Tierarten in ihrem Bestand gefährdet!

Buchtipp: Elizabeth Kolbert: Das sechste Sterben, Suhrkamp Verlag 2015, ISBN 978-3-518-42481-0
Die Autorin wurde 2015 mit dem Pulitzerpreis 2015 für ihr Buch: „The Sixth Extinction“ ausgezeichnet

https://de.wikipedia.org/wiki/Elizabeth_Kolbert

Hochwasser Juni 2015

Die starken Niederschläge von mehr als 100 Liter pro Quadratmeter, die am 6. Juni 2015 über Bretten fielen, verursachten auch auf landwirtschaftlichen Nutzflächen Schäden. Im Kraichgau fördern große Hanglängen und spät deckende Kulturpflanzen wie Mais und Rüben die Abtragung des Ackerbodens. Über Bäche und Flüsse wurde der fruchtbare Boden tonnenweise in die Nordsee transportiert.

  • Herausgespülter Schotter und tiefe Erosionsrinnen an einem erst kürzlich sanierten Feldweg.
  • Das Wasser füllte Senken,....
  • ... bildete kleine Seen...
  • .... und überflutete Wege.
  • Sturzbäche ergossen sich über Wiesen...
  • ...und hinterließen Berge von „Unrat“.
  • Die vom Hang abgeschwemmte Erde wurde unterhalb abgelagert.
  • Die Fluten rissen Getreide- und ...
  • ...Maispflanzen um.
  • Auf Maisäckern mit unbedecktem Boden...
  • ... wurde besonders viel fruchtbarer Ackerboden fortgeschwemmt.

Steckbrief: Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)

Diese krautige Pflanze aus der Familie der Rosengewächse, hat bis zu einem Meter lange meist flach auf dem Boden liegende Stängel. Die Laubblätter sitzen an langen Stielen und sind fünfzählig gefingert (Name). Die etwa zwei Zentimeter großen, gelben Blüten, besitzen fünf Blütenblätter. Die Früchte, etwa 200 kleine Nüsschen pro Blüte, werden von Ameisen verbreitet. Wurzeln und Blätter dieser häufigen Pflanze enthalten Gerbstoffe.

Steckbrief: Zottiger Bienenkäfer Trichodes alvearius

Zottiger Bienenkäfer Trichodes alvearius
Zottiger Bienenkäfer

Dieses etwa eineinhalb Zentimeter große Insekt aus der Familie der Buntkäfer (Cleridae) ist auffällig gezeichnet. Seine roten Deckflügel tragen drei stahlblaue bis schwarze Querbinden und die Fühlerspitzen sind keulenförmig verdickt. Vor allem der Kopf ist zottig behaart (Name). Seine Larven entwickeln sich in den Nestern von Wildbienen und Grabwespen von deren Larven und Puppen sie sich ernähren. Deshalb wird dieser Käfer auch „Bienenwolf“ genannt. Aber Vorsicht: Nicht mit der gleichnamigen Grabwespe Philanthus triangulum verwechseln!

Diese bunten Käfer kann man auch in Bretten finden. Von Mai bis Juli sitzen sie auf Blüten, wo sie kleine Insekten erbeuten aber auch Blütenstaub fressen. Der Bestand dieser seltenen Insektenart ist gefährdet. (Rote Liste 3). Deshalb ist diese nach dem Naturschutzgesetz besonders geschützt .

Siehe auch: http://www.wildbienen.de/wbi-r320.htm

Waldbegehung 2015

Zur diesjährigen Waldbegehung hatte die Brettener Forstverwaltung Gemeinderäte und interessierte Bürger in den „Großen Wald“ eingeladen.
Durch Bestandspflege und Neubepflanzung hat der Holzvorrat im Stadtwald zugenommen“, betonte Ewald Kugler, der Leiter der städtischen Forstverwaltung. Hauptholzart ist die Rotbuche, die bei uns im Kraichgau optimale Standortbedingungen vorfindet. Dagegen sind die Wachstumsbedingungen für Mammutbäume nicht so gut, was an der 1963 bepflanzten Versuchsfläche erklärt wurde. Die Niederschläge sind zu gering und der Untergrund aus Muschelkalk lässt das Regenwasser schnell versickern. Trotzdem haben diese Bäume eine stattliche Höhe erreicht.

Wie wichtig der Wald als Brennholzlieferant war und auch heute wieder ist, zeigte sich nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals transportierten die „Holzweible“ mit dem Handwägelchen mühsam das aufgelesene Holz nach Hause. Dies hatte die Forstverwaltung mit Hilfe einer Schaufensterpuppe sehr eindrucksvoll dargestellt.
An der nächsten Station der Begehung wurde eine über 40 Meter hohe Douglasie fachgerecht gefällt. Diese Arbeit ist besonders gefährlich, weshalb Schutzkleidung vorgeschrieben ist: Helm mit Gesichts- und Hörschutz, Schnittschutzhose, Sicherheitsjacke und Schutzschuhe.
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Steckbrief: Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)

Von der Insektengruppe entdeckt: Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)
Dieser Schmetterling kann eine Flügelspannweite von acht Zentimeter erreichen. Auf jedem Flügel befindet sich ein dunkler Augenfleck (Name). Die Männchen haben orangefarbene Hinterflügel und große kammförmige Fühler. Wegen fehlender Mundwerkzeuge können diese Falter keine Nahrung zu sich nehmen. Deshalb leben sie nur etwa eine Woche, in der sie sich paaren und das Weibchen Eier legt. Abhängig von der Witterung kann man diese Insekten – zwischen April und Mai – gelegentlich auch auf der Brettener Gemarkung antreffen.

Das Kleine Nachtpfauenauge war Schmetterling des Jahres 2012

Steckbrief: Die Wasseramsel (Cinclus cinclus)

Wasseramsel
Wasseramsel

Dieser Vogel aus der Familie der Wasseramseln (Cinclidae) kann bis zu 18 cm groß werden. Seine Gestalt mit dem kurzen Schwänzchen ähnelt einem Zaunkönig. Die Grundfärbung ist schwärzlich mit einem auffälligen weißen Brustfleck. Dieser Vogel schwimmt oder taucht zur Nahrungssuche unter Wasser. Das kugelförmige Nest wird unter Brücken oder hinter Wasserfällen gebaut. Der über fast ganz Europa verbreitete Vogel kann auch an Brettener Gewässern angetroffen werden.

Unser Rüdtwald-Video