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Schlagworte-Archive: Insekten

Im Brettener Stadtwald zu Hause : Die Käserfliege

Dem Spaziergänger stockt der Atem. Ein heftiger, penetranter Gestank nach Käse mitten im Wald sticht in die Nase. Ursache ist ein Insekt, das in bestimmten Situationen diesen üblen Duftstoff verbreitet : Die Stink- oder Käserfliege (Coenomyia ferruginea) ist eine Fliegenart aus der Familie der Holzfliegen, die bis zu zwei Zentimeter groß werden kann.
Auffällig ist der verhältnismäßig kleine Kopf mit den dunklen Augen. Der Hinterleib ist dick und die Flügel dunkel. Die Larven entwickeln sich im abgestorbenen Holz oder im Boden, wo sie sich von verrottenden Substanzen und Insektenlarven ernähren.
Im Brettener Stadtwald findet man ausgewachsene Käserfliegen hauptsächlich in alten Buchenbeständen mit entsprechendem Totholzanteil. Dort sitzen sie in den Monaten Juni und Juli auf Blättern oder Farnkraut. Sie ernähren sich vom Nektar verschiedener Blüten.

Wildbienenschutz immer beliebter

BUND und MGB mit Infos über Wildbienen

Fachgerechte Nisthilfen für hohlraumbewohnende Wildbienen wie für die Gehörnte Mauerbiene sind bei den Brettenern immer mehr gefragt“, stellt Annika Hoffmann, Biologielehrerin am Brettener Melanchthon-Gymnasium, erfreut fest. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „Schutz unserer einheimischen Wildbienen“ informierten der BUND und Schüler der Arbeitsgemeinschaft Biologie die Besucher des Brettener Wochenmarktes.

Angesichts des weltweiten, dramatischen Insektensterbens setzen sich immer mehr Besitzer von Gärten und Streuobstwiesen für den Schutz von Wildbienen und anderen Insekten ein. Andererseits fühlen sich immer mehr wärmliebende Insekten wie beispielsweise die Efeu-Seidenbiene und die Gelbbindige Furchenbiene bei uns heimisch. Ihre im Boden angelegten Nester werden zunehmend in Brettener Gärten beobachtet.
Es ist deshalb wichtig, diese Brutplätze in den Gärten zu erhalten und kleine, unbewachsene Flächen für neue Brutplätze bereit zu stellen“ empfiehlt Gerhard Dittes vom BUND Bretten.
Schon nach wenigen Tagen waren die Bohrlöcher in den Nistklötzen besiedelt, berichten immer mehr Gartenbesitzer.
Fast pausenlos drängten sich die Marktbesucher am Infostand, um näheres über Wildbienen zu erfahren.
–Woran erkennt man Wildbienen?
–Wodurch sind sie gefährdet und wie kann man diesen nützlichen Insekten, wichtige Bestäuber unserer Kulturpflanzen helfen?

Die von den Schülern angebotenen, selbst gebastelten Nisthilfen für hohlraumbewohnende Wildbienen wurden dankbar angenommen.

Rettet die Insekten!

http://www.swr.de/nachrichtenDeutschland erlebt ein drastisches Insektensterben. Die SWR Aktionswoche RETTET DIE INSEKTEN! befasst sich vom 12.- 19. Mai in Fernsehen, Hörfunk und im Netz mit den gravierenden Folgen für Mensch und Umwelt. Wo es früher summte und brummte, ist es jetzt still. Innerhalb weniger Jahrzehnte ist die Biomasse heimischer Insekten regional um bis zu 75 Prozent zurückgegangen. Bauern starten Aktionen, um mehr Insekten auf ihre Felder zu locken. Umweltschützer und Wissenschaftler warnen, dass ohne Insekten, die wichtige Nutzpflanzen bestäuben, Erntebilanzen ganz anders ausfallen und Ökosysteme zusammenbrechen würden.
Mehr dazu auf den Seiten der SWR Aktionswoche!

