Willkommen bei der BUND-Ortsgruppe Bretten!

  

Dörrobstmotte (Plodia interpunctella), Vorratsmotte oder Hausmotte

Dieser Schmetterling aus der Familie der Zünsler wird fast einen Zentimeter groß . Das Weibchen kann bis zu 300 winzige Eier legen. Bevorzugte Eiablageplätze sind Lebensmittel wie zum Beispiel Teigwaren, Mehl, Haferflocken, Gewürze oder Dörrobst (Name!). Die Raupen fressen und verschmutzen die Lebensmittel. Sie werden eineinhalb Zentimeter lang und verpuppen sich dann zum Beispiel hinter Schränken und Bilderrahmen. Die Falter schlüpfen, je nach Umgebungstemperatur, nach etwa vier Wochen. Dörrobstmotten können mit Lockstoff-Klebefallen gefangen werden. Lebensmittel sollten „mottensicher“ also in dicht verschließbaren Behältern aufbewahrt werden. Originalverpackungen wie etwa aus Folie bieten keinen sicheren Schutz.

Große Egelschnecke (Limax maximus)

Diese durchschnittlich 15 Zentimeter lange Nacktschnecke aus der Familie der Egelschnecken, kennt man auch unter dem Namen Tigerschnegel oder Großer Schnegel . Auf der hellen Haut befinden sich dunkle Flecken oder Streifen. Die Zahl dieser Flecken ist unterschiedlich und es gibt auch völlig fleckenlose Exemplare. Die Augen am Ende der längeren Fühler, sind als kleine schwarze Punkte gut zu erkennen.
Tigerschnegel ernähren sich nur selten von frischen Pflanzen. Ihre Hauptnahrung besteht aus welken Pflanzen, Aas und anderen Nacktschnecken, die sie überwältigen. Deshalb richten sie in Gärten kaum Schäden an. Die zwittrigen Tiere produzieren pro Gelege bis zu 300 nur wenige Millimeter große, glasig-durchsichtige Eier.
Die Große Egelschnecke ist nachtaktiv. Tagsüber versteckt sie sich in feuchten Kellern, alten Gemäuern und unter Steinhaufen.
Der Tigerschnegel wurde zum Weichtier des Jahres 2005 gewählt

infoMehr Informationen zu Schnecken und Weichtieren finden Sie auch hier: Die lebende Welt der Weichtiere und bei Mollusken und Malakozoologie in Deutschland

Steckbrief: Bernstein-Waldschabe Ectobius vittiventris

Bernstein-Waldschabe
Bernstein-Waldschabe
Dieses Insekt kann bis zu eineinhalb Zentimeter lang werden. Der Halsschild ist am Rand durchsichtig und die Beine haben Dornen. Die dünnen Fühler können doppelte Körperlänge erreichen. Die Bernstein-Waldschabe ist, begünstigt durch die Klimaerwärmung, aus Südeuropa eingewandert. Im Raum Bretten kann man sie an Feldhecken und in Hausgärten finden. Nachts werden Lichtquellen wie Straßenlaternen und Terrassenbeleuchtungen angeflogen. Diese harmlose Schabe ernährt sich von abgestorbenen Pflanzenmaterial. In Gebäuden stirbt sie schon nach wenigen Tagen. Das abgebildete Exemplar wurde kürzlich von der BUND-Insektengruppe in der Brettener Innenstadt entdeckt.

Agrobiodiversitätsgipfel

Die Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg hatte am 29.Oktober 2014 zum ersten bundesweiten Agrobiodiversitätsgipfel nach Bruchsal eingeladen.

In den letzten Jahrzehnten hat die Entwicklung in der Landwirtschaft einerseits zu immer höheren Erträgen, andererseits aber zur Nutzung von immer weniger Kulturpflanzen-sorten geführt. Die Agrobiodiversität, also die Vielfalt von Nahrungspflanzen und Nutztierrassen, hat dabei dramatisch abgenommen.