Buchtipp: Das Verstummen der Natur

Die dramatischen Folgen des Artensterbens
Das Bienensterben: längst zur Megaschlagzeile in den Medien geworden, und es wird viel diskutiert. Doch was steckt dahinter? Über Nacht jedenfalls ist der dramatische Verlust der Wildbienen, Schmetterlinge sowie vieler anderer Insekten und Wildtiere nicht gekommen. Volker Angres, Leiter der ZDF-Umweltredaktion, und Claus-Peter Hutter, Präsident von NatureLife-International, weisen nach, dass bereits in den 1980er Jahren vor dem Verstummen der Natur gewarnt wurde. Alarmzeichen gab es schon damals. Nur: Es wollte niemand wissen, auch »die Politik« nicht. Warum nur? Um den ökologischen Staatsbankrott zu vertuschen? Um der Bauern-Lobby gefällig zu sein? Die Autoren liefern eine intensive Spurensuche, die bei den Taten beginnt und bei den Tätern endet.

Ludwig-Verlag www.Ludwig-Verlag.de ISBN 978-3-453-28109-7

Die faszinierende Welt der Bodentiere

BUND-Vortrag am Dienstag, den 22. Januar.
Gartenbesitzer freuen sich über reiche Ernten, die sie dank eines humusreichen Bodens erzielen. Aus Unkenntnis wird Boden leider noch oft als „Dreck“ bezeichnet. Dabei ist der Boden unter unseren Wäldern, Wiesen, Feldern und Gärten ein Lebensraum mit einer großen Artenfülle.

Unter unseren Füßen lebt eine verborgene Tierwelt von Regenwürmern, Asseln, Tausend-füßlern, Pseudoskorpionen, Insektenlarven und Winzlingen wie Milben und Spring-schwänzen. Diese Lebensgemeinschaft ist ein perfekter „Recyclingbetrieb“, der Pflanzen-abfälle in Humus verwandelt. Dieser erhöht die Bodenfruchtbarkeit, bildet eine gute Bodengare, sorgt für die Durchlüftung und Lockerung des Bodens und beugt so der Bodenerosion vor. Bodentiere sind die Grundlage für reiche Ernten und sichern uns damit unser tägliches Brot. Allerdings werden weltweit stündlich viele Quadratkilometer wertvoller Böden vernichtet, wodurch die Welternährung immer schwieriger wird und die Biodiversität mehr und mehr abnimmt. Hier müsste schnellstens ein Umdenken hin zur Nachhaltigkeit erfolgen!

Mit faszinierenden Makroaufnahmen nimmt der Referent Gerhard Dittes seine Zuschauer mit auf eine Bilderreise in die unbekannte und immer im Dunkeln liegende Welt der Bodentiere.

Der Vortrag findet am Dienstag, den 22. Januar 2019 um 19:30 Uhr im Vortragssaal der Volkshochschule Bretten Melanchthonstraße 3 statt. Der Eintritt ist frei.

Klimawandel im Kraichgau, Teil 8

Feigenkatus blüht im Kraichgau

Die Wanderer staunten : da wächst ja ein Kaktus aus der Fuge einer Trockenmauer! Tatsächlich, in den sonnenverwöhnten Weinbergen im Brettener Umland gedeiht der Feigenkaktus (Opuntia). Seine Sprosse sind scheibenförmig rund bis oval. Sie übernehmen die Funktion der Blätter, die zu Dornen umgewandelt sind.

Diese stachelige Pflanze stammt ursprünglich aus Amerika und gedeiht rund um das Mittelmeer an trockenen und heißen Standorten. Dort kann sie selbst auf kargen Böden eine Höhe bis zu sechs Meter erreichen, wobei sie meist undurchdringliche Bestände bildet.

Bei unserem Klima bleibt diese Pflanze allerdings klein und wird erst dann beachtet, wenn sie ihre leuchtend gelben Blüten entfaltet, um Insekten, wie Bienen und Käfer, anzulocken.
Die saftigen Früchte, Kaktusfeigen genannt, sind leuchtend gelb bis rot gefärbt und schmecken süß. Ihr Geschmack erinnert an die allseits bekannten Essfeigen.

Da sich der Feigenkaktus wegen des Klimawandels weiter ausbreiten wird, bittet der BUND Bretten um Fundmeldungen wildwachsender Exemplare unter Kontakt mit der BUND-Ortsgruppe Bretten