Nur wenn die genetische Vielfalt in der Lebensmittelproduktion erhalten wird, können Ertragsrisiken gemindert und hohe Erträge gesichert werden. Die wachsende Weltbevölkerung und der Klimawandel sind eine große Herausforderung für die globale Landwirtschaft. Neben Vorträgen zu diesem Thema wurden erfolgreiche Projekte zur Erhaltung gefährdeter Kulturpflanzen und Nutztiere vorgestellt: Die Zucht „Dunkler Honigbienen“, Dülmener Wildpferde, die Nutzung regionaler Getreidesorten am Bodensee, die Erhaltung vielfältiger Tomatensorten, der Alblinsen („Alb-Leisa“) und „Spitzkraut“ von den schwäbischen Fildern. Dabei war der Leitgedanke: “Schutz bedrohter Nutzpflanzen und Tierrasse durch Nutzung“.

Ministerpräsident Kretschmann hat es kürzlich so formuliert : „Was nicht gegessen wird, wird vergessen“.

An dieser Fachtagung der Umweltakademie waren beteiligt:

Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen

Dachverband Kulturpflanzen- und Nutzervielfalt e.V.

ARCHE NOAH Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt

Gesellschaft zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen e.V.

Keyserlingk-Institut

ProSpecieRara : Gemeinnützige Gesellschaft für die Kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren in Deutschland

Steckbrief: Edelkastanie (Castanea sativa)

Dieser Baum aus der Familie der Buchengewächse kann eine Höhe von bis zu 30 Meter erreichen. Bei den über 20 Zentimeter langen, lanzettlichen Blättern ist die Oberseite glänzend dunkelgrün, die Unterseite blassgrün. Die Zähnchen am Blattrand sind spitz. Im Juni/Juli verströmen die Blüten einen typischen, intensiven, fischartigen Duft von Trimethylamin. Die Blüten werden von Insekten und vom Wind bestäubt. Die im Herbst reifenden Früchte sind von einem stacheligen Fruchtbecher umgeben.
Diese Kastanien oder „Keschde“ wie sie auch genannt werden, sind stärke- und proteinhaltig. Für arme Bergbewohner (westlicher Schwarzwald, Odenwald, Tessin) waren sie noch bis vor wenigen Jahrzehnten ein überlebenswichtiges Nahrungsmittel.
Auf der Brettener Gemarkung stehen nur wenige Esskastanienbäume. Die Früchte dieser „Parkbäume“ werden von der Bevölkerung aber nicht genutzt.

TV-Tipp

medienWACHSTUM, WAS NUN?
„Mehr Wachstum!“ wird in Zeiten von Wirtschafts-, Umwelt- und Finanzkrisen gefordert, denn die amerikanische Immer-mehr-Ideologie gilt als Garant für eine gesunde Ökonomie. Doch wie zeitgemäß ist dieser Mythos angesichts der weltweiten Ressourcenknappheit noch? Dieser Frage geht der Dokumentarfilm auf den Grund – und zeigt Alternativen auf, die sich bereits bewährt haben. Sehr sehenswert!
Auf ARTE am Freitag, 07.11.14 um 8:55 Uhr und Samstag, 15.11.14 um 11:55 Uhr

Steckbrief: Widderchen oder Blutströpfchen (Zygaenidae)

Steinbrech-Widderchen (Zygaena filipendulae)
Steinbrech-Widderchen (Zygaena filipendulae)

Die etwas gebogenen und verdickten Fühler (Widderchen) und die roten Flecken (Blutströpfchen) haben dieser Schmetterlingsfamilie ihren Namen gegeben. Weitere Kennzeichen sind die dachziegelartig angelegten Flügel und der kräftige Rollrüssel. Obwohl die Widderchen zu den Nachtfaltern gehören, sind sie am Tag aktiv und saugen an Blüten Nektar. Im Sommer besuchen sie blühende Pflanzen wie zum Beispiel Disteln,Wilde Karden oder Witwenblumen. Widderchen enthalten Gift (Blausäure), das sie vor Fressfeinden schützt.

Steckbrief: Roesels Beißschrecke (Metrioptera roeseli)

Bei einer Körperlänge von knapp zwei Zentimeter sind die dünnen Fühler länger als der Körper. Deshalb zählt dieses Insekt zu den Langfühlerschrecken (Ensifera). Der obere Teil der Vorderbrust ist hellgrün bis gelblich umrandet. Die bräunlichen Flügel sind meistens nur halb so lang wie der Hinterleib. Diese Beißschrecke ist weit über Europa verbreitet. Von Juli bis Oktober kann man den Gesang der Männchen, ein gleichmäßiges „Sirren“, auch auf den Brettener Wiesen hören.