Klimawandel im Kraichgau, Teil 6

Die Wespenspinne: Schwarz-gelber Insektenfänger

Schon vor hundert Jahre gab es Fundmeldungen aus Berlin. Später tauchte sie vereinzelt in der Oberrheinischen Tiefebene und im Rhein-Main-Gebiet auf. Durch den Klimawandel und vermutlich zusammen mit genetischen Veränderungen, hat sie sich in den letzten Jahrzehnten in Mitteleuropa verbreitet. Auch im Raum Bretten gehört sie längst zur heimischen Tierwelt: Die Wespenspinne auch Zebraspinne genannt. Diese Spinne mit wissenschaftlichem Namen Argiope bruennichi, hat einen auffällig gelb oder fast weiß gefärbten Hinterleib mit schwarzen Querstreifen. Die Weibchen erreichen eine Körperlänge bis zu zweieinhalb Zentimeter. In das große Radnetz, das dicht über dem Boden angelegt wird, ist ein weißen Zickzackband gewebt. Insekten wie Fliegen, Grashüpfer, Schmetterlinge oder gar kräftige Wespen, die sich in ihrem Netz verfangen, werden blitzschnell mit Fäden gefesselt und mit einem Giftbiss getötet. Nach der Paarung mit dem viel kleineren Männchen, baut das Weibchen mehrere ballonförmige Kokons, in die die Eier abgelegt werden. Die im Herbst schlüpfenden Jungspinnen überwintern.
Der Bestand dieser wärmeliebenden Spinne schwankt von Jahr zu Jahr. In Brettener Gärten, Waldrändern oder Brachflächen ist sie deshalb mehr oder weniger oft anzutreffen.

Insektensterben : Forscher fordern Maßnahmen

Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Wilfried Kretschmann fand im Stuttgarter Museum für Naturkunde ein internationales Insektenschutz-symposium statt, an dem auch Vertreter des BUND Bretten und Karlsruhe teilnahmen.
Insekten sind weltweit die artenreichste Tiergruppe und für die Funktion von Ökosystemen unerlässlich. Der dramatische Rückgang der Insekten hat in Mitteleuropa inzwischen alarmierende Ausmaße erreicht mit unabsehbaren ökonomischen und ökologischen Folgen. Wissenschaftler zeigten an neuesten Forschungsergebnissen die Ursachen für den dramatischen Rückgang der Insekten auf. Eine der Hauptursachen ist der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft. So finden beispielsweise vergiftete Honigbienen nicht mehr zurück in ihren Bienenstock und werden anfälliger für Krankheiten. Nützlinge erkennen ihre Wirte nicht mehr, wodurch sich der Bestand der Schädlinge erhöht.
Zum Schutz der Insekten fordern die Wissenschaftler unter anderem Maßnahmen wie die Einschränkung des Pestizideinsatzes, die Extensivierung der Landwirtschaft sowie eine Erhöhung der Artenvielfalt durch Grünland. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen ist, neben einer Forschungs- und Bildungsoffensive, eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure aus Politik, Industrie, Landwirtschaft, Naturschutz, Wissenschaft und Gesellschaft erforderlich.

Den „Neun-Punkte-Plan gegen das Insektensterben“ finden Sie hier –>9-Punkte Plan gegen das Insektensterben

Klimawandel im Kraichgau, Teil 1

Inzwischen gehören sie zu den regelmäßigen Meldungen im Fernsehen und in den Zeitungen:
Berichte über Stürme , Dürren und Überflutungen. Wirbelstürme wüten über den Karibischen Inseln und den USA, Flüsse wie Elbe und Oder überfluten immer öfter weite Landstriche, und tief gelegene Länder wie Bangladesch ertrinken durch den ansteigenden Meeresspiegel. Gewaltige Sachschäden, Verlust von Existenzgrundlagen und unzähligen Menschenleben sind bei diesen Naturkatastrophen zu beklagen. Dies sind die Folgen des Klimawandels, von denen auch wir im Kraichgau betroffen sind.

Erinnern Sie sich an den Sturm Lothar an Weihnachten 1999 und an die Hochwässer in den Jahren 2013, 2015 und 2016 in Bretten? Zum Glück kamen Menschen nicht zu Schaden, aber die Sachschäden waren hoch. Unwetter hat es zwar schon immer gegeben, aber ihre Häufigkeit und Heftigkeit hat zugenommen. Woran kann das liegen?

Die Atmosphäre enthält neben Sauerstoff und Stickstoff Spuren von sogenannten Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan. Diese verhindern, dass die eingestrahlte Sonnenenergie nicht mehr vollständig ins Weltall zurückgeworfen wird . Dadurch steigt die globale Temperatur der Luft an. Wärmere Luft kann mehr Wasserdampf und damit mehr Energie aufnehmen. Dies führt zu heftigeren Stürmen und heftigeren Niederschlägen.
Höhere Temperaturen führen zu einer Verschiebung der Klimazonen und beeinträchtigen regionale Wetterabläufe, Wetterextreme nehmen zu. Dürreperioden und Starkniederschläge machen der Landwirtschaft immer mehr zu schaffen, die Ernteerträge werden unsicher.

Zu dieser Entwicklung hat der Mensch sein „gerüttelt Maß“ beigetragen. Seit der industriellen Revolution werden Kohle, Erdöl und Ergas zur Energiegewinnung verbrannt. Dabei werden zwangsläufig gewaltige Mengen Kohlendioxid freigesetzt, der Treibhauseffekt wird verstärkt und die Temperaturen steigen.

Auch im Kraichgau hat sich dieser Klimawandel längst bemerkbar gemacht: Schwülheiße Tropennächte im Hochsommer und milde Winter sind häufiger, Frühblüher entfalten schon im Herbst ihre Blüten, und wärmeliebende Insekten, die es bislang im Kraichgau nicht gab, sind heimisch geworden. Im Weinbau halten neue Rebsorten Einzug. Kulturpflanzen, die mehr Trockenheit vertragen, werden künftig auf den Äckern angebaut.

Schmetterlinge bald nur noch im Bauch – erst sterben die Insekten und dann?

Landesweiter Biologentag und dritter Biodiversitätsgipfel der Umweltakademie an der Universität Hohenheim, am 14. Juli 2018 Universität Hohenheim, Beginn: 09:30.
Das Programm finden Sie hier: https://goo.gl/Gqna1V

Auszug aus dem Programm:
14.30 Uhr Insektensterben – Ursachen und Schutzmaßnahmen im Unterricht – dargestellt am Beispiel der Wildbienen
Referent Gerhard Dittes, Oberstudienrat i. R. und BUND-Vorsitzender Ortsgruppe Bretten

Literatur

Links:
Nisthilfen für Wildbienen
www.eucera.de

Schluss mit Pestiziden und der Vergiftung von Schmetterlingen!

Bereits ein Drittel aller Schmetterlingsarten Deutschlands stehen auf der Roten Liste!
Schuld daran sind die intensive Landwirtschaft, Überdüngung und Pestizide – vor allem Neonikotinoide, die unsere Schmetterlinge vergiften.
Unterstützen Sie zusammen mit dem BUND Bretten die Unterschriftenaktion von Dr. Robert Trusch zum Schutz von Schmetterlingen und anderen Insekten:
Schluss mit Pestiziden und der Vergiftung von Schmetterlingen!

Schlaraffenland für Insekten

Großes Ochsenauge
Die Stühle reichten nicht. So groß war der Andrang und das Interesse am Vortrag des BUND Bretten zum Thema „Mein Garten – Schlaraffenland für Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten“. Garten- und Balkonbesitzer aus Bretten und Umgebung wurden von Gerhard Dittes mit faszinierenden Makroaufnahmen auf eine Entdeckungsreise durch einen blühenden Garten mit seinen vielfältigen Insekten mitgenommen.
Im zeitigen Frühjahr entfalten Schneeglöckchen, Traubenhyazinthen und Blaukissen ihre Blüten. Diese liefern eiweißhaltigen Blütenstaub und zuckerhaltigen Nektar für Bienen, Schwebfliegen und Hummeln. Im Sommer locken Lavendel, Staudenwicken und Wildrosen Tagfalter und das an einen Kolibri erinnernde Taubenschwänzchen an. Die Blüten der Schneebeere sind von Juni bis September eine schier unerschöpfliche Futterquelle für hungrige Insekten wie Grab-, Lehm- und Knotenwespen sowie für verschiedene Schwebfliegenarten.
Gerhard Dittes, Naturfotograf und Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) Bretten, berichtete auch über die interessante Lebensweise ausgewählter Insekten. So ernährt der Bienenwolf, eine Grabwespenart, seine Larven mit Honigbienen, die er zuvor mit einem Giftstich lähmt.
Die Winterschwebfliege überquert im Spätsommer die Alpen, wenn sie von Bretten nach Italien fliegt, und das Taubenschwänzchen kann in einer Minute bis zu hundert Blüten besuchen. Gartenbesitzer sollten auf Pestizide verzichten, Blüten vom Frühling bis zum Herbst anbieten und Nisthilfen für Wildbienen bereitstellen.

Unser Rüdtwald-Video