BUND bei Gewässerschau

Da Kommunen verpflichtet sind in regelmäßigen Abständen eine Gewässerschau durchzuführen, hatte die Stadt Bretten zu einer Bachbegehung eingeladen. Neben Vertretern der Stadt Bretten und der Wasserbehörde , nahm auch der BUND-Bretten an der Begehung von Salzach und Weissach teil.
Die Salzach durchfließt als Wiesenmäander das Ruiter Tal. Ihr Lauf ist nicht gerade sondern bildet Schlingen mit steilen Prall- und flachen Gleithängen. (Bild3) Dadurch verlagert sich der Bachlauf ständig. Durch gezielte Maßnahmen soll der Unterspülung der Steilhänge Einhalt geboten werden.

Das verheerende Hochwasser vom Juni 2013 und mögliche, zukünftige Hochwasserschutz-maßnahmen wurden ausführlich diskutiert. Als Hauptursache für die Überflutung wurde die fortschreitende Versiegelung durch Neubaugebiete in Maulbronn und Kleinvillars und die damit verbundene Einleitung von Niederschlagswasser in die Salzach genannt. Außerdem kann der Aalkistensee seine Funktion als Hochwasserpuffer nicht ausreichend erfüllen, weil bei der Sanierung die meterdicke Schlammschicht aus Kostengründen nicht entfernt wurde. Die Entsorgung des giftigen Sediments auf einer Sondermülldeponie wollte damals keiner bezahlen.
Folgende erforderlichen Maßnahmen wurden besprochen:

Sanierung eines Feuchtgebietes

Sanierung eines Feuchtgebietes durch die Ortsgruppe Bretten
Sanierung eines Feuchtgebietes durch die Ortsgruppe Bretten

Starker Pflanzenwuchs fördert die Verlandung von Feuchtgebieten. Dadurch können Laichgewässser schon nach wenigen Jahren ihre Funktion verlieren. Deshalb müssen die Kinderstuben der Lurche immer wieder gepflegt werden. Unerlässliche Maßnahmen sind die Wiederherstellung und bei Bedarf die Neuanlage ausreichend großer, geeigneter Wasserflächen.

Der BUND-Bretten hat in diesen Herbsttagen mit der Sanierung eines Feuchtgebietes begonnen. Nach Absprache mit den zuständigen Behörden wurde die mehrstündige und schweißtreibende Maßnahme durchgeführt.

Steckbrief: Strauchschrecke Pholidoptera griseoaptera

Strauchschrecke
Strauchschrecke

Die Grundfarbe dieses, zu der Familie der Laubheuschrecken zählende, Insekts ist meist graubraun. Die Stummelflügel sind mit einer Länge von 1-5 mm auffallend kurz. Erwachsene Tiere sind von Juli bis November auf Sträuchern, in Hausgärten und Waldrändern anzutreffen. Neben Pflanzen ernährt sich die weitverbreitete Strauchschrecke auch von Insekten wie Fliegen und Blattläusen. Die erwachsenen Tiere sind tag- und nachtaktiv. Das Gezirpe der Männchen ist auch noch aus zehn Meter Entfernung zu hören.

Veranstaltungs-Hinweis

Am Freitag den 24.10.2014 um 19:30 Uhr findet ein Vortrag im Vereinsheim des ASV-Bretten statt,
Thema: „Lebensraum Wasser, Fließgewässer im Kraichgau“.
Referent ist Herr Hilmar Grzesiak, Bezirksreferent für Naturschutz des VFG-BW für den Bezirk Nordbaden. Der Eintritt ist frei.
Das Vereinsheim des ASV liegt hinter den Brettener Reithallen. Am Einfachsten fährt man Richtung Knittlingen am Freibad vorbei. Noch vor der B35 biegt man rechts ab zu den Sportanlagen. Am Tennisplatz und den Reithallen fährt man vorbei immer gerade aus bis zum Wendehammer. Dort kann man parken und über die Brücke zum Vereinsheim gehen.

Unser Rüdtwald-Video